„Zuversicht schaffen durch gemeinsames Tun“ stand als Motto über dem Neujahrsempfang der Unnaer Bündnisgrünen. Ihr gemeinsames Tun mit ihrem Abstimmungspartner im Rat, der Bürgermeisterpartei CDU, meinen sie offenbar nur eingeschränkt damit.
So wurde die Fraktionsvorsitzende Claudia Keuchel in einem Artikel auf der Grünen-Homepage zitiert, bei dem sie vor ca. 150 Gästen in der Lindenbrauerei, darunter Bürgermeister Dirk Wigant (CDU), öffentlich Mitglieder ihres Abstimmungspartners als „unsägliche Leugner der Klimakrise“ beschimpft haben soll.
- UPDATE am 3. 2. – Hier finden Sie die Rede im Original. Die hier zitierte Passage aus der Zusammenfassung auf der Website hätte so nicht freigegeben werden dürfen, so Grünen-Chefin Claudia Keuchel. Was im Wortlaut gesagt wurde, kann die Redaktion nicht nachprüfen, da wir nicht vor Ort waren und das erbetene Pressematerial bis Freitag nicht zugesandt bekamen. Der Text auf der Homepage wurde inzwischen geändert.
Wörtlich heißt es in dem Rückblick auf der Homepage (HIER nachzulesen):
„Geschickt brachte Claudia die Kritik an unsäglichen Leugnern der Klimakrise in der CDU unter, lobte aber auch die Bereitschaft innerhalb der Projektpartnerschaft, gute Entwicklungen in Unna mit auf den Weg zu bringen.“
Hintergrund war die mit nur einer Stimme haarscharf verlorene Abstimmung zur Höffner-Ansiedlung in Massen an der Provinzialstraße, bei der die Grünen ihren Abstimmungspartner CDU nicht – wie sonst meist gewohnt – in Gänze hatten hinter sich scharen können.
Die Grünen wollten die 60-Mio.-Ansiedlung stoppen – in geheimer Abstimmung war jedoch eine knappe Mehrheit des Rates dafür.
Erst zwei Tage vor der öffentlichen Schelte „Klimawandelleugner“ hatte sich der CDU-Stadtverband öffentlich zum „menschengemachten Klimawandel“ bekannt: So steht auf der Homepage der CDU zu lesen:
„Der Klimawandel stellt nicht nur Deutschland und die Welt vor große Herausforderungen, auch in Unna spüren wir die Auswirkungen. Menschengemachte Treibhausgase sind zweifelsohne die Ursache dieser Veränderung. Zahlreiche Studien weltweit belegen den Zusammenhang. Der Weltklimarat der Vereinten Nationen (IPCC) legt dazu regelmäßig seine wissenschaftlich fundierten Berichte vor.“
Wie es nach dieser öffentlichen Schelte um die weitere gedeihliche Zusammenarbeit zwischen den Grünen und der Bürgermeisterpartei bestellt sein wird, wird abzuwarten sein. Zumal auf dem Neujahrsempfang der CDU am ersten Sonntag im Januar völlig gegenteilige Töne zu hören gewesen waren:
Bei diesem Empfang hatte CDU-Standverbandsvorsitzende Beatrix Wieczorek die Projektpartnerschaft ihrer Partei mit den Grünen in den höchsten Tönen gelobt und – mehr noch – alternativ mögliche wechselnde Mehrheiten als „den Bürger verwirrend“ und für Sachentscheidungen zu zeitaufwendig abgetan. Wir berichteten HIER.
Unsere Redaktion hat bei der CDU-Fraktion und bei Bürgermeister Wigant um Stellungnahmen angefragt. Wir berichten.
Dabei haben die Grünen so viel für das Klima in Unna gemacht:
Rechtsunverbindliche Fahrradpiktogramme (50k), die kleine Minireallaborfläche (100k), 2 ausleihbare Lastenfahrräder (35K), 30km/h Straßen und ein aufgeschütteter Sandhaufen vor dem Rathaus zum spielen.
Der Klimamanager hat in Billmerich zwei Aufkleber am Eingang befestigt, das man dort kostenlos Leitungswasser bekommt und die Dachbegrünung auf einem kleinen Autohaus in Fröndenberg am Wassernaturschutzgebiet als wegweisend für das Klima gelobt.
Der Kreis Unna hat aufgrund des „Dürrehitzejahres“ im Sommer 2023 die Entnahme von Wasser aus den Flüssen verboten, auch wenn es zu einem der regenreichsten seit Jahren gehörte. Die jährliche Autoschau in Unna wegen der laut Stadt „bereits erfolgten Mobilitätswende“ in Mobilitätsschau umzubenennen gestaltet sich noch schwierig.
Jetzt muß man nur noch für die Großprojekte Einkaufscenter, die Großbaustelle ehemaliges Westebbegelände, die Großbaustelle an der Hertinger Straße und nebenan die Großbaustelle Autobahnkreuz Unna ein paar Ersatzbäume zum CO2 Ausgleich pflanzen.
Noch ein bißchen zulegen und das Klima in Unna ist gerettet :-).
Um der Macht Willen schluckt man dann schon einmal Kröten, seien sie auch noch so groß. Nur sollte man daran denken, dass man morgens noch in den Spiegel schauen muss. Das gilt insbesondere für Herrn Fröhlich, der ja mittlerweile von allen Seiten madig gemacht wird. Da nutzen auch keine halbherzigen und scheinheiligen Treueschwüre, aber selbst die sind ja im Falle Fröhlich ausgeblieben. Eine Partei, die so mit ihrem Führungspersonal umgeht, muss ja wohl eine verdammt dicke Personaldecke haben.
Sorry, kein Mitleid. Wer so dumm ist, sich wie die CDU Unna mit Grünen einzulassen, hat nichts Anderes verdient.
Allein das Motto „Zuversicht schaffen“ ist der blanke Hohn.
Bisher schaffen die Grünen sowohl auf kommunaler Ebene, im Land und im Bund nur Frust durch ihre rein ideologische, fern jeglicher Vernunft durchgeführten Politik.
Und offensichtlich war in der Rede von C. Keuchel weiterhin nicht alles rechtens da der Link nicht mehr funktioniert und die Zusammenfassung des Neujahrsempfang auf der Homepage der Grünen aktuell per 2.Februar überarbeitet wurde.
Ansonsten ist der aktuelle Trend der Politiker von ihrem eigenen Unvermögen abzulenken indem Politiker anderer Parteien angegriffen und diffamiert werden blamabel.
Wenn es keine anderen Probleme gibt als sich an den Aussagen von einem Herrn Fröhlich oder Merz abzuarbeiten ist ja offensichtlich alles gut in der Politiker Blase.
Rundblick Unna, da Sie selbst nicht bei unserem Neujahrsempfang anwesend waren, haben Sie auf unserer Homepage gestöbert und Passagen daraus zitiert, das ist durchaus üblich. Durch Ihre Berichterstattung sind wir nun darauf aufmerksam geworden, dass der Berichtstext so noch nicht zur Freigabe gedacht war. Das haben wir korrigiert und angemerkt. Ich schicke Ihnen meine Rede als PN im Original, daran lässt sich zweifelsohne ablesen, dass ich niemanden beschimpft habe- schon gar nicht den Bürgermeister. Das ist zum einen nicht meine Art der politischen Auseinandersetzung und zum anderen, liegt mir an einer differenzierten Betrachtung der Vorkommnisse. Es wäre fair, wenn Sie das auch in Ihrem Bericht aktualisieren würden. Vielen Dank.
Sehr geehrte Frau Keuchel, wir werden Ihre Rede in Gänze veröffentlichen. Allerdings werden wir die Passage, die auf Ihrer Homepage mehrere Tage öffentlich sichtbar war, nicht löschen, sondern ergänzen, dass der Passus inzwischen abgeändert wurde. VG von der Redaktion.
Sehr geehrte Redaktion, vielen Dank und viele Grüße.
Gerne und Grüße zurück, Frau Keuchel!
Und hier die entsprechenden Aussagen aus meiner Rede zum Neujahrsempfang am 28.01.2024- möge sich jede:r selbst einen Eindruck verschaffen:
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„Die Klimakrise ist die Existenzfrage unserer Zeit. Daher ist Klimaschutz keine Zukunftsaufgabe, sondern Kilmaschutz ist jetzt. Wenn wir in den nächsten Jahren konsequent handeln, können wir die Krise noch stemmen. Ambitionierter Klimaschutz bringt riesige Chancen mit sich: er schafft neue sichere Arbeitsplätze und klimagerechten Wohlstand, macht unsere Städte lebenswerter und ist die Voraussetzung dafür, die Freiheit kommender Generationen zu erhalten. Diese Chance gilt es zu ergreifen“
Das sagen die Grünen.
„Menschengemachte Treibhausgase sind die Ursache für den aktuellen Klimawandel. Zahlreiche Studien weltweit belegen den Zusammenhang. Der Weltklimarat der Vereinten Nationen (IPCC) legt dazu regelmäßig seine wissenschaftlich fundierten Berichte vor. Es ist wissenschaftlicher Konsens, dass die seit Beginn der Industrialisierung ausgestoßenen Mengen an Treibhausgasen durch die Verbrennung fossiler Ressourcen als Hauptursache für den beschleunigten Klimawandel verantwortlich sind.“
Das sagt unser Bürgermeister, dem ich für sein klares Statement sehr danke.
In einer aktuellen Pressemitteilung (26.01.2024) schließt sich der CDU Stadtverband Unna mit folgender Stellungnahme an:
„Die Umsetzung des Klimaschutzkonzepts in der Stadt Unna ist der nächste wichtige Schritt zur nachhaltigen Stadt. Der menschengemachte Klimawandel ist nicht kleinzureden. Folgen des Klimawandels sind auch in Unna zu erkennen, beispielsweise a den sich häufenden Starkregenereignissen oder Trockenperioden.“
Auch diese klare Positionierung seitens der CDU war wichtig.
Aber ich möchte es auch in aller Deutlichkeit sagen, die Einzelaussage eines führenden Fraktionsmitglieds in der jüngsten Vergangenheit, die den menschengemachten Klimawandel leugnete und verharmloste, bewegt sich außerhalb des wissenschaftlichen Konsenses und ist für uns nicht akzeptabel!
Das vergiftet nicht nur das Weltklima…
In diesem Sinne wünschen wir unserem Projektpartner, dass er sich auch um sein eigenes politisches Klima kümmert, soviel Zeit muss sein.
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Schon gestern habe ich den Rundblick bei Facebook als auch per Mail darauf aufmerksam gemacht, dass sich der Artikel auf einen nicht freigegebenen Text auf der grünen Homepage bezieht. Das habe ich eingeräumt und entsprechend korrigiert.
Hätte es fair gefunden, wenn nun auch der Rundblick seine nun offensichtlich völlig überzogene Artikelüberschrift eingeräumnt und korrigiert hätte. Sehr bedauerlich.
Ich streite gerne über die Sache aber auch eben gerne über das, was ich wirklich gesagt habe.
[…] Wir hatten zuvor in einem Bericht eine Zusammenfassung des Neujahrsempfangs von der Grünen-Website übernommen und daraus folgendes Zitat wörtlich wiedergegeben: […]