Latente und faktische Gewalt beim „Hochrisikospiel“ in Dortmund

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Symbolbild - Archiv RB

Borussia gegen Borussia, Dortmund gegen Mönchengladbach.

Am Samstag (20.4.2025) stand die Dortmunder Polizei wieder vor einer besonderen Herausforderung. Bereits in der Vorbereitung hatte sie diese Begegnung als „Risikospiel“ eingestuft.

Grundlage dafür waren insbesondere Erkennnisse über konspirative Anreisen der jeweiligen „Fanszenen“, die sich feindselig gegenüberstehen. Mit entsprechenden wechselseitigen Provokationen und einer gewalttätigen Auseinandersetzung bei einem direktem Aufeinandertreffen war daher zu rechnen.

Etliche sog. „Problemfans“ versuchten diesen 30. Spieltag in der Fußball-Bundesliga u. a. mit geplanten Gewalttaten zu nutzen.

Die Polizei konnte ein mutmaßlich im Dortmunder Süden geplantes Aufeinandertreffen von potenziellen Gewalttätern verhindern und dabei Quarzhandschuhe, Handbandagen, Masken und Kopfschutze sicherstellen.

Auf Phoenix-West entdeckte die Polizei am Samstag gegen 14 Uhr ca. 100 Personen aus der Dortmunder Fanszene. Zeitgleich hielten sich in Hacheney – wenige hundert Meter von Phoenix-West entfernt – ca. 400 Mönchengladbacher „Problemfans“ auf. Sie liefen zu Fuß durch den Rombergpark.

Als die Dortmunder „Problemfans“ auf der Robert-Schumann-Straße (Phoenix-West) die Polizei entdeckten, stiegen sie in Autos ein und fuhren davon. Im Umfeld sowie in zwei Pkw, welche kontrolliert werden konnten, stellte die Polizei mehrere Passivbewaffnungen sicher.

Kräfte der Bereitschaftspolizei führten die Gladbacher Fans vom Rombergpark aus zum Stadion. Damit wurde ein gewalttätiges Aufeinandertreffen verhindert.

Im Stadion waren mehrere aggressiv auftretende Männer weiterhin auf Konfrontation aus. Vermummte Schalker Fans, welche zur Unterstützung der Gäste ebenfalls angereist waren, versuchten zu friedlichen Stadionbesuchern der Heimmannschaft zu gelangen. Der Ordnungsdienst hinderte sie daran.

Personen mit Eintrittskarten für den Gästebereich zündeten Bengalos und Feuerwerksraketen. Kleingruppen Dortmunder Problemfans versuchten mehrfach, die Tribüne zu wechseln und suchten im Stadion die Konfrontation mit Gladbachern. Polizei und Ordner verhinderten das.

Die Polizei sprach Platzverweise aus und leitete bislang 18 Strafverfahren ein. Dabei geht es um versuchte gefährliche Körperverletzung, Körperverletzung, Angriffe auf Polizeibeamte, Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz, Beleidigung, Urkundenfälschung, Hausfriedensbruch und in einem Fall um das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

Nach dem Spiel führte Bereitschaftspolizei die Gladbacher „Problemfans“ zurück nach Hacheney, wo diese in Autos einstiegen und Dortmund verließen. Im Verlauf der Begleitung wurden Polizeikräfte mit rohen Eiern beworfen.

Ein Tatverdächtiger konnte unmittelbar identifiziert werden. Befreundete „Problemfans“ beider Lager waren u. a. aus Köln, Gelsenkirchen, Essen, Brøndby und Rumänien angereist.

Wie schnell eine gereizte Stimmung in Gewalt umschlagen kann, zeigte sich auch um 19.59 Uhr am Krückenweg: Zwei Männer gerieten zunächst verbal aneinander. Einer von ihnen schlug einem 32-Jährigen ins Gesicht. Der Mann stürzte und verlor das Bewusstsein.

Der unbekannte Täter flüchtete.

Quelle Polizei Dortmund

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