Viktoriastraße: Anwohner klagt nach gerichtlich erzwungener Sanierung über „Raserei“ und fordert Lärmschutz

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Die frisch sanierte Fahrbahn der Viktoriastraße verleitet offenbar zum permanenten Überschreiten des Tempolimits - so nimmt es jedenfalls ein Anwohner wahr, der Maßnahmen dagegen fordert. Saniert wurde die Fahrbahn just auf eine Anwohnerklage hin - die durch die Schlaglöcher rummsenden Lkw erzeugten demnach unerträglichen Lärm. - Foro Rinke

Die von vergangenem Sommer bis zum Frühjahr dieses Jahres für über 1 Mio. Euro grundsanierte Viktoriastraße beschäftigt den Unnaer Stadtrat schon wieder.

Jetzt liegen zwei Anwohneranträge vor, in denen Maßnahmen gegen angeblich permanente Raserei sowie eine Aufnahme der Straße in den Lärmaktionspland der Stadt gefordert werden.

Dieser wird aktuell fortgeschrieben und beinhaltet dann auch auch den Antrag von Wir für Unna (WfU), bei weiteren neu hinzukommenden Tempo 30-Strecken auf Hauptstraßen das Limit auf die Abend- und Nachtstunden zu beschränken.

Tempo 30 nur abends und nachts – Vorbild Kamen, hier an der Lünener Straße. (Foto Rinke)

Rückwirkend für die schon betroffenen Hauptstraßen, dazu gehört insbesondere die komplette Friedrich-Ebert- und die Kamener Straße bis zur Kaserne, will der Rat das nicht mehr ändern.

Eine Aufnahme in diesen Lärmaktionsplan wünscht nun ein Anlieger auch für die Viktoriastraße. Und dort müsse ab sofort rigoros das Tempo kontrolliert werden, denn erschreckend viele Verkehrsteilnehmer missachteten hier das Limit.

Wie berichtet, war die Stadt zur vorgezogenen Grundsanierung der Viktoriastraße gerichtlich gezwungen worden.  

Geklagt hatte ein Anwohner, weil die durch die Schlaglöcher donnernden Lkw vor seiner Haustür unzumutbaren Lärm verursachten.

Archivbild vom vergangenen Jahr – die Viktoriastraße wurde vor der von einem Anwohner erzwungenen Sanierung zunächst auf Tempo 20 für Schwerlastverkehr in den Nachtstunden herabgestuift. (Foto RB)

Die Stadt stellte zunächst Tempo 20-Schilder auf (gültig für Schwerlastverkehr von 22 bis 6 Uhr) und begann im Sommer vorigen Jahres mit der Sanierung. Diese dauerte unter ständig wechselnden Teil- und Vollsperrungen der Hauptverkehrsstraße bis zum April dieses Jahres.

Gekostet hat die Sanierung rund 1,5 Mio. Euro – 500.000 Euro davon waren ursprünglich Anliegerbeiträge, doch die sog. KAB-Beiträge wurden noch unter der vormaligen schwarzgelben Landesregierung abgeschafft. Den Betrag erstattet jetzt das Land aus Steuergeldern. Heißt, für die Stadtkasse blieb es bei einer runden Million.

Doch auf der jetzt glatten Fahrbahn wird, so kritisiert ein Anwohner, angeblich permanent zu schnell gefahren. Das gehe Sicherheitsrisiken sowie mit Lärm einher.

In Folge sah sich der Haupt- und Finanzausschuss in seiner Sitzung am Donnerstag (14. September) mit zwei neuerlichen Anträgen zur Viktoriastraße konfrontiert. Sie wurden an die zuständigen Fachausschüsse weitergeleitet.

Mit der Anmerkung der Stadtverwaltung, die Straße sei aus ihrer Sicht nicht als Raserschwerpunkt auffällig. Und mit der Ankündigung, dass die Viktoriastraße in die gerade laufende Fortschreibung des Lärmaktionsplanes mit aufgenommen wird. Im Rahmen der Beratungen für die dann 4. Stufe dürften auch wieder weitere Straßenstücke für „Lärmschutz-Tempo 30“ diskutiert werden.

Zur Aufnahme in den Lärmaktionsplan heißt es in dem Bürgerantrag:

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