„Hop, Hop, Kohle stopp“ – Übersichtlicher Klimastreik trifft auf Unnaer Autoschau

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Die kleine Ida war mit ihrem Bruder und ihrer Mutter beim Klimastreik auf dem Rathausplatz mit einem selbstgemalten Plakat dabei. (Foto Rinke)

Mit rhythmischen Rufen wie „Hop-Hop-Hop, Kohle stopp!“ startete gegen 13.45 Uhr am Rathausbrunnen zunächst ein kurzes Warm-Up per Megaphon, bevor ein Teil der geschätzt 150 Klimastreikenden auf Fahrrädern – überwiegend E-Bikes und Pedelecs -klingelnd und mit Plakaten bestückt zur Rad-Demo durch Unna und weiter gen Dortmund aufbrach.

Die dortige Kundgebung am Nachmittag auf dem Hansaplatz zählte laut Polizei 3400 Teilnehmer (HIER).

Übersichtlich präsentierte sich demgegenüber die Versammlung am frühen Nachmittag auf dem Unnaer Rathausplatz. Ausgewiesene Parteigänger von Grünen und Die LINKE gaben sich ihr Stelldichein, zeigten Flagge bzw. Plakat fürs Klima und natürlich für die Bundestagswahl am Sonntag; so nutzte naheliegend auch der Grüne Bundestagskandidat Michael Sacher aus Unna diesen globalen Klimastreiktag für einen der letzten möglichen öffentlichen Auftritte.

Ein typischer Fridays for Future-„Schülerstreik“ war diese globale Demo zwei Tage vor der Bundestagswahl nicht. Sie begann in den frühen Nachmittagsstunden und fiel damit nicht in die Unterrichtszeit.

Auch optisch entsprach dieser „Streiktag“ zumindest in Unna nicht dem Bild einer „Schülerdemo“, die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren mittlerer bis älterer Jahrgänge.

Als Ironie des Zusammentreffens waren dann in der Fußgängerzone zugleich schon die Fahrzeuge für die Autoschau am Wochenenende geparkt – viele hochmotorisierte SUV darunter.

Fotogalerie – Fotos: S. Rinke

In dem Aufruf von Fridays for Future heißt es:

Another world is possible – eine bessere Welt ist möglich, deswegen stehen wir #AlleFürsKlima! Als größte Jugendbewegung Deutschlands und unterstützt von diversen gesamtgesellschaftlichen Bündnissen sind wir uns dessen sicher. Deshalb gehen wir am 24. September auf die Straße.

Wir sind uns ebenso sicher: wenn dieses Jahr der Bundestag neu gewählt wird, entscheidet das über unser aller Zukunft. Nur, wenn in den nächsten vier Jahren konsequent gehandelt wird, können wir die dramatischen Folgen der Klimakrise noch eindämmen. Wir können, wir dürfen nicht mehr auf die leeren Versprechen und Lobbyinteressen windiger Politiker*innen hoffen. Wir können, wir dürfen nicht mehr warten. Wir werden nicht mehr warten. Wir streiken.

Im ganzen Land und auf der ganzen Welt gehen wir deshalb am 24. September auf die Straßen – für den Wandel, für Klimagerechtigkeit. Denn diese Wahl ist entscheidend. Denn die Gesellschaft steht hinter uns. Denn Klimagerechtigkeit wird das wahlentscheidende Thema. Denn wir sind hier und wir sind laut – wir stehen gemeinsam auf für eine gerechte und konsequente Klimapolitik.

In der letzten Sitzungswoche verabschiedete der Bundestag – zum zweiten Mal – ein völlig unzureichendes Klimagesetz und sich danach selbst in die Sommerpause. Das ist ein Desaster. Aber das Klima macht keine Sommerpause. Wir stehen deshalb solidarisch mit allen, die schon heute den Folgen der Klimakrise gegenüberstehen und streiken gemeinsam: am 24. September für einen sozial gerechten Wandel.“

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