Genehmigt – fast einstimmig.
Die Stadt Unna darf für die verkehrliche Entwicklung des neuen Grundschul- und Kitastandortes an der Brockhausstraße / Hertinger Straße sieben große Linden fällen lassen.
Der Umweltausschuss folgte der Empfehlung der Baumschutzkommission (die wiederum nicht einstimmig abstimmte) und votierte in seiner Sitzung in dieser Woche mit 14 Ja-Stimmen und einer Nein-Stimme (Freie Liste Unna, FLU) für die Lindenfällungen. Sven Arnt, Ratsvertreter von Wir für Unna (WfU), war in der Sitzung verhindert, die WfU hatte sich ebenfalls gegen die Fällungen ausgesprochen.
HIER im Ratsinformationssystem sind die Mitglieder des Umweltausschusses aufgelistet.
Die prächtigen alten Bäume sind der Verkehrserschließung für den neuen Bildungsstandort im Weg, die unter anderem einen Kreisverkehr an der Hertinger Straße vorsieht.
In der Regel folgt der Unnaer Stadtrat den Empfehlungen seiner Fachausschüsse, zumindest, wenn sie so klar ausfallen.
Wie es nun mit der verkehrlichen Erschließung und der Fällungsfrage weitergeht, haben wir bei der Stadt erfragt. Pressesprecher Kevin Kohues verwies uns mit Bedauern auf kommende Woche, da die zuständige Mitarbeiterin aus dem Baubereich derzeit im Urlaub weile.
Bis dato wurde aus dem Rathaus kein konkretes Verkehrskonzept vorgestellt, fest steht lediglich die Planung eines Kreisverkehrs an der Hertinger Straße und die Einrichtung von Eltern- Hol- und Bringzonen.
Der Neubau wird wie berichtet ab Mitte 2025 die beiden Innenstadtgrundschulen Falk- und Nicolaischule in einem modernen Schulgebäude zur dreizügigen „Gemeinschaftsgrundschule Unna“ vereinen und wird inzwischen auf über 38 Millionen Euro geschätzt – angefangen bei einst 21 Millionen.
Über die Verkehrsführung inklusive der dafür nötigen Lindenfällung (Kreisverkehr an der Hertinger Straße) hat es bereits zahlreiche kontroverse Diskussionen in Rat und Ausschüssen gegeben.
Widersinn 1: Am Morgentor hatte die geplante Fällung von lediglich 4 Bäumen, die mit den mächtigen Linden an der Hertinger Straße nicht vergleichbar sind, auf Betreiben von CDU und Grünen zu einer kostspieligen Neuplanung geführt, wir berichteten hier.
Etwas widersinnig wirkt ebenfalls, dass der neue Bildungsstandort im Unnaer Süden zugleich einer der beiden Areale ist, die in den Genuss „klimaschutzfördernder Maßnahmen“ kommen sollen:
Wie berichtet, bekommt Unna aus dem Förderprogramm KRIS rund 235.000 Euro Steuergeld, um Flächen zu entsiegeln und zu begrünen und das Kanalnetz zu entlasten.
„Mit dem Geld werden zunächst zwei Machbarkeitsstudien finanziert, die Aufschluss darüber bringen werden, welche Maßnahmen an welchen Stellen im Stadtgebiet möglich sind“, kündigte vor einigen Tagen das Rathaus an. Gebiete in Königsborn (u.a. Schulzentrum Nord und Liegenschaften des Kreises Unna) und in der Stadtmitte (Schulzentrum Süd) seien dafür ins Auge gefasst. Heißt, dort werden erst fürs Klima kostbare Bäume gefällt, um dann mit Steuermitteln wieder neue Grünflächen zu schaffen.
Noch weitere beantragte Fällungen wurden genehmigt, andere abgelehnt. Hier die Auflistung, Quelle Ratsinformationssystem Unna.
Bildungsstandort Unna-Süd: Ein Großprojekt ohne Verkehrskonzept
Die Kreisstadt baut dieses Millionenprojekt derzeit ohne ein beschlossenes Verkehrskonzept. Denn wie bereits seit über 3 Jahren herrscht über die künftige Verkehrsführung am Hertinger Tor Uneinigkeit.
Weder zwischen Stadtverwaltung und der Politik noch innerhalb der Politik ist man sich inzwischen einig, wie denn nun die zusätzlichen Verkehrsströme fließen sollen, wenn auf dem früheren Sportplatzgelände eine neue vierzügige Kita, eine dreizügige Grundschule sowie ein zusätzliches kleines Wohngebiet entstanden sind.
Im vorgeschalteten Bauausschuss wurde die ungeklärte Situation und die Unzufriedenheit innerhalb der Politik am Abstimmungsergebnissen sichtbar:
So wurde zwar der Bau eines Kreisverkehrs an der Hertinger Straße/Brockhaushausstraße von den Mitgliedern des Fachgremiums befürwortet, nicht aber das flankierende Mobilitätskonzept. Heißt, dass der Baubeschluss für den Kreisel derzeit im luftleeren Raum hängt.
Letzmals vor seinem Wechsel zur Stadt Bergkamen warb der scheidende Technische Beigeordnete Jens Toschläger am 25. Januar im Ausschuss für Stadtentwicklung für Verkehr für die Kreisel-Lösung inklusive der mit ihr einhergehenden weiteren Umgestaltungsmaßnahmen. Für diese müssen 7 große Linden gefällt werden.
Allerdings ist die Mehrzahl der Bäume den vorgesehenen Hol- und Bringzonen für die Eltern der Grundschüler und Kindergartenkinder im Weg, nicht dem Kreisel selbst, unterstrich zusammen mit Toschläger auch CDU-Fraktionschef und Ausschussvorsitzender Rudolf Fröhlich. „Die Bäume müssen auch unabhängig von einem Kreisverkehr gefällt werden.“
Einbahn auf der Hertinger Straße ist vom Tisch
Als Alternative für den strittigen Kreisel wurde lange erwogen, die Hertinger Straße von der B1 aus in Richtung neuer Schule zur Einbahnstraße zu machen.
„Ich gebe zu, dass ich diese Lösung lange Zeit sehr charmant fand“, bekannte Jens Toschläger. „Es ist aber in der Praxis schwierig.“
Denn wenn die Hertinger Straße stadteinwärts „dicht gemacht“ wird, werden die Ausweichverkehre zwangsläufig in die umliegenden Wohnquartiere strömen. Belastet mit diesem Zusatzverkehr würden konkret die Iserlohner Straße, die Vinckestraße, die Breslauer Straße oder die Falkstraße.
Toschläger:
„Die Menschen, die wir an der Hertinger Straße mit einer Einbahnlösung entlasten, stehen in keinem Verhältnis zu denen, die wir belasten.“
Zudem müssten für eine Einbahnstraßenlösung noch mehr Bäume gefällt werden als für den Kreisel, ergänzte Toschläger. In diesem Zusammenhang versprach er, „dass wir die Ersatzpflanzungen alle bei einer Einbahnstraße noch mehr Bäume fallen als
Als Kompromiss eine Fahrradstraße?
Als Kompromisslösung „angedacht“ habe seine Bauverwaltung eine Fahrradstraße, so der Beigeordnete. Auf einer Fahrradstraße wie bereits der Platanenallee ab Kreishauskreisel genießen Radfahrer Vorrang vor motorisiertem Verkehr.
Autos dürfen fahren, aber höchstens mit Tempo 30, und Radler dürfen nebeneinander fahren.
Der Hinweis auf die ins Spiel gebrachte Fahrradstraße bekam Applaus von einigen Anwohnern, die die Sitzung verfolgten.
Kreisverkehr „sicherste Querungsmöglichkeit für Fußgänger“
Gleichwohl warb Toschläger weiter für die Kreisellösung.
„Ein Kreisverkehr ist immer die sicherste Möglichkeit der Querung für Fußgänger. Er zwingt Autofahrer dazu, das Tempo zu reduzieren, während man auf einer Einbahnstraße einfach „durchrauschen“ kann.
Der Beigeordnete abschließend:
„Ich bitte Sie darum, dass wir den Kreisel weiterplanen können.“
Die neue Verkehrsführung: Das ist bisher geplant
Im März 2020 stellte die Stadtverwaltung, damals noch mit Baudirektor Michael Ott in verantwortlicher Position, die bis dahin geplante Verkehrsführung am Hertinger Tor vor, wenn dort die neue Grundschule, die neue Kita und ein neues Wohngebiet gebaut sind.
So berichteten wir damals:
„Bei der zweiten Bürgerversammlung zur Neubebauung am Hertinger Tor, die endlich das ungeduldig erwartete Verkehrskonzept zum Thema hatte, blieb kein Platz mehr frei, und die einige Minuten zu spät kommende die Bürgermeisterkandidatin der SPD Katja Schuon hockte sich denn auf die Treppenstufen.
Schuon war auch weitgehend die Einzige, die dem Verkehrskonzept des Bochumer Büros Brilon Bondzio etwas Positives abgewinnen konnte (für die Falkschüler, die in die neue Grundschule im Unnaer Süden umziehen werden, werde die Situation „um Längen besser“), die anderen Wortbeiträge schwankten zwischen „ein Verkehrskonzept von gestern“ und „substanziellen Zweifeln“ am Standort generell.
„Dann suchen Sie einen anderen Standort“, schnappte Baudirektor Michael Ott an einem Punkt hörbar genervt dazwischen, und zum „Verkehrskonzept von gestern“ (Pkw-konzentriert, was ist mit dem Radverkehr) konterte er kurz: „Der Titel heute Abend ist nicht: Verkehrswende in Unna.“
Von wie vielen Personen ist insgesamt die Rede?
Zu rechnen ist mit
- 58 neuen Bewohnern durch die Wohnbebauung,
- 325 Grundschülern,
- 60 Lehrkräften und Schulmitarbeitern,
- 100 Kita-Kindern,
- 30 Kita-Beschäftigten,
- ca. 30 Sportlern pro Kurs.
Wie sieht die Verkehrslage aktuell aus?
In den morgendlichen Verkehrsspitzen fahren
- ca. 1000 Fahrzeuge über die Hertinger Straße,
- 1900 über die B1,
- ca. 200 über die Brockhausstraße.
Jene sei eine „Sammelstraße vom Netzgedanken her“, sagte Frank Weiser vom Planungsbüro, „es wäre schön, wenn das Verkehrsaufkommen zu einer Wohnstraße passen würde.“ Die genannten Werte seien „sehr moderat bis sehr niedrig“.
Eine Einschränkung machte er: „Die Einmündung am Knoten Hertinger Straße ist gefährlich.“
Wie ist die Verkehrsprognose nach erfolgter Bebauung?
Pro Tag, sagt Weiser, sei summa summarum mit ca. 1000 Kfz-Fahrten zu rechnen. Die Mehrbelastung für die B1 werde ca. 10 % betragen, die für die Hertinger Sraße 20 %, die im Wohngebiet 100 bis 150 % – „weil dort derzeit sehr wenig Verkehr ist und sich die Mehrbelastung entsprechend prozentual höher niederschlägt.“
Begleitet vom Kopfschütteln vieler Bürger zog der Verkehrsplaner das Fazit: „Dieses zusätzliche Verkehrsaufkommen wird nicht in ein ganz anderes Universum führen.“
Wie wird die Stellplatzfrage gelöst?
„Mit das größte Problem“ sehen die Planer, bei 325 Grundschulkindern, in den Elterntaxis. Es werden Hol- und Bringzonen eingerichtet. Die Grundschule bekommt ca. 40 Stellplätze.
Wie soll der Verkehr insgesamt entzerrt werden?
Durch einen Kreisverkehr am Knotenpunkt Brockhausstraße/Hertinger Straße. „Sie haben ausreichende Erfahrung mit Kreisverkehren in Unna“, urteilte Weiser, und angesichts der Dauerdiskussionen um den Problem-Kreishauskreisel wirkte diese Bemerkung unfreiwillig komisch.
An der Kreuzung B1/Hertinger Straße läuft, wie auf Rundblick berichtet, eine Sicherheitsuntersuchung von Straßen.NRW: Zu den entsprechenden Plänen konnte Frank Weiser schon soviel sagen, dass die momentan „freilaufenden“ Rechtsabbiegerspuren wegfallen sollen. Das macht den Verkehr dort sicherer, allerdings auch langsamer.
Das (durchweg positive) Fazit des Verkehrsplaners zu seinem Konzept:
- Es entzerrt den Verkehr,
- ermöglicht einen guten Hol- und Bringverkehr,
- bringt keine Nachteile für sonstige Verkehre mit sich,
- die Brockhaussstraße werde „komplett umgekrempelt“ (zum Positiven),
- und dies alles werde ohne besondere Störung für die Anwohner einhergehen: Ihre Situation „wird sich nicht spürbar verändern“.
Welche Kosten kommen auf die Anlieger zu?
Da die Brockhausstraße laut Stadtplaner Michael Ott „komplett umgebaut“ wird, ist die Neugestaltung laut KAG (Kommunales Abgabengesetz) beitragspflichtig. „Der große Batzen, ca. 3/4, entfällt auf die Grundstücke südlich der Brockhausstraße.“
Was kam an Kritik?
Hauptsächlich wurde von den Bürgern und anwesenden Politikern kritisiert, dass das Konzept den Radverkehr kaum bis gar nicht berücksichtige. So erscheine dieser Kreisel mit zwei Zebrastreifen denkbar ungeeignet für den Radverkehr, es gebe auch keine Radwege.
Dazu Frank Weiser: Radwege seien in ausgewiesenen Tempo 30-Zonen nicht notwendig.
„Ein Verkehrskonzept von gestern“, griff ein Bürger die Planer gereizt an, daraufhin entgegnete ihm Ott scharf: „Der Titel ist hier heute nicht: Verkehrswende in Unna!“
Donnerwetter, die Weitsicht und Vernunft gepaart mit rationalem, kostenorientiertem Denken der Verwaltung und des Rates überrascht doch immer wieder aufs Neue.
Da müssen auf Wunsch der Grünen trotz Vorwarnung einer erheblichen Kostensteigerung 2 Bäume, besser Krüppel, am Morgentor stehen bleiben. Mehrkosten bisher 400TSD€.
Hier nun sollen 7 wirklich prächtige Linden einem Kreisverkehr und einer Verkehrsführung der Hertinger Straße weichen die bei jedem Verkehrsplaner heute unter dem Aspekt einer fahrradfreundlichen und fahrradgerechten Planung und eines sicheren Schulweges ein ungläubiges Kopfschütteln hervorruft.
Wann erwartet uns den das endgültige Verkehrskonzept und die Kosten dazu.
Noch in Planung oder fertig aber besser unter Verschluss?
Der jetzt schon verkehrstechnisch überlasteten Hertinger Straße als Zubringer von der B1 in die Stadt wird der Schulneubau den Rest geben. Den Anwohnern dort ebenfalls.
Das große ehemalige Industriegelände nördlich des Bahnhofs wäre idealer gewesen. Eine größere Fläche, weniger Versiegelung, weitaus zentraler, direkt am Zugbahnhof und Busbahnhof.
Warum gibt man das gar nicht so alte Jobcenter südlich des Bahnhofs auf und baut dort ein neues? Durch den Weggang von MacDonalds und der Computerwerkstatt hatte man dort doch Erweiterungsmöglichkeiten. Zudem hätte man Millionen Steuergelder eingespart.
Schmunzler, eigentlich dachten wir, dass Sie wissen, dass das Grundstück an der Viktoriastraße im Privatbesitz ist?
Im Privatbesitz einer Familie, die nun gutes Geld mit dem Neubau des Jobcenters machen wird. Immerhin lag die Fläche lange Zeit brach. Das sie bei einer Entscheidung für ein Schulneubau (38 Mio) anstatt eines Jobcenters (21,5 Mio) auf die lukrative Vermarktung des Geländes verzichtet hätte, bezweifle ich persönlich.
(Die Beziehungen zwischen Politik und Immobilieninvestoren in Unna verfolge ich schon seit jahrzehnte, mache sie aber in meinen Kommentaren nicht zum Thema.)
Herr Schnitger wird wohl selbst am besten wissen, wie lukrativ er sein Grundstück vermarkten kann, Schmunzler. Und Sie werden nicht ernsthaft behaupten, dass ein Schulneubau für eine Stadt billiger wird auf einem Grundstück, das ihr nicht gehört. Ganz davon abgesehen, dass die Viktoriabrache für eine „Innenstadtgrundschule“ wohl eher ziemlich weit zu nördlich liegt.
Solche Großinvestitionen, bei denen die Verkehrsinfrastruktur einer Stadt angepaßt werden muß, kann ein Privatbesitzer sicherlich nicht völlig frei ohne enge Zusammenarbeit mit der Stadt und den Baubehörden durchziehen.
Wenn die Politik nur ein Interesse an einem Schulneubau auf dem so viele Jahre unwirtschaftlich brach liegenden Viktoriagelände haben würde, hätte ihrer Einschätzung nach der Besitzer auf die lukrative Vermarktung möglicherweise verzichtet? So eine Großinvestition ist wie ein Lottogewinn für den Besitzer. Zumal momentan der private Wohnungsbau einbricht. Bei einem Schulneubau wäre sogar die Investitionssumme weitaus größer gewesen als wie beim Jobcenter.
Warum hat sich die Stadt damals nicht das für die Stadtentwicklung zentrale ehemalige Westebbegelände vorausschauend gesichert? Sie hätte nun die Gewinne abgreifen können. Für das Jobcenter muß nun auch in ein Gelände im Privatbesitz investiert werden.
Die Viktoriafläche liegt nicht weiter entfernt von der Innenstadt als das Gelände an der Hertinger Straße. Zudem würde sie keine neuen Busverbindungen und weniger Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen wie an der Hertinger Straße benötigen. Eine Kosten-Nutzen Rechnung ist bei solchen Großinvestitionen sehr komplex und nicht nur alleine vom Grundstückspreis abhängig.
(Ursprünglich wollte ich mit meinem Kommentar nicht nur einfach den Standort Hertinger Straße kritisieren, sondern auch darauf hinweisen, das es möglicherweise Alternativen gibt oder gab. Um zum eigendlichen Bericht zurück zu kommen: Die sieben Linden müßten dann auch nicht gefällt werden.)
Nehme das Thema von „Schmutzler“ auf und erinnere an ältere Kommentare meinerseits.
Es hat keinen Sinn gemacht das Gelände Weberstraße, auch ein ehemaliger Sportplatz und zentral zu den betroffenen Schulen gelegen für eine private Wohnbebauung und einem Discounter zu vermarkten und stattdessen, wohlgemerkt zeitnah, den Schulstandort Hertinger Tor, vorhersehbar mit nicht lösbaren Problemen zu der Verkehrs Situation Hertinger Straße, auszuwählen.
Die Weberstraße wäre verkehrsmäßig inkl. „Kiss and go Zone“ besser geeignet und letztlich kostengünstiger gewesen.
Soviel zu Weitblick und Vernunft.
Kein schöner Land in dieser Zeit,
als hier das unsre weit und breit,
wo wir uns finden
wohl unter Linden
zur Abendzeit, Abendzeit.
Die Bebauung der Weberstraße ist durch den Rat der Stadt bereits 2009/10 beschlossen worden. Die ersten Ideen zum Hertinger Tor kamen um 2012. Also „Zeitschiene“ beachten. Weiterhin. Formalrechtlich wird ein Bebauungsplan unabhängig von den Eigentümern erstellt (Viktoriagelände). Er dient primär der Erfüllung städtebaulicher Zwecke und kann ggfs. gegen den Willen der Eigentümer nach den Vorstellungen der Stadt umgesetzt werden ! Umgekehrt kann die Stadtentwicklung auch nach dem Willen der Grundeigentümer erfolgen. Entscheiden tut der Rat!
Die Nutzungsänderung der beiden Sportstätten wurde ja nicht kurzfristig beschlossen sondern ist eine langjährige Entscheidung gewesen. Ebenso die Überlegungen zu dem Fortbestehen der beiden Grundschulen.
Also zeitnah für die Politik.
Zu Weitsicht und Vernunft zählen für mich zukunftsorientierte Entscheidungen und keine Schnellschüsse.
Abgesehen davon ist der „Drops nun gelutscht“ und eine sinnvolle Lösung für die vorhersehbare Verkehrsproblematik Hertinger Straße muss gefunden werden.
Dieser Kreisverkehr, in der im Bericht dargestellten Ausführung, gehört sicher nicht dazu.
Durch die Komplettierung des Berichts ein erweiterter Kommentar.
Das Verkehrsgutachten zu Frequenz und Verkehrsbelastung konnte man damals schon nicht ernst nehmen und ist offensichtlich nach Wusch des Auftraggebers ausgefallen.
Die Verkehrswende war sicher zu dem Zeitpunkt nicht mit der Prio zu sehen wie heute allerdings auch schon 2020 nicht zeitgerecht.
Zudem sollen die Linden fallen für Hol- und Bring Parkplätze.
Traumtänzer, die meinen Hol- und Bring Plätze würden genutzt, wohl Wissend dass die Eltern der heutigen Grundschüler und Kitas selbst einen Weg von 42 Metern für unzumutbar halten.
Daher empfehle ich einen Besuch der Gesamtschule Kamen oder Frdbg. bei Schulbeginn und -Ende oder täglich an einem Kita Standort.
Missachtung von Halteverboten, befahren und halten in Bus Zonen der Elterntaxen ist normal, gängige Praxis übernommen bereits von den Eltern und weitergegeben an die eigenen Kinder.
Lasse mich mal von dem Konzept überraschen und hoffe nicht das Büro Brilon Bondzio eingebunden ist und der Kreisel in der vorgestellten Form im Aktenkeller verschwindet.
Zitat: „Ein Kreisverkehr ist immer die sicherste Möglichkeit der Querung für Fußgänger. Er zwingt Autofahrer dazu, das Tempo zu reduzieren…“
Ich wünschte, man könnte diverse „Experten“ mal für ein bis zwei Wochen in England in einem Kreisverkehr anketten, damit sie dessen Prinzip endlich einmal verstehen.
Ein Kreisverkehr soll einen fließenden Verkehr gewährleisten, der durch eine Ampelanlage ständig ausgebremst würde. Folglich haben Fußgänger, Radwege, Straßenbahnen und alles weitere, was die Autos am zügigen Fahren hindert, im Bereich eines Kreisverkehres nichts zu suchen. Sie queren also die Straßen ausreichend weit von diesem entfernt.
Wenn jemand einen Kreisverkehr anlegen will und gleichzeitig verkündet, daß er damit die Autos ausbremsen will, sagt daß einiges über die Verkehrs“planung“ in Unna aus.
Man bekommt die zahlreichen rationalen Sachargumente, die eine chaotische Verkehrspolitik in Unna offenlegen, kaum noch sortiert, dann kommen sie mit einem weiteren :-).
[…] 7 prächtige alte Linden sollen einer vermeintlich alternativlosen Schulwegplanung für die neue Grundschule im Unnaer Süden zum Opfer fallen. […]
[…] Die neue Gemeinschaftsgrundschule an der Brockhausstraße / Hertinger Tor wird voraussichtlich ab Mitte 2025 die beiden Innenstadtgrundschulen Nicolai- und Falkschule unter ihrem Dach vereinen. Wir berichteten. […]
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