Protest gegen Fällung: 7 alte Linden an Hertinger Straße tragen jetzt Engelsflügel

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Engelsflügel schmücken seit Sonntagabend 7 Linden an der Hertinger Straße in Unna, die für die Verkehrserschließung des neuen Grundschul-und Kitastandorts an der Brockhausstraße weichen sollen. (Foto FLU)

7 prächtige alte Linden sollen einer vermeintlich alternativlosen Schulwegplanung für die neue Grundschule im Unnaer Süden zum Opfer fallen.

Wir berichteten.

Das will die Freie Liste Unna (FLU) nicht akzeptieren.

In einer gemeinsamen Aktion mit dem Unnaer Garten -und Landschaftsbaumeister Holger Zühlke, dem, so FLU-Chef Klaus Göldner, „die ökologische Entwicklung unserer Stadt besonders am Herzen liegt“, befestigte die FLU am Sonntag (27. August) von Zühlke gestaltete „Baum-Engelflügel“ an den 7 alten Linden, die an der Hertinger Straße gefällt werden sollen.

„Die Fällung der über 80 Jahre alten Bäume wurde in der letzten Woche durch den Umweltausschuss beschlossen, nachdem zuvor die städtische Baumschutzkommission der Beseitigung der völlig gesunden Bäume zugestimmt hatte“, erinnert Klaus Göldner.

„Nur die FLU stimmte in beiden Gremien gegen diese Maßnahme.

Dabei wurden die Beratungen von Anfang an auf eine vereinfachende Formel gebracht: Die Erhaltung der Bäume oder die Sicherheit für Kinder.

Wer also gegen die Fällung der Bäume stimmt, spricht sich gegen einen sicheren Schulweg aus.“

Die FLU ist aber nach wie vor der Überzeugung, dass mögliche Alternativen zu wenig geprüft worden sind, unterstreicht Göldner.

„Im Rahmen erster Planungen sollten sogar 12 der alten Linden fallen, um den ohnehin völlig überteuerten Schulneubau verkehrlich zu erschließen.

Diese Bäume sind einfach zu wertvoll, um sie für dieses Konzept zu opfern. Neupflanzungen können hier keinen hinreichenden ökologischen Ersatz schaffen.“

Die jetzt an die Bäume angebrachten Engelsflügel sollen, so erklärt dir FLU, „insbesondere diejenigen Mitbürgerinnen und Mitbürger zum Nachdenken anregen, die unter normalen Umständen erst durch das markige Geräusch der Kettensäge aufmerksam werden.“

Pressemitteilung Freie Liste Unna (FLU)

5 KOMMENTARE

  1. Anscheinend sind die beiden Ratsmitglieder der FLU die einzigen die bei dem Antrag der städtischen Baumschutzkommission (Widerspruch schon in sich) zugehört und reagiert haben.
    Ansonsten kann ich mir nicht erklären wie Vertreter der Bürger ohne kritisches Hinterfragen nach dem Sinn oder Unsinn dieser geplanten Fällungen zustimmen konnten.
    Eigentlich sollten sie „im Leben stehen“ und wissen was sich in ihren Ortsteilen täglich vor Schulen und Kindergärten abspielt beim Bring- und Holservice.

    Meines Wissens gibt es immer noch kein einigermaßen akzeptables gesamtheitliches Verkehrskonzept zu der vorhersehbaren Problematik, damals von einem fragwürdigen Gutachten klein gerechnet.
    Ebenso keine Nachfrage offensichtlich nach der „Kiss and go Zone“.
    Wo kommt sie genau hin, wie viel Platz ist dafür eingeplant und wieviel Parkplätze stehen zur Verfügung.
    Nur weltfremde Traumtänzer gehen davon aus dass ein Elterntaxi kurz hält um das Kind zu verabschieden das aus dem Fahrzeug heraus allein dann die gefährlichen 80m bis zum Schulgelände laufen soll.

    Bei den Kindergartenkindern eh nicht praktikabel.

    Vielleicht hätte man die Gesamtthematik erst einmal umfassend klären sollen bevor ein Beschluss zur Fällung von gesunden und ansehbaren Linden gefasst wurde.

    Aber noch wurde die Kettensäge nicht angesetzt und bis dahin hat FLU ein klares Zeichen gesetzt.
    Vielleicht kommen „Urgrüne“ doch noch aus ihren Löchern und zeigen ebenso Flagge.

  2. Gute Aktion der FLU.
    Sind diese Bäume erst mal weg, fangen die Grünen als erste an zu heulen.
    Diese Bäume sind nicht zu ersetzen.
    In der zukünftigen Hol und Bring Zone werden mit großer Wahrscheinlichkeit die Kinder der Ratsmitglieder bzw. deren Enkel vorgefahren.
    Ich musste als Kind 4 Km zur Schule laufen über einen Berg, welcher durch einen Wald führte, Buuuuuh, wie gefährlich.
    Ich lebe noch!!!!
    Wenn Eltern nicht in der Lage sind ihre Kinder auf die Gefahren eines Schulweges aufmerksam zu machen, wer denn dann? Traut eueren Kindern auch mal was zu!!
    Falls es unseren Ratsmitgliedern entgangen ist, in einigen Städten werden die Hol und Bringzonen wieder abgeschafft, weil man festgestellt hat, dass die Eltern nur Verkehrschaos verursachen und sich um die besten Plätze streiten.
    Hat schon mal jemand über Drive in Schulen nachgedacht, hatten so etwas ja zu Coronazeiten für Konzerte und andere Veranstaltungen, dann können die Eltern die Unterichtszeit mit den Kindern verbringen und aufpassen, dass ihnen nichts passiert.
    Keiner kann den Unterricht stören weil alle bei Mama im Auto sitzen.
    Bitte an meine Mitbewohner, stellt die Motoren aber während des Unterrichts ab.

  3. Hier geht es doch gar nicht um die Sicherheit der Kinder.
    Es geht doch nur darum, dass die Neubauwohnungen eines bekannten Bauherren
    vermietet werden können, da die Bäume die Sicht versperren.
    Es geht wie immer nur um Geld.

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