Der Unnaer Stadtrat hat heute Abend, 15. 6., in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause fast einstimmig grünes Licht für die „autoarme Innenstadt“ gegeben.
Das einzige Nein zum modifizierten Parkraumkonzept der Stadtverwaltung kam von der FDP. Diese hatte wie berichtet bereits ein eigenes Parkkonzept vorgelegt, das unter anderem kostenlose Parkzeiten in den Parkhäusern vorsah.
Die drei Vertreterinnen von Wir für Unna (WfU) stimmten irrtümlich für das Vorschlagspapier der Verwaltung. Sie dachten, bei der Frage des Bürgermeisters „wer stimmt zu?“ ginge es lediglich um die Frage, wer einer kleinen Ergänzung der SPD zustimme, die kurzfristig noch dagekommen war (es ging um Carsharingplätze).
So war es aber nicht.
Eigentlich hatte WfU das Konzept ebenfalls abgelehnt bzw. ablehnen wollen.
Auch die SPD wich von ihren vorherigen Bedenken ab beziehungsweise dampfte sie auf die dringende Bitte des Fraktionsvorsitzenden Sebastian Laaser ein, dass auf jeden Fall ein Parkleitsystem kommen müsse. Man werde sehen, wurde er beschieden. Damit kann das Parkleitsystem kommen, kann aber auch nicht – wenn etwa „wirtschaftliche Gründe“ dagegen sprechen.
Beschlossen ist damit fast einstimmig im Kern:
2,50 € pro angefangene Stunde soll das Parken auf Außenflächen in Unna möglichst ab Anfang 2024 kosten. In den Parkhäusern wird die Gebühr auf 1,50 € je Stunde erhöht. Bewohnerparkausweise verteuern sich von 30 auf 120 € im Jahr. Bewohner ohne Anwohnerausweise bekommen Vergünstigungen in Parkhäusern oder Tiefgaragen angeboten.
Vor Arztpraxen u.ä. werden eingeschränkte Halteverbot e eingerichtet (damit der Patient gebracht und wieder abgeholt werden kann). Es werden weitere Parkflächen in der Innenstadt zum Verweilen u.ä. umgestaltet. Schon beschlossen ist der Wegfall des Parkplatzes am Morgentor.
Um den Parksuchverkehr nicht in die Außenbereiche zu verdrängen, soll dort verstärkt Parkscheibe, Parkschein oder Bewohnerparken eingeführt werden.
Parkgebühren innerhalb des Ringes:
2,50 €/h
• Taktung: je angefangene Stunde
• zeitliche Begrenzung: 3 Stunden
Parkgebühren außerhalb des Ringes:
1,50 €/h
• Taktung: je angefangene Stunde
• Kurzzeitparktarif: 1,00 € für (die ersten) 40 Minuten (alternativ für die erste Stunde 1,00 €, danach für jede weitere angefangene Stunde 1,50 €; entsprechender Tarif in Parkbauten )
• keine zeitliche Begrenzung
Parkgebühren in den Tiefgaragen und Parkhäusern der WBU:
Anhebung auf 1,50 €/h
•Taktung: je angefangene Stunde
•Kurzzeitparktarif: 1,00 € für (die ersten) 40 min. (WBU prüft folgende Alternativen: für die erste Stunde 1,00 €, danach für jede weitere angefangene Stunde 1,50 €)
•einheitliche Tarifstruktur für alle Parkbauten der WBU
•Öffnungszeiten wie bisher
Reduzierung des Parkplatzangebotes:
• Bereits verplante Parkplätze: Parkplatz Schulstraße, Parkplatz Morgentor, Stellplätze Ullrichswall
• Die Verwaltung wird beauftragt, den möglichen Wegfall weiterer Parkflächen innerhalb des Innenstadtringes in einem angemessenen Umfang und aus erforderlichen/ vertretbaren Gründen (Sicherheit, sinnvolle Nachfolgenutzung etc.) zu prüfen, z. B. Gerhart-Hauptmann-Straße, Hertinger Straße, Obere Husemann-Straße, Massener Straße (Busparkplatz), Niesenstraße, Nordring/Nähe ZIB
Parkraumkonzept Bewohner:
• Ausweitung der Parkflächen für Bewohner mit Parkausweis auf bis zu ca. 50 % reservierte Parkfläche
• Anreiz für Nutzung der Parkbauten Tiefgarage Neumarkt und Parkhaus Massener Straße, ggf. auch Tiefgarage am Bahnhof (zuständig WBU): 40,00 €/Monat.
Voraussetzung u. a.: Verzicht auf Bewohnerparkausweis, nur für Bewohner der Innenstadt, Angebot gilt für 1 Person und ein (angemeldetes) Auto (Nutzer), Zuweisung einer TG/eines PH)
• Gebühr für Bewohnerparkausweis: 120,00 €/Jahr (derzeit: 30 Euro im Jahr)
Parkleitsystem:
Prüfung der Einrichtung eines digitalen Parkleitsystems mit Restparkplatzanzeige, mindestens an den Tafeln am Innenstadtring
• Prüfung der Einrichtung von digitalen Anzeigetafeln an den Zufahrtsstraßen Morgenstraße, Kantstraße, Massener Straße,
Hertinger Straße und Wasserstraße.
• Einbindung der privaten Parkbauten, sofern von den Eigentümern gewünscht.
• Prüfung der Einführung einer Handy-App.
„Die Umsetzung steht unter dem Vorbehalt der wirtschaftlichen Machbarkeit“
Schutz der Außenbezirke:
Erweiterung der Bewohnerparkzonen oder der Parkraumbewirtschaftung (Parkscheibe oder Parkscheinautomat); Bewohnerparkzonen einrichten, wenn im Einzelfall die Voraussetzungen vorliegen (die Bewohner sind ggf. zu beteiligen)
E-Fahrzeuge:
Wegfall der Privilegierung für E-Fahrzeuge (KannVorschrift im EmoG), bisher 3 Stunden frei;
- Einführung einer Höchstparkdauer von (ca.) 3 Std. während des Ladevorgangs (Parkscheibe erforderlich)
Weitere Maßnahmen:
• Einrichtung von Haltezonen oder eingeschränkten Halteverboten in der Nähe von ärztlichen oder ambulanten (Pflege-)Einrichtungen, soweit möglich
• Prüfung der Einrichtung von City-Hubs
• Prüfung der Einrichtung von (weiteren) Motorradstellplätzen
• Optimierung der barrierefreien Parkplätze, soweit möglich
• Vereinheitlichung der Höchstparkdauer bei Verwendung einer Parkscheibe
Weiteres Vorgehen:
Eckpunktepapier
Öffentlichkeitsbeteiligung durch Pressemitteilungen/Homepage
Zum Parkraumkonzept
Damit es nicht so auffällt, werden die Parkplätze jetzt in einer Salamitaktik reduziert, Stück für Stück.
Und was machen unsere Volksvertreter im Stadtrat, Handy, häkeln, Kaffee trinken, oder warum merkt keiner von der WFU das gerade abgestimmt wurde.
Da braucht man sich nicht wundern, wenn die Wähler zur AFD abwandern.
Ich sehe schwarz für unsere Politik, und es ist nicht die CDU.
[…] das „völlig falsche Signal“ an die Anwohner, denn schließlich habe man gerade das neue Parkkonzept beschlossen, das auch Anwohnern sehr gute Parklösungen […]
[…] Zusammenhang, dass Unnas Kaufleutevertretung – der City-Werbering – an der jetzt vom Rat verabschiedeten Ausarbeitung des Parkraumkonzeptes beteiligt […]
[…] Wie umfassend berichtet, bereitet die Stadtverwaltung auf Beschluss der Ratsmehrheit vom 15. Juni 2023 ein neues Innenstadtparkkonzept vor. […]
[…] „Verweilen am Morgentor“ gesellt sich zum vor wenigen Wochen vom Rat beschlossenen Parkkonzept, nach dem die Innenstadt möglichst autoarm werden soll zugunsten höherer […]
[…] sie sollen, so sieht es das vom Rat fast einstimmig beschlossene Parkkonzept vor, statt dessen in die Parkhäuser und Tiefgaragen fahren. Zur Bereitwilligkeit, dies zu tun, haben […]
[…] diesem Eindruck trägt insbesondere das neue Parkkonzept für die Unnaer Innenstadt bei, das der Rat fast einstimmig im Juni beschloss (nur die FDP stimmte dagegen) und mit dem ab dem […]
[…] verfolgt, Anfang kommenden Jahres im Stadtrat. Zugleich tritt zum 1. 1. 2024 auch der Beschluss zum Innenstadt-Parkkonzept in Kraft, nach dem die Außenstellflächen deutlich teurer (2,50 Euro pro Stunde) und weiter […]
[…] Die Grünschwarze Abstimmungsgemeinschaft im Unnaer Stadtrat hat in der letzten Ratssitzung dieses Jahres am Donnerstag (7. 12.) zusammen mit der Freien Liste Unna (FLU) die neuen Gebühren im Rahmen des umstrittenen Innenstadtparkkonzepts beschlossen. […]
[…] Streit erinnert an die Diskussionen um die „autoarme Innenstadt Unna“: In einer Stadt im Märkischen Kreis sollten im Zuge der Neugestaltung eines innerstädtischen […]
[…] Die Grünschwarze Abstimmungsgemeinschaft im Unnaer Stadtrat hat in der letzten Ratssitzung dieses Jahres am Donnerstag (7. 12.) zusammen mit der Freien Liste Unna (FLU) die neuen Gebühren im Rahmen des umstrittenen Innenstadtparkkonzepts beschlossen. […]
[…] der deutlichen Erhöhung der Parkgebühren im Rahmen des Unnaer Innenstadt-Parkkonzepts haben sich die Diskussionen ums Parken in Unna nicht beruhigt, sondern eher noch Fahrt […]