Preisschock kommt in Unna an: Stadtwerke verteuern zum 1. 11. drastisch Gas und Strom

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Wärme, Heizung - Symbolbild RB


„Preisanpassung bei Strom und Erdgas zum 01.11.2022“ – mit dieser Ankündigung folgen die Stadtwerke Unna heute (6. 9.) vielen anderen lokalen Energieversorgern.

Der bundesweite Preisschock kommt damit nun auch in Unna an.

„Deutlich länger als viele Wettbewerber konnten sich die Stadtwerke Unna dem allgemeinen Markttrend aufgrund der längerfristigen Einkaufspolitik entgegenstemmen“, erinnern die SWU mit.

„Doch zum 1. November 2022 müssen nun auch die Stadtwerke Unna ihre Strom- und Gaspreise erhöhen.“

Die Kunden müssen sich auf massive Mehrkosten einstellen, die sich für ein Einfamilienhaus im deutlich vierstelligen Bereich bewegen.

Neben den höheren Marktpreisen sind drei neue Umlagen dafür verantwortlich, erläutern die SWU in ihrer Pressemitteilung vom heutigen Mittag. Diese Umlagen müssen die Stadtwerke umgerechnet an ihre Kunden weitergeben.

Die Gasbeschaffungs-, die Gasspeicher- und die Gasbilanzierungsumlage sorgen mit dafür, dass der Arbeitspreis beim Erdgas um netto 7,359 Cent pro Kilowattstunde (kWh) steigen wird. Bei Strom sind es 6,776 Cent netto.


Beispielberechnungen

Erdgas:

In einer typischen Mietwohnung (ca. 75 m²) mit einem Verbrauch von 9.000 kWh/Jahr erhöhen sich die Heizkosten um 65,68 Euro/Monat bzw. 788,16 Euro/Jahr brutto.

Bei einer Doppelhaushälfte (ca. 150 m²) mit einem Verbrauch von 18.000 kWh/Jahr sind es zum Beispiel 131,36 Euro/Monat bzw. 1576,32 Euro/Jahr brutto. Eine etwaige Senkung der Umsatzsteuer ist hier noch nicht berücksichtigt.


Strom:

Die Energiekosten eines Vierpersonen-Haushalts erhöhen sich in einer mittleren Wohnung um rund 20 Euro pro Monat, also 241,92 Euro brutto pro Jahr, bei einem 3.000 kWh Verbrauch.

Um hohe Nachzahlungen bei der Jahresrechnung zu vermeiden, empfehlen Stadtwerke Unna GmbH die Stadtwerke Unna ihren Kunden daher dringend, ihre Abschläge anzupassen. Am einfachsten geht dies im Online-Kundenportal.

“ Es ist gut möglich, dass dies nicht die letzte Preisanpassung in diesem Jahr sein wird“,

warnen die SWU überdies:

„Wettbewerber der Stadtwerke, die sich mit kurzfristigen Verträgen verspekuliert haben, erhöhen teilweise drastisch ihre Preise. Wenn deren Kunden dann zu den Stadtwerken wechseln, müssen die Stadtwerke Unna kurzfristig Energie nachkaufen. Und es wird für alle teurer. Dagegen wehren können sich die Stadtwerke nicht.“


Prinzipiell hält Stadtwerke-Geschäftsführer Jürgen Schäpermeier dieses Verfahren für unfair. „Eigentlich müssten unsere treuen Kunden davon profitieren, dass wir vorausschauend und sicherheitsbewusst eingekauft haben.“

Eine gute Nachricht für die jetzigen Kunden der Stadtwerke Unna gibt es jedoch:

Die besonders preisgünstigen Sondertarife stehen seit einiger Zeit nur noch den Bestandskunden offen. Und diese sind laut Schäpermeiet deutlich günstiger als die sogenannte Grundversorgung, die für alle Kunden offen ist.

Daher:

Kunden, die schon länger bei uns sind und immer noch in der Grundversorgung, sollten jetzt unbedingt in einen günstigeren Sondervertrag wechseln. Unsere Kundenberatung hilft gerne dabei.“

2 KOMMENTARE

  1. Vor der derulierung des Strommarktes haben alle Verbraucher Jahrzente Energiekosten ohne Wettbewerb tragen müssen. das reichte vielen Stadtwerken und auch Unna, besonders gute Mitarbeiterkonditionen für alle Mitarbeiter auszuloben- suchen wir das mal im vergleich zur freien Wirtschaft.
    Die Gewinne waren auch durch Ausnutzung unwissender Kunden vorhanden auch bis vor kurezem:
    Die verschiedenen Verbrauchsmodelle wurden für viele Kunden nicht transparent gemacht. es ist kein Einzelfall, was ich erlebt habe. Über jahre wirde einem hochbetagten Kunden mit hohem Verbrauch von 3000kw/h Strom im grundversorgungstarf berechnet- gleichzeitig gab es um jährlich ca. 500€ günstigere Tarife bei den Statdwerken Unna für ihn ( ähnlich bei Gas). Dieses Vorgehen der Stadtwerke hat schon ein herbes „Geschmäckle“. Die tarife werden wohl jetzt Mischkalkulationen sein, die „Neukunden“ zahlen für die Stammkunden mit. Über Jahrzente haben alle ohne Ausnahme die Infrastruktur der Stadtwerke mitfinanziert. Auch durch Winkelzügre wie o.a. Ein Argument der Stadtwerke war oft, man stelle alles zur Beleuchtung von öffentlichen Veranstaltungen etc. zur Verfügung- und die Grundsteuer ist wofür z.B.? Hoffentlich kommt da mal mehr Transparenz in die Preisstruktur und die sehr speziellen Konditionen der Mitarbeiter und „Führungskräfte“.

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