
Aufgeregtes Gegacker war am Samstag, 1. Februar, in Unna-Lünern zu hören. Der Verein „Rettet das Huhn“ hat wieder einmal zahlreiche Hühner vor dem Schlachter gerettet.
Nach nur einem Jahr sind „Hochleistungslegehennen“ für die Industrie nicht mehr rentabel und werden getötet.
Im Normalfall.
„Rettet das Huhn“ will deutschlandweit so viele Hennen wie nur möglich vor diesem Schicksal bewahren. Deshalb übernimmt er in Kooperation mit einigen Lehrbetrieben deutschlandweit Hühner, die sonst nach knapp einem Jahr getötet würden.
„Zu abgesprochenen Terminen fährt ein Ausstellungstrupp zu dem betreffenden Betrieb, holt die Hühner aus dem Stall und verteilt die Hühner vor Ort auf verschiedene Transporte“, berichtete uns unsere Leserin Indra Wolff, die am Samstag wieder bei einer der Rettungsaktionen in Unna dabei war.
Diese Transporte bringen die Hühner zu vorher festgelegten Übergabeorten. Hier warten die nächsten Helfertrupps, um dann die vorher festgelegte Anzahl Hühner an die Adoptanten zu verteilen.
Dort dürfen die Hühner mit Schutzvertrag ein normales Leben in Freiheit führen – mit Licht, Auslauf und ausreichend Futter.
Die am Samstag geretteten Hühner stammten aus einem Mobilstall im Sauerland. Übergabeort in Unna-Lünern war bei Vermittlerin Irene Müller.








Der Verein informiert auf seiner Website:
„In Deutschland werden circa 45 Millionen Legehennen in der Tierindustrie gehalten. Nach einer rund einjährigen „Nutzungsdauer“, in der jedes Tier über 300 Eier gelegt hat, werden sie im Alter von 16-18 Monaten als Abfall der Eierindustrie geschlachtet, überwiegend zu Tierfutter oder Brühwürfeln verarbeitet oder schlichtweg entsorgt.
Bis zum Zeitpunkt ihrer Todes hat der Großteil dieser Tiere noch nie das Tageslicht gesehen, niemals Sonne oder frische Luft gespürt, noch nie in der Erde oder auf Gras gescharrt, noch nie Futter in der Natur gesucht, noch nie im Staub gebadet oder wohlig geruht.
Auf Gittern und Beton stehend, in Besatzdichten von 9 Hennen pro Quadratmeter und in Gruppengrößen von mehreren tausend Tieren werden sie jeder Möglichkeit zum Ausleben ihrer angeborenen Grundbedürfnisse beraubt.
Sie können in der Enge keine Rangordnung herstellen und leben dauerhaft unter massivem psychischem und physischem Stress. Ein Recht auf körperliche und seelische Unversehrtheit wird ihnen abgesprochen und von wirtschaftlichen Interessen missachtet.
Die Lebensberechtigung der Tiere koppelt der Mensch ausschließlich an die Produktivität ihrer qualgezüchteten Körper.–
Wir retten jährlich circa 12.000 dieser Tiere aus dem tierausbeutenden System und vermitteln sie an tierliebe Menschen, die ihnen ein geschütztes Heim schenken und sie als wertgeschätzte Haustiere behüten und verwöhnen.