Saskia Esken in Unna: „Ohne qualifizierte Zuwanderung geht es nicht – Müssen besser werden“

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Vertreter der heimischen Wirtschaft tauschten sich mit Saskia Esken, Bundesvorsitzende der SPD, zum Thema Fachkräftemangel aus: v. l. Julius Appel (Geschäftsführer K & K networks), Andreas Tracz (Vize-Präsident IHK und Geschäftsführer K & K networks), Henrik Himpe (stv. Hauptgeschäftsführer Handwerkskammer Dortmund), Saskia Esken (Bundesvorsitzende SPD), Lutz Westermann (stv. Geschäftsführer Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe), Gero Brandenburg (IHK Dortmund), Matthias Muermann (Leiter Innungsservice) - Foto SPD Unna

Die Zahl der unbesetzten Stellen steigt auch im Kreis Unna. Der Fachkräftemangel brennt den Unternehmen unter den Nägeln.

Beim Gespräch heimischer Wirtschaftsvertreter mit der Bundesvorsitzenden der SPD, Saskia Esken, war er das zentrale Thema.

Hier die Pressemitteilung der SPD dazu.

Einig waren sich alle Beteiligten: Die eine Lösung gibt es nicht. Hier hilft nur ein Kanon vieler Maßnahmen.

Vor allem die Attraktivität der dualen Ausbildung für junge Menschen sowie Fortbildungsangebote gelte es zu stärken. Aber auch: Ohne qualifizierte Zuwanderung geht es nicht. 

Saskia Esken plauderte mit Maik Luhmann auf dem Roten Sofa über Politisches und Privates. Rund 70 Gäste waren ins Amt 31 gekommen, um die Bundesvorsitzenden der SPD live zu erleben.

Informationen aus erster Hand und ungefilterte Stimmungslage: Das Treffen mit Vertretern aus Handwerkskammer, Kreishandwerkerschaft sowie Industrie- und Handelskammer, das auf Einladung von IHK-Vizepräsident Andreas Tracz in den Räumen seines Unternehmens K & K Networks GmbH stattfand, ermöglichte einen vertieften fachlichen Austausch im kleinen Kreis mit der Spitzenpolitikerin.

Später plauderte Saskia Esken auf dem Roten Sofa im Amt 31 vor rund 70 Gästen mit dem SPD-Unterbezirksvorsitzenden Maik Luhmann öffentlich über Politisches und Privates.

Auch hier ging es um die Fachkräftelücke, die sich weiter zu vergrößern droht, wenn die Babyboomer-Generation in den Ruhestand eintritt.

Ein zentrales Anliegen der dreifachen Mutter, die selbst einst ihren Beruf als Software-Entwicklerin aufgab: Die Frauenerwerbsquote muss wachsen, indem zum Beispiel Kita- und OGS-Plätze weiter ausgebaut werden.

„Es gibt so viele Frauen mit tollen Abschlüssen. Aber viel zu viele von ihnen stecken immer noch der Familie zuliebe beruflich zurück und fehlen schmerzlich auf dem Arbeitsmarkt.“   

Auch für die heimischen Wirtschaftsvertreter ist das eine Stellschraube, an der gedreht werden muss, um dem Fachkräftemangel wirksam zu begegnen.

Vor allem geht es ihnen aber darum, der dualen Ausbildung angesichts des herrschenden Drangs zum Studium wieder zu mehr Anerkennung zu verhelfen.

Gero Brandenburg (Geschäftsführung IHK Dortmund), Henrik Himpe (stv. Hauptgeschäftsführer Handwerkskammer Dortmund), Lutz Westermann (stv. Geschäftsführer Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe) und Matthias Muermann (Leiter Innungsservice) waren sich in diesem Punkt einig:

Notwendig sind eine bessere Beratung zu den Chancen beruflicher Bildung, eine wertschätzende Vermittlung praktischer Arbeit schon in der Schule und die gezielte Ansprache von Studienabbrechern.

Sonst schade der Fachkräftemangel nicht nur den Betrieben, sondern auch der Energiewende, dem Infrastrukturausbau, der allgemeinen Daseinsfürsorge und damit der ganzen Gesellschaft.

Ein konkreter Wunsch aus den Reihen der Wirtschaftsvertreter: die gezielte Förderung von Menschen mit Migrationsgeschichte in der Ausbildung.

„Da gibt es viele engagierte junge Leute mit tollem fachlichem Können. Aber sie scheitern an sprachlichen Problemen in der Berufsschule.“

Und: Grundsätzlich biete die qualifizierte Zuwanderung aus dem Ausland wertvolles Potenzial – sowohl mit Blick auf ausgebildete Fachkräfte als auch angehende Azubis.

 „Wir müssen uns hier anstrengen und besser werden. Andere Länder werben ebenfalls um Fachkräfte“, so die Mahnung aus Handwerk und Industrie.

Dabei zwingend notwendig sei Bürokratieabbau, zum Beispiel wenn es um die Anerkennung von ausländischen Abschlüssen gehe.

Hier sicherte Saskia Esken zu: Mit dem neuen Gesetz zur Weiterentwicklung der Fachkräfteeinwanderung seien die Weichen für die Zukunft richtig gestellt.

Gleichzeitig schaffe das neue Gesetz zur Stärkung der Aus- und Weiterbildungsförderung die richtigen Rahmenbedingungen für eine Qualifizierung aller erwerbsfähigen Menschen in Deutschland. 

Nachholbedarf besteht aus Sicht aller Teilnehmer auch bei den digitalen Dienstleistungen der öffentlichen Verwaltung sowie bei der digitalen Innovationsfähigkeit der Unternehmen. 

Pressemitteilung SPD Unna

7 KOMMENTARE

  1. Ja, wieder der schlimme „Fachkräftemangel“.
    Einerseits denke ich mir: Solange es wir uns leisten können, junge Menschen Bullshitfächer studieren zu lassen…andererseits schaue ich auf die letzten Tarifabschlüsse in Relation zur Teuerung der letzten Jahre und denke mir dann:
    Kann so schlimm nicht sein, sonst wären die Löhne deutlich höher als das Bürgergeld.

  2. Hat sie auch die Erstaufnahmeeinrichtung besucht, wo gerade zwei Fachkräfte für Brandbeschleunigung ihr Gesellenstück ablieferten?

    • So ist es.

      Wenn Du wissen willst, wer dich unterdrückt, musst Du nur herausfinden, wen Du nicht kritisieren darfst.

      Und der Dummlinge Zahl ist gross.

      (Nicht Voltaire!)

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