Die Bahnbrücke am Loerweg in Unna-Kessebüren ist nicht mehr zu retten. Sie muss abgerissen werden.
Das teilte die Stadtverwaltung gestern (22. 11.) per Tischvorlage den Vertretern des Bauausschusses mit.
Erst kürzlich noch hatte die SPD-Fraktion einen kritischen Fragenkatalog an den Bürgermeister geschickt, wieso dieses gravierenden Schäden so plötzlich und so spät aufgefallen seien.
Wie berichtet, war die Brücke in der letzten Oktoberwoche kurzfristig vollgesperrt worden, weil massive Schädigungen im Mauerwerk und möglichen Hohlräumen unter den Tragpfeilern aufgefallen waren. Die Fußgängerbrücke „Am Loerweg“ führt in Kessebüren über die Bahnlinie Unna-Fröndenberg führt.
Die zunächst vom Rat beschlossene Sanierung der Brücke (für 260.000 Euro) ist nun hinfällig. Die Stadt teilt mit:
„Die Verwaltung hat ein Fachbüro beauftragt, Maßnahmen für eine Ertüchtigung der Brücke zu erarbeiten. Um technische Möglichkeiten der Sanierung beurteilen zu können, mussten zunächst Materialproben aus den Massivbauteilen des Bauwerkes entnommen werden.
Dabei stellte sich heraus, dass keine qualitativ ausreichend große Altsubstanz des Bauwerkes mehr vorhanden ist und somit nur noch der vollständige Abbruch der Brücke in Betracht kommt.“
Die Schäden in dem gut 130 Jahre alten Bauwerk sind gravierend, schilderte der Gutachter bereits in der Ratssitzung am 26. Oktober.
Sowohl die Betonpfeiler als auch das Mauerwerk aus Sandstein sind durch eintretendes Wasser so bröselig beziehungsweise brüchig geworden, dass ein plötzliches Herausbrechen einzelner Bauwerksteile nicht ausgeschlossen werden kann. Damit ist die Verkehrssicherheit der Brücke nicht mehr gegeben.
- Fotos Stadt Unna
Hinzu kommt: Unter dem Mauerwerk sind Wühlgänge entdeckt worden, sodass nicht ausgeschlossen werden kann, dass sich hier Hohlräume befinden, die zusätzlich die Sicherheit des Bauwerks gefährden.
Die Bahnstrecke Unna-Fröndenberg ist bekanntlich bereits seit gut einem Jahr gesperrt, weil der Bahndamm auf seiner gesamten Länge durch Dachsbauten großflächig beschädigt ist.
Die Stadtverwaltung hatte im Frühjahr die Sanierung der Brücke vorgeschlagen und die dafür erforderlichen finanziellen Mittel bereits im Jahresabschluss 2022 bereitgestellt.
Damals war von rund 260.000 Euro für eine Sanierung ausgegangen worden – mit den nun vorliegenden Erkenntnissen und den noch ausstehenden Ergebnissen, so das Fazit der Stadt, „muss die Situation neu bewertet werden.“
Das ist nunmehr final geschehen.
PM Stadt Unna
Mehrfach wurde ja auf RB Unna über Erhalt dieser Brücke berichtet.
Zitat CDU Bericht RB Unna vom 20.3.2022 „Es besteht mithin die Möglichkeit, die beliebte und von vielen Menschen aller Altersgruppen stark frequentierte Wegverbindung zum Vogelschutzgebiet Hellwegbörde zu erhalten.“
Für mich führt diese Brücke allerdings ab Kessebüren ins nirgendwo.
Hinter der Bahnlinie rechts ein Waldgebiet, links Felder und eine sinnvolle Weiterführung über den Schleppweg sehe ich weder für Fußgänger noch Radfahrer.
Auch das Vogelschutzgebiet Hellwegbörde beginnt für mich ab Bausenhagen und weiteren östlichen Flächenanteilen. Der Großteil des Schutzgebietes liegt im Kreis Soest.
Ein Neubau soll inkl. Abriss ca. 800TSD Euro kosten die ursprünglich angedachte Sanierung fast 300TSD Euro. Für welche Nutzer?
Wurde jemals die Frequenz der Fußgänger gezählt? Sind es täglich so viele dass die Brücke unabkömmlich ist oder sind es nur die „Gassi Geher“ die diese Brücke nutzen.