Mit der von der Stadt geplanten drastischen Anhebung der Gewerbesteuer um 114 Punkte ab 2025 (wir berichteten) muss einer der größten Gewerbesteuerzahler der Kreisstadt, das Aluwerk Unna, über 800.000 Euro pro Jahr abgeben.
Das sagte Vorstand Volker Findeisen vor einem Kamerateam der WDR-Lokalzeit aus Dortmund.
In dem Beitrag, der am Freitag (16. 2.) ausgestrahlt wurde, kritisiert Findeisen scharf die aus seiner Sicht mangelnde Fähigkeit der Stadtverwaltung, mit dem Geld und dem Personal auszukommen, das ihr zur Verfügung stehe. Statt dessen werde kurzerhand an der Steuerschraube gedreht.
Der chinesische Hauptaktionär des Aluwerks, das aktuell rund 400 Mitarbeiter beschäftigt, beobachte die Entwicklungen sehr genau, warnte der Aluwerk-Vorstand. Bei Entscheidungen für künftige Investitionen spielten natürlich auch Faktoren wie die Steuerbelastung eine Rolle.
Ablehnend äußert sich auch SPD-Fraktionsvorsitzender Sebastian Laaser zu den Steuerplänen der Stadt. Er hält es für sinnvoller, zunächst die weiteren wirtschaftlichen Entwicklungen zu beobachten, bevor man die heimischen Unternehmen noch weiter belaste.
Hingegen argumentiert Bürgermeister Dirk Wigant (CDU) den das WDR-Team in seinem Bürgermeisterbüro filmte, mit der Entlastung der Betriebe durch die Reform der Grundsteuer.
Diese habe die Stadt Unna zuletzt im Jahr 2019 deutlich erhöht und wolle sie daher jetzt nicht schon wieder anheben. Statt dessen sollten nun die Unternehmen ihren Beitrag zur Konsolidierung des Stadthaushalts leisten.
Wigant:
„Wir sind selbstbewusst genug hier in Unna, dass wir aufgrund unserer Lage auch mit anderen Städten, die die gleichen Gewerbesteuersätze haben, mithalten können.“
Unnas Bürgermeister verweist zudem auf das von der Bundesregierung geplante „Wachstumschancengesetz“, das die Wirtschaft zusätzlich entlasten solle.
Alu-Vorstand Volker Findeisen hingegen macht vor der Kamera aus seinem Ärger keinen Hehl. Er wirft der Stadt Unna vor, sich nicht vernünftig zu organisieren, wie das jeder Betrieb tun müsse, um mit seinem Geld und seinem Personal auszukommen.
Da die Anhebung (mit Schwarz-Grüner Mehrheit) aber vermutlich nicht mehr abzuwenden ist, werde das Aluwerk ab 2025 wohl die Preise erhöhen müssen. Ob die Kunden das akzeptieren und das Werk damit noch wettbewerbsfähig bleiben kann, steht auf einem anderen Blatt.
Mit der geplanten Anhebung der Gewerbesteuer auf fast 600 v. H. würde Unna ab 2025 die zweithöchste Gewerbesteuer in ganz NRW und möglicherweise bundesweit verlangen. Bei der Grundsteuer B befindet sich die Kreisstadt mit 835 v. H. ebenfalls im oberen Viertel aller Städte in Deutschland.
Im Kreis sind allerdings in diesem Jahr Kamen und Fröndenberg an der Kreisstadt vorbeigezogen, die beide ihre Grundsteuer B drastisch erhöht haben – Fröndenberg um 200, Kamen sogar um 300 v. H.. Die Sesekestadt prangt jetzt mit 940 v. H. zusammen mit Bönen auf dem Spitzenplatz der Abgaben für Grundeigentümer und Mieter. Dahinter kommt Fröndenberg, auf dem dritten Platz Schwerte und auf Platz 4 Unna.
Die Aussage von H Findeisen ist sicher nur eine von vielen derzeit in den wenigen Unternehmen in Unna welche die Hauptsteuerlast erbringen, demzufolge ihren Unmut kundtun und analog Miele und weiteren eine Betriebsverlagerung erwägen / durchführen.
Neuansiedlungen wie von den Traumtänzern erwünscht, sind nicht zu erwarten.
In dem Zusammenhang kann man nicht von Selbstbewusstsein sondern von unvergleichlicher, fährlässiger Arroganz sprechen.
Und jeder der nur die ansatzweisen Grundkenntnisse der Betriebswirtschaft beherrscht wird ebenfalls den Kopf schütteln.
Dass die Grünen davon absolut nichts verstehen haben sie in der Vergangenheit zur Genüge bewiesen und bestätigen das derzeit nicht nur in Unna, in Düsseldorf, bei den Chaoten in Berlin.
Von der CDU und einem BM der dieser Partei angehört sollte man mehr erwarten.
Vielleicht hilft es ihm und den Stadträten mal, auch im Rückblick auf den Höffner Invest, die Werte der CDU nachzulesen.
Damit sie nicht lange suchen müssen.
„Ziel der Wirtschaftspolitik ist die Vollbeschäftigung der Bevölkerung, ein stetiges und angemessenes Wirtschaftswachstum sowie ein solider Haushalt.“
Ich stimme Ihnen vollkommen zu!
Die Diagnose des Herrn W. lautete zweifelsfrei vollständiger Realitätsverlust.
Insgesamt sollte sich Unna auf schwere Zeiten vorbereiten.
Insbesondere bei einer Gesamtbetrachtung des politischen Wirkens der Protagonisten in den letzten Jahren.
Good luck, then.
Staunende Grüße aus der Ferne…
Man bekommt schon mal den Eindruck, dass Herr W in der falschen Partei ist.
Es würde mich nicht wundern, wenn er vor den nächsten Wahlen zu den Grünen überläuft.
Für Kameraaufnahmen und als Fotobegleitung bei Jubiläen, steht Herr W ja immer in der ersten Reihe.
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