Noch und wieder Grabearbeiten im Bornekamp – Die jahrelange Geschichte mit dem undichten Teich

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Bohrlöcher am Bornekampteich. Foto Yvonne Ackerhans

Der jahrelange Disput zwischen der Stadt Unna und der Baufirma um den undichten, aussuppenden Bornekampteich, mit dem es Unna sogar in die Mario Barth-Sendung schaffte, wurde Ende Juli dieses Jahres zu einem formalen Abschluss gebracht. Das ist aktuell durch neue Grabearbeiten zu besichtigen.

Auf Anfrage einer Leserin teilte uns Stadtsprecherin Anna Gemünd den Sachstand mit.

„Derzeit werden am Bornekampteich die Bohrlöcher verschlossen, die im Oktober 2021 dadurch entstanden sind, dass die Kreisstadt Bodenproben hat nehmen lassen, um festzustellen, wie dick die Tonschicht eingebaut wurde.

Diese Bohrlöcher waren aufgrund des schwebenden Verfahrens zwischen der Baufirma und der Stadt bis dato nur provisorisch verschlossen. Der vor der Sommerpause ausgehandelte Vergleich zwischen der Kreisstadt Unna und der Baufirma sieht vor, dass die Baufirma die Bohrlöcher auf eigene Kosten verschließt.

Auf den Fotos sind die dafür erforderlichen Maßnahmen zu sehen. Diese, so Anna Gemünd, „werden zurückgebaut, sobald die Löcher verschlossen sind.“

Foto Yvonne Ackerhans

Für das Verschließen der Bohrlöcher müsse der Wasserspiegel nur abgesenkt werden; eine vollständige Entleerung des Teiches sei hierfür nicht erforderlich.


Rückblick.

Der inzwischen über drei Jahre währende Streit um eine Teichposse, mit der es Unna mehrmals ins Fernsehen schaffte (zuletzt in die Comedy-Sendung „Mario Barth deckt auf“), sollte noch vor der Sommerpause 2024 endlich beendet werden.

Der Ausschuss für die Stadtbetriebe Unna stimmte am 26. Juni, dafür, dass die Stadt einen Vergleich mit der Baufirma schließt, die mit Sanierung und Umbau des Bornekampteiches beauftragt war. Das kostete wie berichtet 900.000 Euro.

Die Firma verzichtet demnach auf 60.000 Euro.

„Mit dem Vergleich endet eine längere Auseinandersetzung über die Dichtigkeit des Teiches, die nach der Sanierung durch die Baufirma nicht gegeben ist“, erinnerte die Stadt.

„Für den Zustand des Teiches bedeutet der jetzt erfolgte Beschluss, dass der Teich in seiner jetzigen Form bestehen bleibt und keine erneute Sanierung erfolgen wird.“

Der seit rund 50 Jahren bestehende Bornekampteich wird durch den Kortelbach gespeist, erläutert die Stadt in ihrer Pressemitteilung vom Donerstagnachmittag.

„Durch eine Förderung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie, den Durchfluss des Kortelbachs durch den Bornekampteich aufzuheben, ergab sich die Gelegenheit zur gleichzeitigen Sanierung des Teiches.

Die alte Teichfolie war zu diesem Zeitpunkt durch Verwitterung und Vandalismus beschädigt, wodurch der Teich immer wieder Wasser verloren hatte.

Die Entscheidung für eine Tonschicht zur Abdichtung des Teiches wurde nach Beratungen im Betriebsausschuss Stadtbetriebe getroffen. Dabei spielten Umweltaspekte eine entscheidende Rolle; es sollten keine Kunststoffe verwendet werden.

„Ton ist ein übliches Dichtmaterial, das bundesweit zur Abdichtung von Deponien und Gewässern genutzt wird“,

so die Stadt.

Die Tonschicht wurde von Oktober 2020 bis April 2021 durch die Baufirma eingebaut.

Eine anschließende erste Befüllung des Teiches im Mai 2021 zeigte jedoch Undichtigkeiten. Auch nach Sanierungsarbeiten im Juli 2021 und einer erneuten Befüllung im August 2021 kam es weiterhin zum Wasserverlust.

Um festzustellen, wie dick die Tonschicht eingebaut wurde, ließ die Kreisstadt im Oktober 2021 durch Bohrlöcher Bodenproben nehmen. Seit Dezember 2021 befanden sich die Baufirma und die Stadt darüber „in Gesprächen“ (das Wort Streit spart die Pressemitteilung aus), ob eine fehlerhafte Bau-Ausführung oder Planung für den Wasserverlust verantwortlich sei.

„Um ein langwieriges und kostenintensives Verfahren zu vermeiden“, wurde nunmehr ein Vergleichsvorschlag ausgehandelt, dem der Ausschusses für die Stadtbetriebe am Mittwoch mehrheitlich zustimmte.

Im Einzelnen sieht der Vergleich vor,

„… dass die Stadt die Ton- und Schutzschicht jeweils nur zur Hälfte zahlt und die Baufirma die Bohrlöcher, die aufgrund des schwebenden Verfahrens bisher nur provisorisch verschlossen sind, auf eigene Kosten verschließt. Damit verzichtet die Baufirma auf rund 60.000 Euro.“

Der Bornekampteich wird somit in dem jetzigen Zustand belassen.

Für das Verschließen der Bohrlöcher muss der Wasserspiegel nur abgesenkt werden; eine vollständige Entleerung des Teiches ist hierfür nicht erforderlich.“

Zu den Kosten schrieb die Verwaltung:

Zur Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben, nämlich den Durchfluss des Kortelbachs durch den Bornekampteich aufzuheben, musste die Altanlage mit sämtlichen Einbauten zurückgebaut und die Altmaterialien entsorgt werden. Ebenso musste für den neuen Verlauf des Kortelbachs ein neues Bachbett angelegt werden.

Auf die reine Umgestaltung und den Neubau des Teiches entfielen anteilige Kosten von ca. 115.000 Euro; diese entsprechen ca. 20 Prozent der ursprünglich beauftragten Bausumme für das Gesamtprojekt in Höhe von ca. 682.000 Euro.

Quellen: PM Stadt Unna / Archiv RB

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