„Sozialindustrie“: Hüppe (CDU) löscht Kommentar und bittet um Verzeihung

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„Hätte mich nicht hinreißen lassen sollen“:

Nach der empörten Pressemitteilung des Unnaer SPD-Landtagsabgeordneten Hartmut Ganzke hat der heimische Bundestagsabgeordnete Hubert Hüppe (CDU) seinen Kommentar auf der Rundblick-Facebookseite gelöscht.

Der Christdemokrat aus Werne hatte zu den Sozialkürzungen der Landesregierung und den Protesten der Wohlfahrtsverbände Stellung genommen.

Nicht alles, was die „Sozialindustrie“ fordere, sei wirklich sozial.

Nachdem Sozialdemokrat Ganzke daraufhin sogar einen Rauswurf Hüppes als sozialpolitischem Sprecher der Kreis-CDU forderte, erklärt sich Hüppe jetzt auf seiner Facebookseite wie folgt:

„Ich habe anlässlich eines Presseartikels des SPD-Landtagsabgeordneten Hartmut Ganzke zu den Demonstrationen der Wohlfahrtsverbände in Düsseldorf, der auf Facebook bei „Rundblick Unna“ erschienen ist, einen Kommentar geschrieben, den ich nicht hätte schreiben sollen.

Es war nie meine Absicht, die engagierten und unermüdlichen Menschen in der Pflege, in den Kindertagesstätten oder in der Flüchtlingshilfe zu kritisieren.

Im Gegenteil: Ihr Einsatz ist unverzichtbar und ich habe größten Respekt vor Ihrer wertvollen Arbeit. Schließlich arbeitet auch meine Tochter in der Pflege.

Ich verstehe, dass sich viele von Ihnen berechtigte Sorgen um die Zukunft ihrer Arbeitsplätze machen. Deshalb habe ich meinen ursprünglichen Facebook-Kommentar gelöscht.

Meine Frustration richtet sich auf die wiederholt schwierige Zusammenarbeit mit einigen Wohlfahrtsverbänden, insbesondere im Bereich der Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Behinderungen – ein Thema, das mir sehr am Herzen liegt.

Leider habe ich oft das Gefühl, dass intensive Bemühungen auf zu wenig Unterstützung seitens der Geschäftsführungen stoßen.

Mir ist es wichtig, dass die Mittel in unserem Sozialsystem dort ankommen, wo sie am dringendsten gebraucht werden: bei den Menschen, die Hilfe brauchen und bei denen, die diese Hilfe leisten.

In einem Bereich, der chronisch unterfinanziert ist, kann ich nicht akzeptieren, dass ein Geschäftsführer einer Werkstatt für behinderte Menschen mehr als 50 Mal so viel verdient wie seine Mitarbeiter mit Behinderungen.

Solche Ungleichgewichte müssen thematisiert werden, ohne die großartige Arbeit der Menschen vor Ort zu schmälern.

Trotzdem hätte ich mich nicht so von meinen Emotionen hinreißen lassen dürfen.“

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