Ursache für Gebäudeschäden am Hortensienweg in Königsborn laut Stadt gefunden: Dauerregen und hoher Grundwasserstand

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Blick auf den Hortensienweg am 31. 12. 2024. (Foto RB)

+++ UPDATE am Samstag, 6. Januar: Ein vom Betretungsverbot betroffenes Paar schildert seine Situation und zeigt sich entsetzt über das Verhalten der Stadtverwaltung und des Bürgermeisters.+++

+++ UPDATE am Freitag, 5. 1.: In einer weiteren Pressemitteilung relativiert die Stadt ihre Einschätzung und versichert weitere Ursachenforschung im Dialog mit den Anwohnern.+++

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Der Dauerregen sei die Ursache gewesen:

Die unterschiedlichen Schäden, die am Silvesterwochenende an Gebäuden am Hortensienweg in Unna-Königsborn aufgetreten sind (wir berichteten), sind offenbar auf den anhaltenden Regen und den damit verbundenen starken Anstieg des ohnehin hohen Grundwasserstands in diesem Bereich zurückzuführen.

„Diese Erkenntnisse lassen sich aus dem Bodengutachten ziehen, das ein von der Stadt beauftragter externer Geotechniker erstellt hat“, teilt das Rathaus mit.

Die Fachleute waren am 31. Dezember 2023 vor Ort, erinnert die Stadt in ihrer neuen Pressemitteilung vom Donnerstagnachmittag, 4. Januar.

Hoher Grundwasserstand in dem Gebiet

Demnach besteht der Boden in dem untersuchten Gebiet unmittelbar unter der Geländeoberkante größtenteils aus sogenannten Schluffen. Dieser Feinboden neigt unter Grundwassereinfluss dazu, fließfähig zu werden.

Das Gebiet am Hortensienweg hat einen hohen Grundwasserstand, sodass die Kellergeschosse unter einer permanenten Grundwassereinwirkung stehen.

„Die in einigen Gebäuden aus diesem Grund installierten Pumpen laufen bei einem Anstieg des Grundwassers dauerhaft – so geschehen durch die Dauerregenereignisse der vergangenen Tage“, erklärt die Stadt.

„Durch die hohe Pumpleistung haben einzelne Pumpen offenbar jedoch nicht nur Wasser, sondern auch Anteile des schluffigen Bodens abgepumpt. Dies kann zu einem Verlust der Standsicherheit des Gebäudes führen.“

Städtischer Entwässerungskanal hat keine Mängel

Eine Kamerabefahrung des städtischen Entwässerungskanals am 2. Januar 2024 bestätigt diese Erkenntnisse aus dem Gutachten: Im städtischen Entwässerungskanal waren Bodensedimente festzustellen. Es war zu beobachten, dass diese von einzelnen Hausanschlussleitungen in den städtischen Kanal eingetragen werden.

Dies deutet darauf hin, dass Bodenausspülungen unter den Kellerbereichen der Häuser stattfinden.

Der städtische Entwässerungskanal selbst ist mängelfrei und kann als Ursache für die Schäden ausgeschlossen werden.

Bereits am Silvesterwochenende konnte durch den zuständigen Fachmann der Bezirksregierung Arnsberg auch ein Bezug zum Bergbau als Ursache für die Schäden ausgeschlossen werden.

Die Stadt wird nun eine hydrogeologische Erkundung sowie ein Grundwassermonitoring zum Ausschluss von Hohlräumen unter den öffentlichen Flächen in Auftrag geben.

Das Gutachten empfiehlt zudem eine Kamerabefahrung der privaten Entwässerungsleitungen sowie ein sogenanntes Setzungsmonitoring der betroffenen Häuser, um die Schäden zu dokumentieren und zu beobachten.

Hierbei handelt es sich um private Aufgaben der jeweiligen Eigentümer.

Die Eigentümer der beiden nach wie vor gesperrten Gebäude werden von der Unteren Bauaufsichtsbehörde über das weitere Vorgehen zu ihren Gebäuden individuell informiert.

Foto Stadt Unna

Versorgungsleitungen wurden überprüft

Die Versorgungsleitungen für Gas, Strom und Wasser am Hortensienweg wurden durch die entsprechenden Netzversorger überprüft und an den gesperrten Häusern entsprechende Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. Zusätzlich erfolgt durch die Stadtwerke Unna eine tägliche Überprüfung der Gasversorgungsleitungen im gesamten Hortensienweg, um sicherzustellen, dass kein unkontrollierter Gasaustritt erfolgt.

Pressemitteilung: Stadt Unna

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