Plötzlich Park- und Durchfahrverbote an Unnas neuer Grundschule: „Über Anwohner hinweg und am Bürger vorbei“

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Symbolbild Meinungsbeitrag - Eselsbrunnen auf dem Unnaer Markt / Archiv: S. Rinke RB

Auf unsere Berichterstattung über die veränderte Verkehrsführung und den Wegfall weiterer Parkplätze im Zusammenhang mit der neuen Grundschule am Hertinger Tor erhielten wir folgende Stellungnahme.

„Bürgerbeteiligung geht anders!

Die Sicherheit der Schulkinder muss zwingend oberste Priorität haben – daran darf es keinen Zweifel geben. Aber gerade weil es um ein so sensibles Thema geht, hätten die Anwohner bei einem derart tiefen Eingriff in ihre Straßenführung unbedingt vorher eingebunden werden müssen.

Womöglich hätten sich in einem offenen Dialog bessere Lösungen finden lassen, als sie ein externes Unternehmen vorschlagen kann.

Was wir jetzt erleben, ist leider ein Paradebeispiel für Verwaltungshandeln an den Menschen vorbei:

Trotz des neu eingerichteten Durchfahrtsverbots sind viele Autofahrer weiter durch die Vinckestraße gefahren.

Mit Anwohnern habe ich erneut gesprochen – und keiner von ihnen hat im Vorfeld eine Information über die einschneidenden Änderungen erhalten.

Andere Straßenzüge, wie etwa das Rutental, befürchten nun eine deutliche Zunahme des Autoverkehrs – mit allen Risiken für Kinder und Anwohner.

Ersatzparkplätze für die wegfallenden Stellflächen? Fehlanzeige. Und selbst an Hinweisschildern, die die veränderte Straßenführung erkennbar machen würden, fehlt es bislang völlig.

So schafft man kein Vertrauen, sondern Frust.

Bürgerbeteiligung geht anders: Man hätte die Menschen im Viertel frühzeitig einladen, informieren und gemeinsam Lösungen entwickeln müssen. Stattdessen erleben wir jetzt eine Umsetzung von oben herab, die berechtigte Sorgen und Widerstände erzeugt.

Ich werde mich – auch als Kandidat für den Stadtrat in diesem Bereich – dafür einsetzen, dass die Anwohner künftig nicht nur Schilder und Verbote vorgesetzt bekommen, sondern von Anfang an in die Entscheidungen einbezogen werden.“

  • Gerd Bendiks, Ratskandidat der SPD für die Innenstadt Unna

4 KOMMENTARE

  1. Die Sache mit des auswärtigen Büros, klingt mal wieder sooooo grün angehaucht.
    Wofür, leisten wir uns so einen riesigen Beamtenapparat, wenn dieser nur noch eine Unterschrift, unter die Arbeit anderer setzen muss?
    Sind die Mitarbeiter im Rathaus, die Entscheidungen über Parkplätze und Verkehrsführung fällen dann noch notwendig?
    Gerade hier in Unna fällt das besonders auf, dass dann gerne mal das Interesse der Bürger ignoriert und Übergangen wird, hat bestimmt schon System und geschieht bestimmt nicht zufällig.
    Es war schon immer so, dass, wenn der gemeine Bürger vor vollendete Tatsachen gestellt wird, eine Änderung mit hohen Kosten und weiteren Beschwerden einhergeht.
    Das funktioniert immer so lange, bis einer der zuständigen Entscheidungsträger, selber betroffen ist.
    Ich kann da aus eigener Erfahrung sprechen.

  2. „Was wir jetzt erleben, ist leider ein Paradebeispiel für Verwaltungshandeln an den Menschen vorbei“

    Nein, Herr Bendiks, was sie jetzt erleben war vorherzusehen.

    Dazu empfehle ich RB Unna- Suchmaschine – Grundschule.

    Unabhängig von Fehlplanungen den Invest betreffend gab es absolut keine Planungen zu einem sinnhaften Verkehrskonzept.

    Nur beispielhaft ein Zitat aus RB Unna 25.8.2023
    „Weder zwischen Stadtverwaltung und der Politik noch innerhalb der Politik ist man sich inzwischen einig, wie denn nun die zusätzlichen Verkehrsströme fließen sollen, wenn auf dem früheren Sportplatzgelände eine neue vierzügige Kita, eine dreizügige Grundschule sowie ein zusätzliches kleines Wohngebiet entstanden sind.“

    Also nichts Neues, aber beispielhaft für die Politik der letzten Jahre.

  3. Die „Mehrheit“ hat sich durchgesetzt, diese Schule in dieser Dimension an dieser Stelle zu diesem Preis zu bauen. Die Mehrheit hat dafür in Kauf genommen, eine unserer schönsten Alleestraßen zu zerstören und vorhersehbare Verkehrsprobleme zu verstärken. Es war klar, dass dies auch für das Umfeld Folgen haben würde.
    Nur sehr wenige haben vor dieser Entwicklung gewarnt und konnten sich nicht durchsetzen.
    Wer A sagt, muß auch B sagen, lautet altes Sprichwort. Wir sind jetzt bei B!!

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