Offener Brief von Unna.braucht.Eis: „Herr Bürgermeister, wieso verängstigen Sie die Menschen?“

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Eishalle Unna - Archivbild, c/o Rinke

In anderthalb Wochen, am 15. Mai, entscheidet sich beim dann zweiten Bürgerentscheid die Zukunft der Unnaer Eissporthalle.

Die Bürgerinitiative Unna.braucht.Eis verfasste auf dem Hintergrund der kontroversen öffentlichen Diskussion einen offenen Brief an den Bürgermeister. In diesem stellt die Initiative Dirk Wigant eine Reihe kritischer Fragen.

Hier der Brief im Wortlaut.

Bürgermeister Dirk Wigant (Foto Stadt Unna)

„Sehr geehrter Herr Bürgermeister Wigant,

nach Lektüre des Abstimmungsheftes zum Bürgerentscheid und Ihren jüngsten öffentlichen Stellungnahmen in Stadtrat und Presse, sind bei uns einige Fragen offengeblieben, die wir Ihnen gerne im Wege dieses offenen Briefes mit der Bitte um Beantwortung vorlegen möchten.

Wir sind uns sicher, dass auch zahlreiche Unnaer Bürgerinnen und Bürger brennend an Ihren Antworten interessiert sind.

1.       Mit welchen Investitionen rechnen und planen Sie für den Sportpark Massen ab dem Jahr 2026?

2.       Wie viel Kosten sind bereits durch diverse Gutachten, Manpower und Weiteres entstanden?

3.       Wieso gehen sie von jährlichen Betriebskosten in Höhe von 1,3 Mio. Euro für die Stadt aus, wo der Bürgerentscheid doch ausdrücklich vorsieht, dass ein privater Pächter die Halle betreiben soll, so dass Betriebskosten für die Stadt Unna schon rein logisch gar nicht anfallen können?

4.       Wie schaffen es angesichts der behaupteten Betriebsdefizite andere Vereine oder sonstige Pächter ihre (teils sogar älteren) Eishallen kostendeckend zu betreiben und warum funktioniert das ausgerechnet in Unna nicht?

5.       Wieso stellen Sie den Bürgerinnen und Bürgern den Neubau einer Eishalle in Massen in Aussicht und verknüpfen diese – baurechtlich offenkundig unzulässige Idee – mit der Abstimmung über die Eishalle, obgleich der Stadtrat beschlossen hat, die Alternative eines Neubaus ausdrücklich nicht zum Gegenstand eines Bürgerentscheids zu machen? Fühlen Sie sich an die Entscheidungen des Rates ebenso wenig gebunden wie an den Bürgerentscheid aus 2019?

6.       Warum konnten in die Stadthalle – eine öffentliche Einrichtung ohne Nutzen für Kinder und Jugendliche – mehr als 6 Mio. Euro investiert werden, in den Neubau Hertinger Tor 30 Mio. und das neue Wohnhaus an der Kamener Straße 3 Mio. investiert, ohne dass es zu Androhung von Steuererhöhungen oder sonst negativen Folgen für anderweitige städtische Investitionen kommt? Falls es zu diesen gekommen ist: Warum wurde das nicht in ähnlicher Weise öffentlich diskutiert und transparent gemacht?

7.       Wieso bedrohen Sie die Bürgerinnen und Bürger im Falle eines für den Erhalt der Eishalle ausgehenden Bürgerentscheids mit Steuererhöhungen, ohne hierzu mandatiert zu sein?

8.        Warum verängstigen Sie in ihrer Antwort auf Herrn Königs Fragen die Sportvereine mit der Aussage “Wenn die Eishalle saniert wird, bekommen die Vereine weniger Unterstützung“.

9.       Wird zukünftig aus jeder öffentlichen Investition die Streichung von Sportangeboten bzw. die Erhöhung der Grundsteuer resultieren? Falls nein, warum drohen Sie das ausgerecht für den Fall der Sanierung der Eishalle an?

Freundliche Grüße

UNNA.braucht.EIS e.V.                     Königsborner Jugendeishockeyclub e.V.                    

Wilhelm Ruck                                     Rebeka Skurak   

Andreas Raygrotzki                           Axel Schwarzfeller“

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