
Besitzer von E-Fahrzeugen parken in Unna 3 Stunden lang kostenlos:
Diese Privilegierung, die bei unseren Lesern kontroverse Diskussionen über ein „Zweiklassenparken“ auslöste (Rundblick berichtete), soll mit dem neuen in Arbeit befindlichen neuen Parkraumbewirtschaftungskonzept für die Unnaer Innenstadt gestrichen werden. Denn: Auch ein E-Auto beansprucht wertvollen Straßenraum.
So steht es im abgeänderten Parkkonzept-Entwurf, der am vergangenen Dienstag im Fachausschuss FSO vom Beigeordneten Markus von der Heide vorgestellt wurde und nun in die politischen Beratungen geht. Dabei fordern SPD und WfU vor allem Bürgerbeteiligung ein.
Der Sonderparkregelung für E-Fahrzeuge stimmte der Stadtrat vor etwa 3 Jahren mehrheitlich zu. Seither dürfen Elektroautos (auch Hybride mit E-Kennzeichen) auf den oberirdischen und gekennzeichneten Flächen 3 Stunden kostenlos parken – es gilt die Parkscheibenregelung.

Anders als in den meisten Nachbarstädten war die kostenlose Parkerlaubnis in Unna bisher nicht an die Bedingung gekoppelt, dass das Fahrzeug während des Parkens aufgeladen wird.
So ist es zum Beispiel an einigen neuen E-Parkplätzen in Fröndenberg geregelt. Kostenlos geparkt werden darf dort „während des Ladevorgangs“. Allerdings stehen in Fröndenberg, ebenfalls anders als in Unna, in der gesamten Innenstadt kostenlose Parkplätze mit Parkscheibenregelung zur Verfügung.
Nun soll das bedingungslose Kostenlos-Parken von Elektroautos auch in Unna beendet werden. Denn, so begründet die Stadt die Beseitigung dieser Bevorzugung:
„Da E-Fahrzeuge ebenfalls wie andere Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor den öffentlichen Straßenraum in Anspruch nehmen und ebenso der angestrebten Zielsetzung (etwa „autoarme“ Innenstadt, Parksuchverkehr) unterliegen, wird eine Notwendigkeit für eine Privilegierung nicht mehr gesehen.“
Stehen E-Autos auf einem Parkplatz mit einer Ladesäule, soll dort eine „ausreichende Höchstparkdauer“ vorgeschrieben werden, schlägt die Stadt für das künftige Vorgehen vor.
Auf ihrer Website erinnert sie daran, wieso sie das Privileg für elektrifizierte Fahrzeuge seinerzeit einführte.
„Elektromobilität reduziert in den Städten Lärm und Abgase und fördert den Klimaschutz. Tanken die E-Fahrzeuge nur grünen Strom, emittieren die Fahrzeuge kaum CO2. Die Förderung der E-Mobilität in Unna soll so zur Luftreinhaltung, Lärmminderung, Reduzierung des Flächenverbrauchs sowie zur Sicherheit beitragen und ist ein Baustein auf dem Weg zu einer klimafreundlichen Zukunft. So können in Unna E-Autos auf den oberirdischen und gekennzeichneten Flächen drei Stunden kostenlos parken. Wesentliche Aspekte und Basis jedes nachhaltig ausgerichteten Mobilitätssystems sind die Förderung fußgänger- und fahrradfreundlicher Stadtgestaltung sowie ein attraktiver öffentlicher Nahverkehr.„