„900.000 € im Teich versenkt“ – Schon zweiter Fernsehdreh an Dauerbaustelle im Bornekamp

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Screenshot aus dem Fernsehbeitrag im ZDF-Länderspiegel über den undichten Bornekampteich.

 Die Dauerbaustelle „Teich im Bornekamp“ hat jetzt auf Initiative eines Unnaer Bürgers schon das zweite Fernsehkamerateam auf den Plan gerufen. Nach einem ZDF-Team, dessen Beitrag im „Länderspiegel“ ausgestrahlt wurde, folgte vorige Woche ein Drehteam von RTL.

In dem in der Mediathek abrufbaren ZDF-Beitrag heißt es unter dem Titel „Neuer Stadtteich undicht“:

„Der Bornekamp-Teich in Unna ist undicht. Seit Jahren versucht die Stadt mit Hilfe einer Tonschicht Wasser im Becken zu halten. Trotz Mahnungen der Kritiker, wurden so bereits 900.000 Euro für die Sanierung im Teich versenkt.“

Es folgen eine Reihe kritischer Stimmen und Klagen über die Stadt, ohne dass dazu die Stadt oder die Stadtbetriebe selbst gehört werden.

Der Sendetermin und -platz des RTL-Beitrags ist unserer Redaktion nicht bekannt.

Wie berichtet, verliert der aufwändig neu hergestellte Teich seit Monaten Wasser. Zuletzt wurde, um dem Problem auf den Grund zu gehen, der komplette Teich leergepumpt.

Rückblick:

Bereits im April 2021 hatte der „neue Bornekampteich“ eigentlich fertig sein sollen. Das kündigte die Stadt am 3. Februar 2021 während des Baus an. HIER.

Kostenpunkt alles zusammen laut damaliger Kalkulation: rund 900.000 Euro.

Der Unnaer Stadtrat hatte die Entflechtung des Kortelbaches und die damit verbundende Neugestaltung des Ententeichs im Bornekamp mehrheitlich beschlossen. Anfang September 2020 teilte die Stadt mit, dass die Stadtbetriebe Unna den Auftrag an ein Fachunternehmen vergeben hatten. Als Kostenkalkulation wurde aufgelistet:

  • Die Baukosten liegen bei 682.000 Euro.
  • Hinzu kommen 92.000 Euro, die die Stadtbetriebe bereits 2018 und 2019 in das Gewässer investiert hatten,
  • sowie cirka 20 Prozent Nebenkosten.

Finanziert wird das alles durch eine zweckgebundene Rücklage der Stadtbetriebe in Höhe von 900.000 Euro.

Wieso dieser umfangreiche Teichumbau?

Die Teichfolie ist undicht und irreparabel, erinnerte die Stadt. Ein weiterer Aspekt der Sanierung sei die Entflechtung von Kortelbach und Bornekampteich: Derzeit fließt der Kortelbach in diesem Bereich noch durch den Teich. Die Verlegung des Bachs soll östlich des Teichs erfolgen, der Kortelbach künftig parallel zum Bornekampteich als natürliches Gewässer fließen.

„Dies hat den Vorteil, dass weiterhin der westlich verlaufende Fuß- und Radweg zugänglich bleibt und die steile Böschung an der westlichen Seite einen geschützteren Uferabschnitt erhält.“

In einem ersten Arbeitsschritt werde das Wasser abgepumpt. „Witterungsbedingt könnte es zu einer möglichen Wasserhaltung kommen, die die Gesamtkosten des Projektes erhöhen könnte“, kündigt die Stadt vorsorglich an. Hier die weiteren Planungsschritte laut damaligem Konzeüt:

  • Im zweiten Bauabschnitt wird der Teich dann entschlammt und anschließend ausgekoffert.
  • Der geplante Teich wird im südlichen Bereich tiefer als bisher (max. 2,85 Meter), ansonsten erreicht er 1,35 Meter.
  • Die künftige Teichabdichtung wird durch eine 25 Zentimeter dicke mineralische Abdichtung erfolgen.
  • Darüber wird eine 30 Zentimeter starke Schutzschicht aufgebracht.
  • Am südlichen und nördlichen Ende des Bornekampteichs ist jeweils ein Überlauf in den Kortelbach geplant.
  • Eine Röhrichtpflanzung sorgt für die Selbstreinigung des Wassers, denn das Wasser soll künftig in seiner Qualität besser werden.
  • Aus diesem Grund wird der Quellzufluss der Jakobsquelle genutzt. Der bestehende Quellstein wird vom nördlichen an das südliche Ende des Teichs verlegt. Hierdurch wird eine Durchströmung des Teiches mit Quellwasser gewährleistet.  

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