Studie: NRW-Bürger stehen auf E-Autos und autofreie Sonntage

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Blick auf die A1 bei Unna. (Archivbild RB)

NRW-Bürger stehen auf Elektroautos und denken grün bei der Diskussion um die Mobilität der Zukunft. Die Menschen im bevölkerungsreichsten Bundesland befürchten, dass der Umweltschutz zu kurz kommt, fordern geringere Kraftstoff- und Energeiverbräuche sowie autofreie Sonntage.

Das geht aus den Bundesländer-Ergebnissen der großen Mobilitätsstudie der HUK-Coburg hervor, die heute (18. 5.) veröffentlicht wurden.

Laut der HUK-Studie sieht schon jeder vierte Befragte in Deutschland als eine der größten Gefahren künftiger Mobilitätskonzepte die „einseitige Forschung“ und „öffentliche Bevormundung“.

Ein Viertel der Bundesbürger sagt heute: „Ich empfinde eine Verteufelung des Autos, die meiner Meinung nach nicht gerechtfertigt ist.“

Und fast jeder Zweite sagt voraus, dass auch in Zukunft „das Auto nicht seine bisherige Bedeutung verliert“.

Zudem moniert jeder fünfte Befragte, dass sich bisherige Mobilitätskonzepte für die Zukunft „zu einseitig nur auf Städte konzentrieren“.


Die Studien-Ergebnisse im Einzelnen:

  • NRW ist das Flächenland, in dem mit 18% die meisten Bürger erklären, dass für sie bei der künftigen Anschaffung eines Autos grundsätzlich nur noch E-Autos in Frage kommen. Bundesweit sind es 15%. Und höher sind die Werte nur in zwei Stadtstaaten, in Hamburg mit 21% und Berlin mit 19%
  • Dass der Umstieg auf Elektro- / Brennstoffzellen-Autos als erste Maßnahme bei der Mobilität der Zukunft angegangen wird, fordern NRW-Bürger in einem deutlich überdurchschnittlichen Maße. Für 21% ist das ein vordringliches Ziel, im Bundesschnitt sind es 18%. Stärker ausgeprägt ist die als in NRW sind es nur in Rheinland-Pfalz mit 23%.
  • In keinem anderen Bundesland ist die Sorge größer, dass bei der Entwicklung von Mobilitätskonzepten für die Zukunft der Umweltschutz zu kurz kommt. Jeder Dritte befürchtet das (33 %), der Bundesschnitt liegt bei 27 %.
  • Die Forderung, dass Autos künftig weniger Energie verbrauchen, ist stark in Niedersachsen und Bayern (36%) sowie in NRW, Baden-Württemberg und im Saarland (35%). Zum Vergleich: In Sachsen sind es nur 22%. Deutschlandweit sind es 33%.

Die größten Befürworter autofreier Sonntage wohnen in Mecklenburg-Vorpommern (54%), Niedersachsen (53%) und NRW (51%). Der Bundesschnitt liegt bei 48%. Die geringste Zustimmung zu autofreien Sonntagen gibt es in Brandenburg und Bayern (jeweils 43%), Sachsen, Hambuurg (je 42%), so viele wie auch im Saarland. Der Bundesschnitt liegt bei 39%.

  • In keinem anderen Bundesland halten so vielen Menschen Mobilitätskonzepte für die Zukunft für „äußerst“ oder „sehr wichtig“ wie in NRW. Fast jeder Zweite (48 %) sagt das. Im Bundesdurchschnitt sind es 39 %.
  • In Nordrhein-Westfalen ist die Forderung nach verbesserten Bedingungen für Autofahrer (mehr Parkplätze, mehrspurige Fahrbahnen, grüne Welle etc.) am wenigsten ausgeprägt. Laut 17% der NRW-Bürger müsste das beim Thema Mobilität der Zukunft als nächstes getan werden, der geringste Wert im Bundesländer-Vergleich. Der Deutschland-Schnitt liegt bei 22%.
  • Die Individualität bei der Fahrt mit dem Auto ist für Bürger aus NRW kein wichtiger Vorteil. 18% der Befragten erklären, dass sie das schätzen. Das ist der niedrigste Wert im Bundesländer-Vergleich. Im Bundesschnitt sind es 22%.
  • Nordrhein-Westfalen setzen auf Schnelligkeit bei den Mobilitätskonzepten der Zukunft. Für 21% sollte deshalb ein Ergebnis der neuen Konzepte sein, dass man sich schneller als heute fortbewegen kann bzw. an seine Ziele kommt. Das ist mehr als in allen anderen Bundesländern. Der Bundesschnitt liegt bei 17%.
  • Die flexiblen Nutzungsmöglichkeiten bei der Fahrt mit dem Auto schätzen die Bürger aus NRW und Thüringen im Bundesländer-Vergleich am meisten. 44% erklären das, im Bundesschnitt sind es 39%.

Diese Bundesländer-Auswertung bezieht sich auf die Studie „Mobilität der Zukunft“.

Studiensteckbrief:

Bundesweit repräsentative Online-Befragung zu Einstellungen und Verhaltensweisen beim Thema „Mobilität der Zukunft“, Basis: 4.029 Personen ab 16 Jahren in 16 Bundesländern, durchführendes Institut: YouGov Deutschland.

Quelle: Pressemitteilung HUK Coburg

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