FDP fordert 1 Stunde kostenlos in Parkhäusern und Erhalt aller Stellflächen in Unna-City

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Auch hier fallen bald Parkplätze weg. Der Parkplatz am Morgentor soll mit der Umgestaltung zum "Verweilplatz" dauerhaft entfallen. (Foto Rinke)

„Preise von 3,60 € pro Stunde haben lediglich einen Lenkungseffekt aus Unna hinaus. Es gibt keinen Grund, in Unna teurer als in Berlin oder Düsseldorf zu parken.“

Als letzte der Unnaer Ratsfraktionen meldete sich am Freitagmorgen, 24. März, die FDP zu dem Parkkonzept von CDU, Grünen und Verwaltung.

Sie schlägt einen entgegengesetzten Weg ein und schert damit aus der „Jamaika“-Abstimmungsgemeinschaft mit CDU und Grünen aus.

„Wir können die Attraktivität nur durch kostenlose Angebote steigern, wie es andere Kommunen vormachen. Daher fordern wir mindestens eine Stunde kostenloses Parken in unseren Parkhäusern.“

In ihrer gemeinsamen Stellungnahme erklären sich Fraktion und Stadtverband wie folgt zum Parkkonzept:

„Die FDP war an der Entwicklung des jetzt vorliegenden Parkraumkonzeptes seitens der Verwaltung, CDU und Grünen nicht beteiligt.

Gerne wollten wir die Argumentation im Ausschuss abwarten und den Verfassern die Möglichkeit geben, das Konzept offiziell vorzustellen. Die öffentliche Diskussion hat jedoch schon begonnen.

Die exorbitante Verteuerung auf 3,60 € pro Stunde an den Parkuhren im Innenstadtbereich halten wir für den falschen Weg.

Der Erhalt aller Parkflächen außerhalb der Parkhäuser ist aus unserer Sicht notwendig für den Wirtschaftsstandort Unna.

Gewisse Verkehre (z.B. Arztbesuche, Hol- und Bringverkehre für Behinderte, bzw. ältere Mitbürger, kurze Besorgungen des täglichen Lebens wie Essenbestellungen, Post, Bank, etc.) werden weiterhin stattfinden. Dafür müssen Parkplätze und Haltemöglichkeiten gegeben sein.

Wenn es nun darum geht, den Parksuchverkehr besser zu gestalten, wünschen wir uns eine ideologiebefreite Lösung ohne Bevorzugung eines Verkehrsmittels.

Wir hatten schon den Vorstoß gemacht, die erste halbe Stunde in unseren städtischen Parkhäusern (TG Bahnhof, TG Flügel Str., TG Neumarkt, PH Massener Str., und PH Neue Mühle) kostenfrei anzubieten und darüber hinaus ein attraktives Preismodell (z.B. minutengenaue Abrechnung) anzubieten.

Das stärkt den Einzelhandel und führt mit großer Wahrscheinlichkeit zu einer besseren Auslastung der Parkhäuser über die kostenfreie Zeit hinaus.

Wer kostenlos eines der gut gelegenen Parkhäuser ansteuern kann, der verursacht auch keinen Parksuchverkehr.

Preise in Höhe von 3,60 € pro Stunde haben lediglich einen Lenkungseffekt in andere Städte hinein und aus Unna hinaus. Es gibt keinen Grund, in Unna teurer als in Berlin oder Düsseldorf parken zu müssen.

Wir können die Attraktivität nur durch kostenlose Angebote steigern, wie es andere Kommunen vormachen.

Daher fordern wir mindestens eine Stunde kostenloses Parken in unseren Parkhäusern, um einen Lenkungseffekt ohne unnötige Verteuerung zu erzielen.

Des weiteren distanzieren wir uns auch von einer drastischen Erhöhung der aktuellen Preise sowie eine Streichung der Kurzparkertarife (20 Minuten) an den Parkuhren im Innenstadtbereich.

Auch der äußere Bereich des Innenstadtrings darf auf keinen Fall eingeschränkt werden. Dies führt zu einer weiteren Belastung der Anwohner.

Insbesondere bei den Anwohnern stört uns eine unverhältnismäßige Verteuerung des Anwohnerparkens bei gleichzeitiger gewollter künstlicher Verknappung des Angebots.

Unsere beschrieben Maßnahmen steigern die Attraktivität für Besucherinnen und Besucher unserer schönen Innenstadt. Auch hier gilt unsere Devise: Vernünftige Angebote führen eher zum Ziel als Ge- und Verbote.“

Pressemitteilung FDP Unna

7 KOMMENTARE

  1. Sehr gut argumentiert um die Attraktivität als Einkaufsstadt zu fördern. Unter solchen Rahmenbedingungen werden sicher auch die lang ersehnten Ketten ihre Filialen in Unna eröffnen, Leerstände beseitigen und somit die Kaufmannschaft insgesamt stärken.
    Eine Einschränkung: Die Verkehrsberuhigung ausschließlich Klosterviertel und Burgviertel würde ebenfalls dazu beitragen ohne zusätzlichen Suchverkehr und Parkdruck zu erzeugen.

  2. Zum Thema Einkaufsverhalten:

    Wir wohnen nur wenige Kilometer südlich von Unna.

    Zum einkaufen fahren wir kurz runter an den Fluß und haben ohne Parkplatzsuche und Gebühren ohne Lauferei Supermarkt, Blumenladen, Bankautomat, Apotheke, Post, Getränkehandel und Arzt direkt um uns herum. Wenn im Sommer Zeit ist, gibt es noch einen Kaffee am Campingplatz und man schaut zu, wie die Kanus ins Wasser geladen werden oder man geht kurz schwimmen. Etwas Urlaubsfeeling beim Einkaufsalltag.

    Textildiscounter, Rossmann, Lidl, Aldi oder Netto gibt es ohne Parkplatzsuche und Gebühren in Fröndenberg. Nach dem Nettoeinkauf kann man noch kurz im schönen Vogelschutzgebiet dahinter vom Alltag entspannen und die Tierwelt beobachten. Im Sommer kann man sich mit dem Eis von der Eisdiele direkt im Park am Ruhrufer abkühlen oder vielleicht noch Minigolf spielen.

    Die kleinen Fachgeschäfte suchen wir in Menden auf. Ohne Parkplatzsuche und Gebühren kann man in dem beschaulichen Städtchen gemütlich das einkaufen mit Entspannung an der wunderschönen Hönneinsel mit der Tierwelt und dem Mühlrad verbinden. Es hat schon etwas, wenn eine Einkaufsstadt an einem Fluß liegt.

    Essen gehen wir gerne in das romantische Museumstal Barendorf, am Seilersee oder oben am Danzturm mit der wahnsinnigen Aussicht. Die Biergärten in der Natur sind einfach schöner als in der Stadt.

    Großeinkäufe werden im etwas über 100 km entfernten kleinen niederländischen Städtchen ohne Parkplatzsuche und Gebühren gemacht. Mit den vielen kleinen Gassen, unzähligen Geschäften, dem großen Markt und einer internationaleren Auswahl an Kleidung. Da dort einige Sachen günstiger sind, hat man das Spritgeld schnell wieder drin.

    Auch wenn es etwas näher ist. Warum sollen wir Geld dafür bezahlen, daß wir in das kleinere Unna mit dem häßlichen Verkehrsring und den Betontiefgaragen fahren können? Mein Leben lang habe ich die Entwicklung in Unna miterlebt. Die Stadt scheint eine ähnliche Entwicklung wie Hamm zu nehmen.

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