„Meine Ukrainer“, „Mit 70 habe ich ein Kind bekommen“: Unnaer Flüchtlingshelfer teilen Erlebnisse und wünschen sich mehr Anerkennung

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Ehrenamtstreffen Flüchtlingshilfe  (Copyright: Michael Strauch)

„Meine Ukrainer bringen Leben ins Haus“… „Mit 70 habe ich ein Kind bekommen!“

Zu einem gemütlichen Kaffeetreff hatten am Montag das Unnaer Sozial- und Integrationsamt und die Caritas ins Pfarrheim St. Martin eingeladen. Rund 50 Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe tauschten sich aus und berichteten von ihren Erfahrungen.

„Die Geschichten, die an diesem Nachmittag geteilt wurden, zeugten von vielen bewegenden Momenten und dem positiven Einfluss, den die ehrenamtliche Arbeit auf beide Seiten hat“,

unterstreicht die Stadt in ihrer Zusammenfassung der Veranstaltung.

„Meine Ukrainer bringen Leben ins Haus – speziell in meine Küche!“, erzählte eine Teilnehmerin Eine andere berichtete: „Mit 70 habe ich ein Kind bekommen!“

Damit meinte sie die enge Bindung zu einem geflüchteten Kind, das sie unterstützt.

„Sichtbar wurde, wie viel Ehrenamtliche zur Integration und Entfaltung der Geflüchteten beitragen“, hebt die Stadtverwaltung hervor.

Bei den Jüngeren werde viel in Sachen Nachhilfe und Unterstützung beim Lernen der Sprache getan. So wurde zum Beispiel von einem „verstörten Mädchen“ berichtet, das durch Unterstützung zu einer „Spitzenschülerin“ wurde.

Auch auf dem Weg in den Beruf konnten Ehrenamtliche oft helfen. Wenn zugewanderte Menschen heute stolz von ihrer Arbeit berichten, freut das zugleich auch die Ehrenamtlichen.

Freude durch Selbstwirksamkeit entfaltet sich regelmäßig auch bei der ehrenamtlichen Tätigkeit der „Radretter“, wie eine Teilnehmerin berichtete: „Das Kinderglück bei der Radübergabe zu sehen, macht mich immer wieder glücklich!“

Das Motto der Unnaer Ehrenamtsagentur „Gutes Tun tut gut“ sei spürbar präsent in den Gesprächen des Nachmittags, heißt es weiter in der Pressemitteilung der Stadt.

Im WeltOffen-Laden engagieren sich auch zahlreiche Geflüchtete selbst in der Flüchtlingshilfe – ob bei Nachhilfe, Begleitung zu Behördengängen, Arztbesuchen oder der Arbeitsplatzsuche. Sie wirken dabei als Integrationslotsen. Eine Ehrenamtliche:

„Speziell beim Papierkram in der Arbeitsagentur wären einige ohne uns verloren.“

Auch konkrete Wünsche für zukünftige Schulungen wurden geäußert, beispielsweise zu Kursen im computergestützten Ausfüllen von Formularen oder zum Umgang mit Vorbehalten und offenem Hass gegenüber dem Engagement in der Flüchtlingshilfe.

Zudem wurde der Wunsch nach einer stärkeren Anerkennung ihrer Tätigkeit durch Sichtbarmachung ihrer Arbeit geäußert. Die Ehrenamtsagentur wird diese Anregungen aufgreifen und plant, den Wünschen der Ehrenamtlichen nachzukommen.

Caritas, WeltOffen, die Radretter und das Sozialamt freuen sich jederzeit über neue ehrenamtliche Unterstützung. Einen Überblick über die Möglichkeiten, sich zu engagieren, gibt es unter www.ehrenamt-unna.de oder während der Sprechzeiten der Ehrenamtsagentur: mittwochs von 16.15 bis 17.45 Uhr und freitags von 10.30 bis 12 Uhr im zib am Lindenplatz, Raum 1.01 (1. Obergeschoss).

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