Lärmaktionsplan, nächster Schritt: Tempo 30 jetzt auch auf der Kamener Straße

11
2543
Tempo 30-Schild. - Foto Rinke

Tempo 30 auf Hauptstraßen in der Kreisstadt:

Was auf Friedrich-Ebert-Straße, Kleistraße, Massener Hellweg, Iserlohner Straße und Hammer Straße bereits aus Lärmschutzgründen umgesetzt wurde, das will die Stadtverwaltung auf der nächsten fälligen Stufe des „Lärmaktionsplans“ auf weiteren viel befahrenen Stadtrouten ausweiten.

Seit heute (Montag, 2. Mai) stehen die Schilder auf der Kamener Straße. Damit gilt nun vom Kreishaus bis zur Stadtgrenze Kamen: Bei 30 km/h ist Schluss.

UPDATE – am 4. Mai folgte die Hansastraße

In ihrer umfangreichen Vorlage erinnerte die Verwaltung vor gut einem Jahr an das bis dahin schon Umgesetzte:

„Die Stufe 2 des Lärmaktionsplanes hat wirksame Maßnahmen aufgezeigt, um die Bürger vom Lärm der hochbelasteten Straßen zu entlasten. Da ist zum einen die Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h auf 30 km/h zu nennen und zum anderen der Einbau von passiven Schallschutzmaßnahmen am Gebäude.“

Auf einigen Straßenabschnitten, auf denen an Hauptverkehrsstraßen in Stufe 2 Tempo 30 empfohlen wurde, sei im Jahr 2019 die zulässige Höchstgeschwindigkeit entsprechend reduziert worden, erinnert die Stadt. Neben den Hauptverkehrsstraßen wurden in Stufe 2 auch die Iserlohner Straße südlich der B 1 als Stadtstraße und der Straßenzug Uhlandstraße/Hellweg (K 38) als Kreisstraße berücksichtigt.

„In Stufe 3 wird die Hertinger Straße mit in die Betrachtung aufgenommen, da nach einer Verkehrszählung aus dem Jahr 2018 die Belastungsgrenze von 8.200 Kfz/Tag überschritten wird“,

kündigt die Stadt an.

Der Abschnitt der Iserlohner Straße zwischen B 1 und der Einmündung Schützenhof sei bereits mit Tempo 30 beschildert worden. Tempo 30 im Straßenzug Uhlandstraße/Hellweg (K 38) habe der Kreis Unna abgelehnt – mit dem Hinweis, dass der Bereich auch stark durch die naheliegende Schienenverkehrsstrecke verlärmt sei.

Das ist für die Stadt jedoch kein einleuchtendes Argument:

„Um die Gesamtbelastung der Anwohner zu reduzieren, wird im Rahmen der Lärmaktionsplanung weiter eine Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit an der Uhlandstraße oder alternativ eine lärmarme Fahrbahnoberfläche empfohlen.“ Denn:

„Auf die Reduzierung des Schienenverkehrslärms hat die Kreisstadt Unna nur einen geringen bis keinen Einfluss, da das Eisenbahnbundesamt die Maßnahmen zur Reduzierung des Schienenverkehrslärms plant. Daher sollte die Kreisstadt Unna die Verkehrsträger steuern, die ebenfalls zum Lärm … beitragen und auf die sie einen größeren Einfluss hat.“

Maßnahmenkarte des städtischen Lärmaktionsplans – Quelle Stadt Unna

Lärmschutzempfehlungen fürs gesamte Unnaer Straßennetz:

„Es wird empfohlen, die Fahrbahnoberflächen immer in einem ordnungsgemäßen Zustand zu halten, so dass neben den Abrollgeräuschen der Fahrzeuge keine weiteren Geräusche entstehen.“

Gleichmäßiger Verkehrsfluss auf den Hauptverkehrsstraßen (dazu sei Straßen.NRW allgemein um Optimierung der Ampelschaltungen bemüht).

Auf Straßenabschnitten, wo Bürger die Kfz-Geschwindigkeiten als zu hoch kritisieren, sollten Geschwindigkeitskontrollen forciert und digitale Hinweistafeln installiert werden, auf denen die gefahrene Geschwindigkeit angezeigt wird. Kosten pro Tafel: 1000 bis 2000 Euro.

Der Landesbetrieb Straßenbau NRW steht den Plänen ablehnend gegenüber. Er bringt zusammenfassend folgende Anmerkungen vor:

Die Errichtung einer Lärmschutzwand an der Feldstraße wird aus Kostengrunden abgelehnt. Der Vergleich der Kosten von aktiven zu passiven Maßnahmen hat gezeigt, dass die Kosten von aktiven Maßnahmen gegenüber passiven Maßnahmen ca. 130% höher ausfallen.

Aktive und passive Maßnahmen sind an Landesstraßen gleichrangig, so dass die deutlich niedrigen Kosten des passiven Schallschutzschutzes an der Feldstraße den Ausschlag geben. Die Eigentümer der betroffenen Gebäude müssen selbst Anträge an Straßen.NRW stellen.

Der vorgeschlagenen Minderung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h auf den innerörtlichen Landesstraßen wird insgesamt nicht zugestimmt.

Auf der strikten Anwendung der Lärmschutz-Richtlinien-StV wird bestanden. Die Reduzierung des Verkehrslärm soll alternativ durch Mittel der Lärmsanierung erreicht werden.“

Die Stadt wiederum kommentiert das wie folgt:

„Die Ausführungen werden … zur Kenntnis genommen.“ An ihrem Lärmplan hält sie fest. Jetzt muss im Einzelfall entschieden werden.

11 KOMMENTARE

  1. Die Oberesel der Eselstadt beweisen wieder einmal ihre unfähigkeit die verkehrführung in und um unna herum in den griff zu kriegen ,nachdem sie jahrelang mit einem einzigen kreisverkehr beschäftigt waren .Nun soll es also flächendeckend tempo 30 geben ,welch ein sureshot um die rückstaukarawane bis zum Unnaer ring zu verfestigen .Wwr will eigentlich noch in Unna arbeiten wenn er eigentlich aus 20km entfernung anreisen muss dafür aber 1,5 stunden durch 30er zonen juckeln muss ??Sinkt die Gewerbesteuer und der leerstand dann oder soll es nur um das grüne ereignis des staus dienen welcher natürlich viel weniger belastend für anwohner und fauna sind ^^Mich würde mal interssieren ob es auf bundesstraßen mit ähnlichem verkehrsaufkommen zu häufigeren unfällen kommt und ob die stadt unna über diesen mittelwert liegt um die flächendeckende tempo 30 zone trotz geltenden rechts durchzuziehen ??da gibts doch bestimmt etwas von vergleichsgutachten 🙂

  2. Manchmal ist es nicht verkehrt, Politik über die Stadtgrenze hinaus zu betrachten:
    Man kann den Menschen nicht wegen dem Klimaschutz einfach die Autos wegnehmen, man kann ihnen aber das Auto fahren so schwer wie möglich machen :-).
    Tempo 30 Zonen, Dauerbaustellen, hohe Spritpreise und die erfolgte Vernichtung der deutschen Autoindustrie sind dazu ideal geeignet. Die Autobahn 45 Richtung Süden bei Lüdenscheid ist langfristig gekappt. Die A1 Richtung Westen bei Leverkusen ist langfristig gekappt. Die A 43 Richtung Norden bei Recklinghausen ist langfristig gekappt. Die Auswirkungen für den Güterfernverkehr und die Wirtschaft kann wohl jeder nachvollziehen.
    Seit 2019 wird der Bevölkerung fast täglich von Fridays for Future mit Unterstützung der Medien eingeredet, das der Autoverkehr und die Wirtschaft zum erliegen erbracht werden müssen, damit wir nicht alle wegen dem Klimawandel durch die Hitze verbrennen oder wegen Wassermangel verdursten. Nun sind wir in der Phase, wo es durchgezogen wird.
    Hier die Mädchen von Fridays for Future kurz vor dem Beginn der Coronamaßnahmen nach den Besprechungen beim WEF. Klaus Schwabs Club der Milliardäre, der auch das Buch „The Great Reset“ (Der große Neustart) zur kompletten Umgestaltung der Gesellschaft geschrieben hat. (Luise hatte sich wohl etwas verplappert)

    https://www.youtube.com/watch?v=25ZEXsPvWLc&feature=youtu.be

    Klaus Schwab:
    The Great Reset: „Die Menschen werden nichts mehr besitzen, aber glücklich sein“
    Sich selber wird er damit wohl nicht meinen.

    Seit Jahren erzählen die Führer der westlichen Staaten vom „Build back better“ (Besser wieder aufbauen) Plan zur Umgestaltung der Gesellschaft, aber die Bevölkerung scheint ihn nicht zu verstehen. Vor kurzem hat noch unser Finanzminister Herr Lindner von der FDP die „Neue Weltordnung“ angekündigt:

    https://video.twimg.com/ext_tw_video/1520278021109919749/pu/vid/1152×720/zH9jyG4BNF97whMd.mp4?tag=12

    Außenministerin Baerbock:
    Auto fahren für arme Menschen schwerer machen:

    https://video.twimg.com/ext_tw_video/1504110792727306249/pu/vid/426×412/TmxvrzHdAnrFGRu3.mp4?tag=12

    Die Politik hat es lautstark angekündigt, die Politik zieht es durch. Bis in die kleinste Provinzstadt hinein.
    Dem Mitarbeiter im sicheren öffentlichenDienst, der ungehinderter mit seinem Lastenrad zur Arbeit fahren kann, stört diese Entwicklung wohl weniger als dem Lagerarbeiter, der 30 km zur Arbeit fahren muß um seine Familie zu ernähren. Den Kindern bei Fridays for Future stört diese Entwicklung wohl auch weniger, denn sie wissen noch gar nicht, wie es sein wird, ohne Auto mobil sein Geld verdienen zu müssen. Natürlich werden sie alle eines Tages mit dem Laptop bei Starbuck in der Innenstadt sitzend ihr Geld verdienen :-).

  3. Lastenrad: Der Fahrzeugverkehr wird zu Lasten der Räder eingebremst, diese sind ja nicht besonders schnell.
    Bevor man eine Straße um Unna rum baut, ist es doch billiger Schilder aufzustellen den Verkehr im Zentrum so einzubremsen, dass er zum erliegen kommt und alle mit laufenden Motoren im Stau auf dem Ring stehen und die Anwohner keine Luft mehr bekommen.
    die Unfälle verringern sich drastisch und der Strom für E-Autos reicht dann auch weil stehende E-Autos keinen Strom brauchen.
    Tolle neue Vorhaben!!!!

  4. Im Gegentum.
    Im Stau stehende E-Autos verbrauchen pro KM sogar mehr Energie als fahrende.

    Ich verstehe auch nicht, warum es Staus vor den günstigeren Tankstellen gibt. Die Mehrzahl der Wähler müßte sich eigentlich um die teuren Tankstellen drängen. Sie haben dieses Ergebnis schließlich gewählt.

  5. Hier geht es um Politik, die Grünen W…. wollen es aber wissen.
    Gut dass der Landesbetrieb Straßenbau NRW der Stadt Unna widerspricht sonnst wird noch die B1 zu einer Tempo30 Zone.
    Weil ich die Grüne Ideologie der Stadt nicht ertragen konnte habe ich die Stadt vor 11 Jahren verlassen.

    • Ich wohne hier direkt eingangs wickede in der nähe der baulichen geplanten L663N ,ich werde vom rückstau auf der west und nordtangente berichten 😀 Scheint die stadt unna noch nicht realisiert zu haben das die grüne agenda kontraproduktiv ist für diverse planungen .Diese Ampel-klo-alition wird die 4 jahre nicht überleben.Nicht weil sie rentner und bedürftige vollends ignorieren sondern weil sie den 80% des mittelstands ihre ideologie verimpfen wollen und das ausgerechnet mit der grünen brechstange.

Schreibe einen Kommentar zu sven richter Antwort abbrechen

Please enter your comment!
Please enter your name here