Fahrradklimatest 2024: Unna so schlecht wie nie – Selm und Bergkamen sind Top im Kreis

5
352

Platz 67 von 113, Note 4,11. Das ist nicht gut, auch nicht befriedigend. Das ist gerade mal ausreichend.

Die an den Einfallstraßen ausgewiesene „fahrradfreundliche Stadt Unna“ ist nach ihrem bislang schlechtesten Ergebnis beim letzten Check vor zwei Jahren noch einen Tick schlechter geworden.

Den örtlichen ADFC wundert das überhaupt nicht. Hier seine Bilanz.

Im neuen ADFC-Fahrradklima-Test für das Jahr 2024 kommt die Kreisstadt – trotz neuer Fahrradstraßen, weiterer 30er-Strecken, Dutzender neuer Radabstellanlagen und Innenstadt-Radring – nur noch auf die Schulnote 4,11.

Gegenüber dem letzten Test von 2022, der mit 4,01 schon so schlecht ausfiel wie nie, bedeutet das nochmals elne Verschlechterung.

Die Kreisstadt landet damit in der Gruppe der Städte von 50.000 bis 100.000 Einwohnern auf Platz 67 von 113.

Schlusslicht ist in dieser Gruppe Lüdenscheid mit einer 4,9, drittschlechtester ist Iserlohn, Spitzenreiter Tübingen mit einer 2,7.

Im Kreisvergleich ist nur eine Stadt, für die der ADFC Ergebnisse bekommen hat, noch fahrradunfreundlicher: Schwerte mit der Note 4,2.

Am besten schneidet im Kreisranking, für manche vielleicht überraschend, Bergkamen ab – das Resultat 3,6 entspricht einem schwachen Befriedigend, womit due Nordbergstadt über dem Gesamtdurchschnitt des Fahrradklimatests 2024 liegt. Er beträgt 3,92.

Der Test soll Städten und Gemeinden dabei helfen, ihre Fahrradfreundlichkeit zu bestimmen. Die Ergebnisse, erläutert der Radclub ADFC, „sind für Kommunen eine Orientierungshilfe.

Sie können so Vergleiche zu anderen Orten ziehen, ihre Stärken und Schwächen herausfinden und gezielte Maßnahmen ergreifen, um den Radverkehr vor Ort weiter zu stärken.“

Mit Hilfe des Fragebogens konnten Radfahrer auch diesmal wieder ihre Meinung über „Spaß oder Stress“ im Straßenverkehr an ihrem Wohnort zum Ausdruck bringen.

Dabei bewerten sie, wie positiv oder negativ sie verschiedene Aspekte des Radfahrens finden.

Die Fragen betreffen Sicherheit und Komfort beim Radfahren, die Infrastruktur für den Radverkehr und wie stark der Radverkehr vor Ort gefördert wird.

Auch ob Fahrräder sicher im öffentlichen Raum geparkt werden können, wie die Fahrradmitnahme im öffentlichen Nahverkehr klappt oder ob in ihren Kommunen für das Radfahren geworben wird, beantworten die Teilnehmer im ADFC-Fahrradklima-Test.

Macht das Radfahren vor Ort Spaß oder ist es stressig? Von September bis November 2024 konnten Radfahrer in Deutschland dies per Fragebogen bewerten.

Alle Ergebnisse und die interaktive Karte sind auf der Ergebnisseite zu sehen.

Der ADFC-Fahrradklima-Test ist eine der größten Befragungen zum Radfahrklima weltweit und fand 2024 zum elften Mal statt. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr fördert den ADFC-Fahrradklima-Test aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans.

https://fahrradklima-test.adfc.de/ergebnisse

5 KOMMENTARE

  1. Mhhh nur eine positive 2,8 für die Erreichbarkeit der Innenstadt ?
    ( Ja man muss sich noch in den Sattel setzen und in die Pedalen treten um aus allen Richtungen in die Innenstadt zu gelangen)
    Trotz der vielen teuren Maßnahmen (Fahrrad Straße, Fahrrad Ring, Tempo 30)!
    Da stellt sich die Frage ob der Fragebogen überhaupt richtig verstanden /ausgewertet wird?
    Sorry aber selbst zu Fuß ist die Innenstadt aus allen Richtungen zu erreichen (für mich eine 1,0-1,3)
    Wenn also schon eine so einfache Frage (die ja noch positiv zu bewerten ist) Fragen aufwirft sollte man sich fragen ob der Fragebogen überhaupt zeitgemäß ist bzw die Erwartungen überhaupt realisierbar sind?

    • Die Frage ist hier ja (so verstehen wir das), ob die Innenstadt auf guten zusammenhängenden Radwegenetzen erreichbar ist, Dirk. Und da führen viele Wege eben nach wie vor über gefährliche „Schutzstreifen“, zu enge und zugeparkte Radwege, Radwege, die auf Hauptstraßen enden… Das alles zusammengenommen kann durchaus zu einer 2,8 führen. Wobei hohe Erwartungen dem ADFC eigen sind, das stimmt sicher. Immerhin gibt es aber auch viele Kommunen mit der guten 2 als Endnote. Uns überrascht am meisten, dass Bergkamen so deutlich besser abschneidet.

  2. Wenn ein kleiner linker politischer Verein, der sich seit Jahren eng im Verbund mit FridaysforFuture für die Abschaffung des Autoverkehrs in Deutschland zur angeblichen „Rettung des Weltklimas“ einsetzt, eine Umfrage macht…………… 🙂

    Warum hat das Ministerium eigendlich die Umfrage nicht einfach direkt, ohne zusätzlich den ADFC dazwischen geschaltet, durchgeführt? Man hätte auch alternativ ein politisch unabhängiges neutrales Institut mit einer wissenschaftlichen und vor allem repräsentativen Umfrage durch Experten beauftragen können.

    Bundesweit sollen laut dem ADFC 212.818 Personen teilgenommen haben. Bei ca. 60 Millionen Radfahrer in Deutschland wäre das eine Beteiligung von ungefähr lediglich 0,5% der Radfahrer in Deutschland !!!

    Ähnlich groß wie die Mitgliederzahl des ADFC, der sich zwar „Deutscher Fahrradclub“ nennt, dem aber 99% der Radfahrer gar nicht angehören.

    Man kann durchaus davon ausgehen, das der wesentliche Teil der Befragten dem ADFC angehört und damit politisch eher einer radikalen autofeindlichen „Klimaidiologie“ angehört.
    Das beeinflußt natürlich die Umfrageergebnisse einseitig.

    Den ADFC kann man durchaus als politischen Ableger der Partei die GRÜNEN bezeichnen um über das verbreitete Radfahren deren politische Agenda durchzusetzen. Seltsamerweise ist der kleine Radclub auch intensiv in der Verbreitung der linksgrünen Klimaidiologie unterwegs und verwendet auch deren eigene linksgrüne Sprache. Politisch neutral kann man den Verein wirklich nicht nennen. Die Verfilzung zwischen dem kleinen Verein und der linksradikalen Politik ist auch in Unna sehr groß.

    Der ADFC unterstützt sogar noch radikalere Vereinigungen wie zum Beispiel die „Letzte Generation“, aus deren Umfeld Anschläge auf die Verkehrsinfrastruktur und Kulturschändungen durchgeführt werden.

    https://kielaktuell.com/2022/12/adfc-nimmt-stellung-zur-letzten-generation/

    Noch heute wirbt der ADFC auf seinen Seiten für die inzwischen wegen ihres pauschalierten Israelhasses kritisierten Greta Thunberg, welche inzwischen eigendlich selbst für viele Linke zu radikal geworden ist.

    https://www.adfc.de/fileadmin/user_upload/ADFC-Magazin_Radwelt_1_19_Kinderseite.pdf

    Die Umfrage ist nicht repräsentativ, politisch nicht unabhängig und spiegelt nicht die Meinung der Gesamtbevölkerung wieder.

    Vor allem ist sie unwissenschaftlich.
    Man kann sie einfach in die Tonne kloppen.

    Zudem gehe ich persönlich davon aus, das die zuständigen Behördenmitarbeiter mit ihren Fachleuten in den Städten beruflich selber genau wissen, wie die Situation für Radfahrer vor Ort ist. Ansonsten hätten sie bisher ihren Beruf verfehlt. Hinweise und Anregungen können Radfahrer auch jederzeit ohne den ADFC direkt vor Ort bei den Kommunen loswerden.

    Leider verhindert die politische Einrichtung ADFC eine echte politisch unabhängige Vertretung aller Radfahrer in Deutschland ähnlich wie der ADAC für Autofahrer. Die linksgrüne Politik hat sie einfach mit viel Steuergelder für ihre politischen Zwecke gekapert.

    Die Facebookseite des ADFC, der sich übertriebenerweise als Vertreter der Radfahrer in Deutschland aufführt, hat bundesweit aktuell trotz der inzwischen jahrelangen politischen Unterstützung und Finanzierung nur 25.647 Follower auf Facebook. Weniger als das regionale örtliche Nachrichtenportal der „Rundblick Unna“ :-).

  3. Ein weiterer Hinweis:

    In Deutschland gibt es 10.751 Gemeinden (Stand: 1. Januar 2025). Diese Zahl umfasst sowohl Städte als auch Gemeinden ohne Stadtrecht.
    Der ADFC gibt für die Umfrage nur 1047 Orte an.
    Anscheinend sind 90% der Orte in Deutschland in der Umfrage gar nicht berücksichtigt !
    Warum eigendlich ???
    Dadurch spiegelt sie nicht das „Fahrradklima“ für „Deutschland“ wieder und der bundesweite Ranglistenplatz eines Ortes bewegt sich nur lediglich innerhalb der 10% Orte welche für die „Umfrage“ auserwählt wurden.

    Auf mich persönlich wirkt das, als wenn der ADFC nur einseitig im unmittelbaren Zugriffsbereich seinen bundesweit lediglich 450 Ortsgruppen nachgefragt hat.
    Das ist vereinfacht ausgedrückt so ähnlich, als wenn man eine Rangliste der besten Fußballvereine in Deutschland macht und dabei 90% der Vereine nicht berücksichtigt.

    (Natürlich sind grünlinks regierte Orte überproportional in den vorderen Rängen der ADFC Rangliste vertreten)

    Zudem ist die Fahrradfreundlichkeit einer Stadt natürlich auch von dessen Urbanisierung abhängig. Eine zugebaute dicht gedrängte Stadt mitten in der Metropole Ruhrgebiet ist sicherlich schon naturgemäß automatisch weniger fahrradfreundlich als Städte wie zum Beispiel Münster oder Bocholt, welche in ländlichere Regionen liegen. Für diese Tatsache braucht man keine Ranglistenumfrage.

    Natürlich will jeder vernünftige und sichere Fahrradwege. Da die meisten Radfahrer noch wesentlicher und wichtiger das Auto benutzen und vor allem benötigen, ist für den Großteil der Bevölkerung allerdings der entsprechende Einklang zwischen beiden Fortbewegungsmitteln wichtig.

    Dies wird in der Umfrage nicht gesamtheitlich berücksichtigt!

    Der ADFC betrachtet die Mobilität der Bürger ja nicht gesamtheitlich, sondern nur von einer Perspektive aus. Es wird vom ADFC nicht der Fahrradverkehr im harmonischen Einklang mit dem Autoverkehr propagiert, sondern die schnellstmögliche Abschaffung bzw. Einschränkung des Autoverkehrs.
    Das Fahrrad dient dem kleinen politischen Verein dabei nur als Mittel zum Zweck.

Schreibe einen Kommentar zu „In 10 Jahren massiv verschlechtert“ – Note 4,11 für Unna im Fahrradklima-Test wundert ADFC überhaupt nicht | Rundblick Unna Antwort abbrechen

Please enter your comment!
Please enter your name here