Weniger Autos in der Innenstadt – mit einem Parkkonzept wie in Unna, dazu aber kostenlosem Nahverkehr

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Mit dem Slogan "Steig kostenlos ein!" wirbt die Stadt Erlangen für ihr neues Pilotprojekt "kostenlose Innenstadt", bei dem die Busse in der Innenstadt zunächst für 3 Jahre kostenlos nutzbar sind. Das Ziel in Erlangen ist genau wie in Unna weniger KfZ-Verkehr im innerstädtischen Bereich. (Quelle Stadt Erlangen/Website)

„Das Parken soll gezielt in den Parkhäusern und auf den Parkplätzen gebündelt werden.“

Der Satz könnte fast wörtlich aus dem Innenstadt-Parkkonzept für Unnas autoarme City stammen, das an Neujahr in Kraft trat und das Parken in der City drastisch verteuerte.

Er stammt jedoch von der Website der Stadt Erlangen, die an Neujahr den „kostenlosen Innenstadtbereich“ gestartet hat.

Das bedeutet, dass alle Innenstadtbesucher und -bewohner kostenlos Bus fahren können.

Im Rahmen eines dreijährigen Pilotprojekts wird die rund 111.000 Einwohner große fränkische Stadt den Nahverkehr in der gesamten Innenstadt kostenlos anbieten.

Mit dem Angebot sollen nicht zuletzt diejenigen erreicht werden, die ins Stadtzentrum mit dem Auto kommen. Ihnen werde „eine attraktive Möglichkeit geboten, am Rand der Innenstadt auf dem Großparkplatz und in den Parkhäusern zu parken und dann bequem mit dem Bus weiterzufahren“.

Oberbürgermeister Florian Janik erklärt: „Wir wollen Busfahren in der Innenstadt so einfach und bequem wie möglich machen.“ Niemand brauche mehr ein Ticket lösen, sondern man könne einfach einsteigen.

Für ihn ist mit dem Gratis-ÖPNV eine deutliche Attraktivitätssteigerung der Innenstadt und ein Beitrag zur Belebung des Handels verbunden.

„Ziel ist, die Belastung der Innenstadt vom Kfz-Verkehr durch eine Kombination von verschiedenen Maßnahmen zu reduzieren. Der kostenlose Innenstadtbereich dient zusammen mit dem Parkraumkonzept und der neuen Parkgebührenordnung zur Aufwertung und Belebung der Innenstadt.“

Das Ziel ist also identisch mit dem der „autoarmen Innenstadt Unna“ – mit dem entscheidenden Unterschied, dass Erlangen mit dem kostenlosen ÖPNV einen ganz konkreten Anreiz dafür setzt, das Auto beim Besuch der City etwas außerhalb zu parken oder gleich zu Hause zu lassen.

Die Kritik am Unnaer Parkkonzept ist hingegen immer wieder, dass es lediglich mit repressiven Maßnahmen die „autoarme Innenstadt“ durchsetzen will – mit deutlich höhere Parkkosten bei gleichzeitiger Parkplatzverknappung.

Parkverbotsschilder in Unna an der Schäferstraße. (Foto Rinke)

Anreize wie in Erlangen fehlen. Es fehlt auch weiterhin ein digitales Parkleitsystem, das die Besucher wie erhofft in die Parkhäuser und Tiefgaragen lotst und diese damit füllt.

Das Erlanger Projekt „ist in Kombination mit der Umsetzung des Parkraumkonzepts in dieser Größenordnung einmalig“, stellt die Frankenstadt stolz fest.

„Deshalb wird es durch eine durchgehende Untersuchung begleitet. Damit soll festgestellt werden, wie sich unter anderem die Fahrgastzahlen, die Kundenzufriedenheit, der Autoverkehr in der Innenstadt entwickeln. Ob der Pilotversuch nach Ablauf der drei Jahre fortgesetzt wird, wird anhand der begleitenden Auswertung entschieden.“

Zum vielleicht entscheidenden Faktor „Finanzierung“ heißt es auf der Homepage der Stadt Erlangen:

„Die Stadt Erlangen gleicht die Einnahmen aus, die in diesem Bereich normalerweise durch Fahrkarten oder Abos eingenommen werden. … Der Ausgleich beträgt jährlich ca. 305.000 Euro – zuzüglich zukünftiger Preisentwicklungen.“

2 KOMMENTARE

  1. Mmmh, ist der Nahverkehr Umsonst oder kostenlos?
    Anders gefragt: Fallen gar keine Kosten für die Fahrzeugführer, die Betriebsstoffe und die Wartung an?
    Wenn doch, ist es nicht kostenlos, sondern nur umsonst für die Nutzer und die Kosten trägt sicher die Partei des Erlanger OBs aus Privatmitteln, oder?
    😉

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