Schulen und Kitas: Viele Länder gehen eigene Wege – NRW entscheidet heute

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Leeres Klassenzimmer / Archivbild Rundblick Unna

Update – https://rundblick-unna.de/2021/01/06/kein-praesenzunterricht-in-nrw-bis-ende-januar-kitas-ab-11-1-im-pandemiebetrieb/

„Schulen und Kitas bleiben bis zum 31. Januar bundesweit geschlossen“ –

diese Schlagzeile nach der Pressekonferenz mit Bundeskanzlerin Merkel und den Ministerpräsidenten Müller und Söder (wir berichteten) sorgte schon am gesamten verbleibenden Dienstag für Verwirrung auch unter Rundblick-Lesern, da NRW-Ministerpräsident Laschet in seiner eigenen Pressekonferenz direkt im Anschluss noch völlig offen hielt, was denn nun ab Montag, 11. Januar, in und mit den Schulen und der Kinderbetreuung geschieht.

Tatsächlich wurden in den Pressekonferenzen nach dem Beschluss zur Verschärfung und Verlängerung des Shutdowns zum Thema Schule und Kita widersprüchliche Angaben gemacht. Klar ist schon einen Tag später: Der Satz „Schulen und Kitas bis zum 31. 1. bundesweit geschlossen“ stimmt so nicht.

Darauf deutete auch eine Aussage der Kanzlerin hin, die bemerkte, dass in den Einrichtungen zunächst so weiter verfahren werde wie vor Weihnachten. Entsprechend kündigten heute einige Länder schon an, früher zu öffnen.

Die Kultusminister der Länder hatten sich eigentlich bereits am Montag auf einen Stufenplan zur gestaffelten Rückkehr an die Schulen geeinigt: Zuerst Rückkehr der Klassen 1-6, in Stufe 2 Halbierung der Klassen und Wechselunterricht, Abschlussklassen sollen ausgenommen sein.

Nordrhein-Westfalen:

In einer Kabinettssitzung am heutigen Mittag (6. 1.) will die Landesregierung laut gestriger Ankündigung des Ministerpräsidenten das weitere Vorgehen ab Montag, 11. 1., festlegen. Für 14 Uhr ist eine Pressekonferenz mit Familienminister Stamp und Schulministerin Gebauer angekündigt (beide FDP). Würde das Land eins zu eins an die Regelung der Vorweihnachtszeit anknüpfen, bedeutete dies:

Die Präsenzpflicht für die 1. bis 7. Klassen bliebe aufgehoben, damit hätten die Eltern die freie Wahl, ob sie ihre Kinder zur Schule schicken oder das Online-Lernen bevorzugen. Es gibt in der Vorgabe des Ministeriums dazu keinen Passus, der eine „Betreuungsnotlage“ zur Bedingung macht! Eine Abmeldung vom Präsenzunterricht muss den Schulen vorab (für den gesamten Zeitraum bis zu den Ferien) mitgeteilt werden, Schulpflicht besteht weiter.

  • Ab Jahrgang 8 werden die Schülerinnen und Schüler im Distanzlernen unterrichtet. Ausgenommen sind die Abschlussklassen.
  • Klassenarbeiten und Prüfungen dürfen stattfinden, das entscheiden die Schulen.
  • Alle Kindertagesstätten bleiben geöffnet. Eltern sind jedoch angehalten, ihre Kinder möglichst zu Hause zu betreuen.

So wird in den anderen Bundesländern verfahren:

  • Baden-Württemberg will Grundschulen und Kitas schon ab dem 18. 1. eingeschränkt wieder öffnen, weiterführende Schulen bleiben den ganzen Monat im Distanzlernen.
  • Bayerns Schulen bleiben bis zum 31. 1. geschlossen, kündigte Ministerpräsident Söder schon gestern an. Schulen bieten Notbetreuung.
  • In Berlin und Hessen wird ebenso wie in NRW heute beraten.
  • Brandenburg öffnet die Schulen nur für Abschlussklassen und Förderschüler, auch hier gibt es Notbetreuung.
  • Hamburg hatte vor den Ferien das gleiche Modell wie NRW und verlängert es (Präsenzpflicht aufgehoben, Kitas geöffnet).
  • Mecklenburg-Vorpommern: Öffnung der Schulen für Abschlussklassen ab 11.1., ab 18. 1. Präsenzunterricht für Grundschüler, die in Gebieten mit einer Inzidenz unter 50 wohnen.
  • Niedersachsen: Kein Präsenzunterricht bis 31. 1. außer für Abschlussklassen, für Grundschulen eine Woche länger Ferien, danach geteilte Klassen und Unterricht im Wechselmodell (Präsenz – Homeschooling). Kitas stellen auf Notbetreuung um, das Angebot wird halbiert.
  • Rheinland-Pfalz: Mindestens bis zum 15. 1. Fernunterricht, danach Wechselunterricht möglich abhängig von den Coronazahlen.
  • Im Saarland wird es laut MP Hans im Januar keinen Präsenzunterricht geben, weitere Informationen erhalten Eltern erst nach der nächsten Bund-Länder-Konferenz am 25. 1.
  • Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein: Schulen und Kitas bleiben weitestgehend geschlossen, Ausnahmen gibt es maximal für Abschlussklassen, in Kitas und Schulen gibt es Notbetreuungen.

2 KOMMENTARE

  1. […] Die Konzepte für Schulen und Kindertageseinrichtungen sollen nach Stand vom heutigen Abend anknüpfen an das, was schon vor den Weihnachtsferien galten. Für NRW bedeutet dies (mindestens) eine weitere Aussetzung der Präsenzpflicht (für die Klassen 1 bis 7) und Distanzlernen ab dem 8. Jahrgang. Dazu wird es für NRW erst am Mittwoch konkrete Informationen geben. […]

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