AfD „gefährlicher als NPD“, Verbrenner-Aus „grundfalsch“, Ampel „Knall nicht gehört“: Europapolitiker Radtke beim Neujahrsempfang der CDU Fröndenberg

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Sowohl die Ampelparteien als auch vor allem die „Alternative“ auf der rechten Seite standen im Fokus am Sonntagmittag im Gemeindezentrum St. Marien Fröndenberg, wo die CDU ihren traditionellen Neujahrsempfang ausrichtete.

Der Gastredner, Europaabgeordneter Dennis Radtke, fokussierte sich in seiner markigen Ansprache vor allem auf die AfD. Er bezeichnete die Partei als „brandgefährliche Rattenfänger, viel gefährlicher als die NPD“. Zu einem Verbotsverfahren äußerte er sich nicht, das Thema wurde ausgespart.

Viel Mitschuld an der von Radtke konstatierten „erschreckend aggressiven, geradezu enthemmten“ Stimmung in der Bevölkerung trage die Ampelkoalition – ganz explizit mit ihrer Weigerung, die Kommunen bei den erdrückenden Lasten für die Flüchtlingsunterbringung und -versorgung endlich effektiv zu unterstützen.

Statt dessen werde durch die Ampelkoalition ein weiterer Asylgipfel verweigert und würden die Städte und Gemeinden mit ihrer Überforderung und wachsender Wut allein gelassen.

Klare Worte auch zum Thema Energiewende:

Massiv kritisierte Dennis Radtke die „arrogante, ideologisch getriebene“ Fokussierung der Grünen und der SPD auf die E-Mobilität.

Das zeitnahe Verbrennerverbot hält der Europaabgeordnete für grundfalsch. Verlierer dieser Politik seien die mittleren und kleinen Einkommen.

„Ein E-Corsa fängt bei 40.000 Euro an. Welcher hart arbeitende Normalverdiener kann sich das denn leisten?“

Wer auf diesem Hintergrund den Befürwortern des Verbrenners arrogant-verächtlich „toxische Männlichkeit“ und „Rückständigkeit“ unterstelle, treibe der AfD dir Wähler geradezu in die Arme. Die Ampel habe diesbezüglich „den Knall nicht gehört“, rief Radtke unter Applaus des Publikums.

Zum Thema Mobilitätswende durch Umstieg auf den ÖPNV merkte der Christdemokrat süffisant an: „Ich kam heute Morgen von Lünen hierher. Mit dem Deutschlandticket…“ – Kunstpause, gefolgt von lautem Gelächter im Saal – „… wäre ich heute nicht hier.“

Offenbar hatte ihm niemand gesagt, dass seine Parteifreunde in der direkten Nachbarstadt Unna eine intensive „Projektpartnerschaft“ just mit den Grünen pflegen, welche just vorige Woche beim dortigen Neujahrsempfang noch einmal von der neuen Unnaer CDU-Chefin markig bekräftigt wurde: Wechselnde Mehrheiten seien weder schnellen Entscheidungen dienlich noch dem Bürger zu vermitteln.

Unnas CDU-Chefin war übrigens beim Empfang in Fröndenberg selbst zugegen.

Donald Trump, den früheren und möglichen nächsten US-Präsidenten, nannte Radtke einen „gefährlichen Irren“; die neue Wagenknecht-Partei, das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), erwähnte er getrennt von den Parteien „des demokratischen Spektrums“ in einem Atemzug mit der AfD.

Zu lokalpolitischen Themen sprach die Fröndenberger CDU-Vorsitzende Gabriele Spiekermann. Ein Bericht darüber folgt separat.

6 KOMMENTARE

  1. Ein EU Politiker von der CDU macht sich an der Basis lustig über die grüne Mobilitätstransformation und kritisiert die Verkehrswende. Eigendlich hat Herr Radtke als EU Abgeordneter an der Basis wie ein Vertreter einer anderen Partei gesprochen:

    Sein CDU Ministerpräsident von NRW hat direkt nach der Wahl angekündigt, gemeinsam mit den Grünen das Land NRW als Vorreiter der „Grünen Transformation“ und der Verkehrswende zu gestalten. Also schneller und deutlicher als alle anderen. Auch in Unna gestaltet die CDU die grüne Verkehrswende zu 100 Prozent mit. Genauso wie auf EU Ebene mit der dort installierten CDU Politikerin von der Leyen. Da passt kaum ein Blatt Papier zwischen CDU, SPD und Grüne. Nach der Stadt Unna und dem Land NRW wird nun eine CDU/Grüne Regierung auf Bundesebene angestrebt

    „Er bezeichnete die Partei (AFD) als „brandgefährliche Rattenfänger, viel gefährlicher als die NPD“.

    Die Wähler des politischen Gegners und damit große Teile der Bevölkerung als „Ratten“ zu bezeichnen, empfinde ich grundsätzlich als unangebracht. Auch in einer harten politischen Diskussionskultur. Egal von welcher politischen Seite. So eine Polemik verhindert jede politische Auseinandersetzung mit anderen Meinungen.

    Wenn man die wirklich harte Neonaziszene um die NPD herum als weniger gefährlich als die AFD beurteilt, finde ich das ebenfalls befremdlich. Die NPD ist da Herrn Radtke wohl zum Dank verpflichtet.

  2. „Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt…“

    Natürlich ist die Partei, die NIE irgendwo in der Regierungsverantwortung stand, für die derzeitigen Zustände verantwortlich.

    Es liegt natürlich nicht an der von Merkel initiierten Massenzuwanderung von Millionen Armutsmigranten, die uns in Verbindung mit den Ausgaben für Entwicklungshilfe 110 MILLIARDEN jedes Jahr kosten. Und zu den Primärkosten kommen dann noch Dinge wie Gruppenvergewaltigungen (ca.700 pro Jahr), unzählige andere Gewalt- Drogen- und Diebstahlsdelikte und deren zumindest versuchte Kaschierung durch Behörden und vor allem die öffentlich rechtlichen Medien.

    Zu dem Statement von diesem Herrn Radtke würde ich gerne Max Liebermann zitieren:“Ich kann nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte“.

    PS: Bitte bedenken sie bei ihrer nächsten Wahlentscheidung wen sie sich mit einer Stimme für die CDU mit ins Boot holen, nämlich rote, grûne und neuerdings dann wohl bald dunkelrote (Die Linke, also trotz diverser Umbenennungen immer noch die SED).
    https://www.google.de/amp/s/amp.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/lanz-thueringen-afd-cdu-zusammenarbeit-100.html

  3. Ich gehe davon aus, daß es sich um einen Satire-Beitrag gehandelt hat.
    So dement kann selbst ein EU-Politiker nicht sein, daß er schon vergessen hat, daß seine Partei die anstehenden Probleme in hohem Maße mitzuverantworten oder sogar initiiert hat.
    Die Ampel hat nun lediglich noch mal kräftig aufs Gas getreten.
    Ja, ich denke auch, daß die AFD für ihn gefährlicher ist als die NPD. Letztere ist lediglich kontrollierte Opposition. Erstere möchte Dinge wie: Ans Grundgesetz halten, Volksabstimmungen etc.
    Iiih, Demokratie. Und zwar Direkte und nicht Representative.
    Das würde ich an seiner Stelle auch als Gefahr sehen.

  4. Mitglied einer Blockpartei hetzt gegen die einzige Oppositionspartei. Beschwert sich danach über das Problem, dass eben diese Oppositionspartei lösen möchte. Ganz normaler alltag in D. Morgen gibt’s dann wieder Meldungen über Einzelfälle und Einmänner

  5. „Haltet den Dieb, er hat noch mein Messer im Rücken!“ könnte der Grundtenor der Rede lauten. Keinerlei Einsicht bei der CDU sich endlich von Merkel und ihrem Treiben freizumachen. Stattdessen Schuldzuweisungen an andere Parteien. So bleibt die CDU Teil des Problems, wird aber entgegen aller Versprechungen von Merz niemals Teil der Lösung.

  6. Ein feiner Herr, der seine Rede sicherlich lange vor dem Spiegel daheim einstudiert hat.

    Allein, das Gefasel diverser arrogant-dekadent auftretender Lümmel wird so langsam auch den letzten klar Denkenden offenbar.

    Wird noch spannend.

    Warten wir’s ab.

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