„Schwarzhunden“ auf der Spur: Auch in Selm werden jetzt wieder die Hunde gezählt

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Symbolbild eines Schäferhundes - Quelle Pixabay

Um steuerflüchtigen Hundehaltern auf die Spur zu kommen, ist es seit vielen Jahren üblich, dass Städte und Gemeinden Hundezähler beauftragen.

Auch die Stadt Unna hat das in der Vergangenheit schon getan und dabei tatsächlich eine dreistellige Zahl von Hunden entdeckt, deren Halter ihre Meldepflicht bis dato nicht nachgekommen waren. Manche Halter meldeten ihr Tier schon nach der Ankündigung der Zählung eilig nach.

Als nächste Stadt im Kreis kündigt jetzt die Selmer Stadtverwaltung an eine weitere „Hunde-Inventur“ an.

In einer Pressemitteilung aus dem Rathaus heißt es zur Begründung:

„Gut 2800 Hunde sind zurzeit in der Stadt Selm angemeldet. Das geht aus der aktuellen Statistik hervor. Hunde müssen bei der örtlichen Kommune gemeldet werden, da für diese Hundesteuer verlangt wird.

Besteuert wird das Halten eines oder mehrerer Hunde, nicht der Hund als solches. Deshalb handelt es sich genau genommen um eine „Hundehaltungssteuer“.

Die Hundesteuer dient dabei überwiegend, entgegen der Vorstellung der meisten Bürger, nicht der finanziellen Aufwertung des Finanzhaushalts der Gemeinden. Mit der Hundesteuer wird vielmehr eine Eindämmung der Anzahl der Hunde verfolgt.

Die Entwicklung der Selmer Hundesteuerzahlen zeigt sich seit Jahren auf einem stabilen Niveau. Statistisch gesehen entfällt auf jeden 9. Selmer Bürger ein steuerpflichtiger Hund. Dabei steigt seit Jahren die Anzahl der Haushalte, die zwei oder mehr Hunde halten.

Leider stellt die Stadtverwaltung aber fest, dass nicht jeder Hundehalter seiner Meldepflicht nachkommt.

Um Gerechtigkeit herzustellen, beabsichtigt die Stadtverwaltung in Kürze wieder sogenannte Hundebestandszählungen durchzuführen. In der Vergangenheit durchgeführte Zählungen haben regelmäßig Neuanmeldungen nach sich gezogen.

Die An- und Abmeldung ist im digitalen Zeitalter einfach. Über das städtische ServicePortal können sich Hundehalter bequem vom Sofa aus den Behördengang ersparen und die Meldung online vornehmen.“

Die Hundesteuer liegt in Selm etwas höher als etwa in Unna.

Für einen einzeln gehaltenen Hund beträgt sie 120 Euro im Jahr (Unna: 108 Euro),

bei zwei gehaltenen Hunden 144 Euro pro Tier

und bei 3 und mehr Hunden im Haushalt 168 Euro je Hund.

„Gefährliche Hunde“ nach der Landeshundeverordnung (sog. Listenhunde) schlagen in Selm mit dem erhöhten Steuersatz von 480 Euro zu Buche.

Zu dieser extrahohen Sondersteuer vom Vierfachen des regulären Hundesteuersatzes entschied sich jüngst wie berichtet auch die Stadt Unna – wir berichteten. Seit dem 1. Juli zahlen Bürger, die sich in Unna neu einen Listenhund anschaffen oder mit einem Listenhund zuziehen, über 400 Euro im Jahr. Wir für Unna (WfU) und die Grünen argumentierten und stimmten vergeblich dagegen.

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