Stadtwerke Unna und Naturschutzbund freuen sich über ein Erfolgsprojekt:
Im Rahmen eines Gemeinschaftsprojektes der Stadtwerke Unna GmbH und dem Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU Kreisverband Unna) wurde in Zusammenarbeit eine Teilfläche der Trafostation an der Altendorfer Straße in eine lebendige Wildkrautflur mit typischen Dorfpflanzen verwandelt.
Wildkrautfluren spielen eine entscheidende Rolle für die Artenvielfalt und die Umweltgesundheit. Die Anpflanzung einer Vielzahl von einheimischen Wildkräutern bietet dabei Lebensraum und Nahrung für Insekten wie Solitärbienen, Schwebfliegen, Schmetterlinge und Käfer.
Viele dieser oft als „Unkräuter“ bezeichneten Pflanzen stammen aus Südost-Europa oder dem östlichen Mittelmeerraum und sind schon seit Jahrhunderten bei uns heimisch. Aufgrund ihrer Herkunft haben diese Pflanzen daher eine Vorliebe für warme, sonnige und nährstoffreiche Plätze wie Mauerfüße und Scheunenwände.
„Mit der Verbreitung dieser Pflanzen wurde auch das Wissen um ihre heilende Wirkung weitergegeben. Das Schöllkraut mit seinem orangefarbenen Milchsaft findet bis heute Anwendung, z. B. als Mittel bei der Verödung von Warzen. Daher wurden diese Pflanzen im Mittelalter gezielt auch in Kloster- und Burggärten angebaut oder in den Dörfern im Umfeld der Bauernhöfe geduldet“, erklärt Andreas Förster vom NABU Unna.
Eine besondere „Unkrautgemeinschaft“ unter den Dorfpflanzen im Haarstrang- und Hellwegraum stellt die sogenannte „Schwarznesselgesellschaft“ dar. Während beispielsweise die Weiße Taubnessel und das Schöllkraut noch relativ verbreitet sind und auch in anderen Biotopen auftreten, wird die Schwarznessel inzwischen auf der Roten Liste der bedrohten Arten in NRW als „gefährdet“ eingestuft.
Im Billmericher Zentrum, im Umfeld der kleinen Trafostation an der Altendorfer Straße, möchten die Stadtwerke Unna zusammen mit der NABU UNNA der Schwarznessel und weiteren selten gewordenen Dorfpflanzen ein neues Zuhause bieten.
„Bestens dafür geeignet ist dazu die Innenseite der alten Sandsteinmauer“, so Andreas Förster vom NABU. „Der Boden ist nährstoffreich, und die Mauer ist ein idealer Wärmespeicher“.
Im Herbst vergangenen Jahres wurde bereits mit einer nur 30 bis 50 cm breiten beetförmigen Pflanzung begonnen, die sich inzwischen prächtig entwickelt hat. Dazu wurden gebietsheimische Schwarznessel- und Schöllkrautpflanzen aus eigener Nachzucht eingebracht und um eine alte attraktive Bauerngartenpflanze, das Mutterkraut, ergänzt.
Zu einem späteren Zeitpunkt sollen noch Eisenkraut und die Wegmalve Fuß fassen.
Die Stadtwerke Unna freuen sich über die Zusammenarbeit mit dem NABU einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, zum Erhalt selten gewordener Wildpflanzen beizutragen und zugleich Lebensgrundlagen und damit Wohnraum für Insekten und weitere Lebenswesen zu schaffen.
Andreas Förster und seine Mitstreiter freuen sich zudem über Menschen, die bei der Pflege des Rosengartens und benachbarter Ökozellen helfen: Tel. 0162 7760564 bzw. afoermail@t-online.de.
Infos gibt es zudem unter www.nabu-unna.de.
Über die Umweltaktionen der Unnaer Stadtwerke informiert auch die jährliche Umwelterklärung, die unter www.sw-unna.de zum Download steht.
PM Stadtwerke Unna