Die kleinen Besucher strahlten an den klingelnden Karussells und den süßen Ständen um die Wette.
„Die Kinder waren glücklich. Das tut so gut mal wieder“, freuten sich junge Eltern und Großeltern in Facebookkommentaren zur Frühlingskirmes am frühen Samstagabend. Da waren die Pfützen vom Platzregen am Nachmittag bereits wieder getrocknet und die ersten beiden Nachmittage der Unnaer Frühlingskirmes 2022 absolviert.
In den sozialen Medien wurde der diesjährige Mairummel rund ums Rathaus unterschiedlich kommentiert.
Zur Freude darüber, dass vor allem die Kinder nach der so langen ereignisarmen Coronazeit endlich mal wieder die Karussells entern und Kirmesleckereien naschen konnten, gesellte sich überwiegend Enttäuschung über das insgesamt übersichtliche Angebot – sowie Kopfschütteln bis Erschrecken über die teilweise recht stattlichen Preise.
Zwar war Verständnis für die durch die Pandemiejahre schwer gebeutelte Schaustellerbranche durchaus vorhanden. Jedoch:
„Ein Weizen 6 Euro? Nicht euer Ernst!“, entsetzte sich etwa ein Forist unter der Kirmes-Fotogalerie auf der Rundblick-Facebookseite. Tatsächlich kommt einiges zusammen, will man sich bei der Frühlingskirmes mit der ganzen Familie auf den Fahrgeschäften vergnügen und sich dazu noch diverse Kirmesleckereien einverleiben.
Zu besagtem Weizenbier für 6 Euro gesellt sich z. B. eine Cola oder Sprite für 3 Euro, die Krakauer für 5 Euro, Hollandpommes für 4 Euro (kleine Portion, ohne Soße) oder ein kleines Schälchen gebratene Champignons für ebenfalls 5 Euro. Eine normale Bratwurst kostet 3,50 Euro, und für das Kultgetränk Hugo ist man mit 7,50 Euro dabei.
Herbe enttäuscht zeigte sich insbesondere eine Rundblick-Leserin darüber, dass auf der Kirmes kein Autoscooter zu finden war. Ihr Sohn habe sich seit zwei Jahren darauf gefreut, wieder in einem Autoscooter fahren zu können, klagte die junge Mutter. Tatsächlich war ein Autoscooter an diesem Wochenende auf der kleinen Kirmes in Bönen zu finden, Altenbögger Markt.
Auf der Unnaer Frühlingskirmes gab es schon vor zwei Jahren keinen, erinnerte Danni Guidara vom Stadtmarketing, die wir am Samstagmittag auf der Kirmes dazu befragten – und auch auf der Katharinenkirmes in Herbst gab es zuletzt keinen Autoscooter mehr, da der Standort ganz weit hinten am Busbahnhof an der AOK als zu weit entfernt vom sonstigen Kirmesgeschehen befunden wurde. Die Kirmes, so Guidara, werde so einfach zu weit auseinandergezogen.
Zahlreiche Leserinnen und Leser kommentierten entsprechend wehmütig:
„Das waren noch tolle Zeiten damals, als die Kirmes noch auf dem Brockhausplatz war.“
Die Frühlingskirmes ist noch bis einschließlich Montag, 9. Mai, jeweils von 14 bis 22 Uhr geöffnet. Der Montag ist zugleich Familientag – einmal zahlen, zweimal fahren.
Alle Infos zur Kirmes finden Sie HIER.
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