Jährlich 25.000 € Zuschuss für private Lastenräder in Unna

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Der Unna-Esel als Goldesel vor dem Rathaus. Foto Rinke

„Bisher ist festzuhalten, was die Grünen wollen, das bekommen sie auch. Sogar eine Bezuschussung für Lastenfahrräder bis zu 800 € und zusätzlich für elektrisch angetriebenen Fahrradanhänger.“

Massiv kritisiert die Ratsfraktion „Wir für Unna“ die Beschlussfassung aus dem letzten Haupt- und Finanzausschuss, wonach auf Antrag der Grünen jährlich 25.000 € als Zuschuss für die Anschaffung privater Lastenfahrräder im Haushalt bereitgestellt werden.

„Die Bezuschussung für die Anhänger wurde zudem erst in der Sitzung mündlich beantragt“, kritisiert WfU-Fraktionschefin Ingrid Kroll. „Jährlich fordern die Grünen, 25.000 € dafür in den Haushalt einzustellen. Das bedeutet, dass sich gerade einmal 32 Personen im Jahr ihre teureren Räder bezuschussen lassen können.

Bezahlen sollen das die Autofahrer, die in der Innenstadt parken, mit einer Erhöhung der Parkgebühren.

Erst kürzlich hat der Einzelhandel im Wirtschaftsgespräch der IHK sehr deutlich gemacht, wie wichtig auch Parkplätze in der Innenstadt sind. Fallen nur 10 % der Kunden weg, sei dies dramatisch für den Einzelhandel und Standort eines jeden Unternehmers in Unna.

Die Kauhaus-Geschäftsführerin Silke Krischer-Schnückel appellierte sehr eindringlich, die Politik möge von der Abschaffung von innerstädtischen Parkplätzen vor diesem Hintergrund absehen. Ich habe diesen Appell aus dem Symposion sehr wohl mitgenommen“, betont Ingrid Kroll.

Letztendlich wurde mit den Stimmen der Grünen, CDU und SPD der Bezuschussung zugestimmt. Doch, so merkt Kroll an:

„Wir halten aber auch fest, dass es in der SPD doch noch ein Ratsmitglied mit Rückgrat gibt und gegen diesen Beschluss gestimmt hat. Seine Begründung können wir nur fett unterstreichen:

Wer sich für mehrere tausend Euro ein Lastenfahrrad leisten kann, der brauch keine Bezuschussung. 25.000 € für Fahrräder an Bedürftige bereitzustellen, da wäre er sofort dabei gewesen.“

Auch Wir für Unna!“

2 KOMMENTARE

  1. Wieder einmal eine nicht nachvollziehbare Entscheidung des Rates. Nichts weiter als Steuer Verschwendung und es keimt eher den Verdacht dass ein gewisses Klientel (vielleicht schon in den Startlöchern) bedient werden soll.
    Diese Maßnahme bringt keinen einzigen Konsumenten dazu vom Auto aufs Rad umzusteigen. Diverse Studien haben sich mit dem Thema beschäftigt, analysiert, Umfragen getätigt, Hochrechnungen erstellt und alle kommen zu dem Schluss dass ein Radler Zugewinn nur entstehen wird wenn die entsprechende Infrastruktur gegeben ist.
    Dazu zählen gut ausgebaute Radwege ohne Gefahrensituation, gleichberechtigte, nach Prio geregelte Vorfahrtsregelungen, überdachte Abstellplätze und diebstahl- und zerstörungsssichere Abstellplätze am öNV
    Und da ist Unna nun mehr als miserabel aufgestellt. Radwege, sofern überhaupt vorhanden, enden im Nirwana bzw. direkt auf den Autotrassen, Gefahrensituationen gibst reichlich.
    Die Wege sind in einem nichtakzeptablen Zustand der für Touren Räder ungeeignet ist. Sichere Abstellmöglichkeiten z.b in Form abschließbarer Boxen nur Unna Mitte.
    Es gibt Info u.a beim BMVI. Dazu reichlich Förderprogramme, beschlossen auf dem Nationalen Radverkehrskongress in Dresden.
    Da ließen sich die 25Tsd Euro sicher aufstocken.
    Aber letztlich folgen die Grünen hier ja auch nur einer direktive der Bundesgrünen und die anderen Parteien lassen sich mal wieder durch den Stall jagen.

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