Auch die Anwohner haben Einladungen erhalten – diejenigen, die nun keinen Parkplatz mehr in der Nähe ihrer Wohnung finden, dürften über diese Offerte wenig begeistert gewesen sein.
Fast 6 Jahre nach der Vorstellung der ersten Pläne, damals noch unter Ägide von Bürgermeister Werner Kolter (SPD), eröffnet die Stadt Unna am heutigen Freitagnachmittag den kontrovers diskutierten „Bürgergarten am Morgentor“, der unter Beseitigung des Parkplatzes zwischen Morgenstraße und Burgstraße künftig Verweilen am Ostring möglich machen soll.
„Dieser Platz zeigt eindrucksvoll, wie sich derzeit das Gesicht unserer Innenstadt an vielen Stellen zum Positiven verändert:
Mit der Umgestaltung der beiden Eingangsbereichen am Königsborner Tor und jetzt hier am Morgentor haben wir einen großen Schritt zu mehr Aufenthaltsqualität in der Innenstadt geschafft“, zeigte sich Bürgermeister Dirk Wigant bei der Eröffnung überzeugt.
Zugleich wurden durch die 1,2 Millionen teure Umgestaltung weitere Außenflächen für die Gastronomie geschaffen.
Zu den schon vor zwei Jahren eröffneten Außenterrassen der Tapas Bar und des Waffelstübchens zwischen Güldenem Trog und Ostring gesellt sich ab heute Nachmittag ein neuer Biergarten fürs Lokal Morgentor – inzwischen eingefasst mit Stadtmauer-Imitat und Pflanzkübeln und nach wie vor in der Diskussion wegen seiner „Stolperstufe“ zum Gehweg am Ring hin.
Diese sei wegen des Gefälles nötig und eine Abschrägung nicht möglich gewesen, schrieb uns auf Anfrage die Stadt dazu.
Alle Gastronomieflächen sind – wie das gesamte Areal – öffentlich gewidmet, werden den Gastronomen jedoch nicht kostenlos zur Verfügung gestellt, klärte Stadtsprecher Kevin Kohues auf Anfrage unserer Redaktion. So verweist er auf die Vorlage der Stadt zu diesem Punkt:
„Es entstehen drei zusätzliche Flächen zur gastronomischen Nutzung. Während die Fläche an der Morgenstraße eine öffentliche Verkehrsfläche darstellt und entsprechend der Sondernutzungssatzung der Kreisstadt Unna abgerechnet wird, handelt es sich bei den Terrassen im Bereich des Güldenen Troges um reine Pachtflächen.
Die Höhe der festzulegenden Pacht soll sich unter Berücksichtigung einer viermonatigen Winterpause an den Gebühren der Sondernutzungssatzung orientieren.
Es sind jährliche Einnahmen von rund 4500 Euro zu erwarten, die teilweise für die Dauer von 10 Jahren von den zuschussfähigen Kosten einer Förderung abzusetzen sind.“ (BV Nr. 1559/19)
Ein zugebauter „Bürgerpark“ mit aufgestellten Bänken und ein paar künstliche Anpflanzungen am Straßenrand eines belebten Stadtverkehrsrings für über 1,2 Millionen Euro Steuergelder, der kleiner ist als viele private Gärten :-).
Das auch noch ein Teil davon nicht für die Öffentlichkeit, sondern für Gewerbebetriebe angelegt wurde, hat man der Öffentlichkeit bis zur Fertigstellung sicherlich bewußt verschwiegen.
Die Besitzer werden sich sicherlich über die Wertsteigerung ihrer Immobilie und erhöhte Pachteinnahmen auf Steuergeldkosten bei lediglich 45.000 Euro Kosten in 10 Jahren freuen. Hat eigendlich jeder Gastronomiebetrieb in Unna Anspruch auf so etwas?
Wenn die Stadt Unna nicht so hoch verschuldet, sondern florierend und wohlhabend wäre, würde mich das ganze weniger stören.
Für jemanden, der wenige Kilometer südlich von Unna mitten in der Natur wohnt, wirkt das vielleicht bizarrer als wie für einen Städter. Ich werde mir vielleicht heute Abend noch mit Freunde ein Bierchen mitten in der Natur im Biergarten am Flußufer der nahegelegenen Ruhr gönnen.
Dabei denke ich dann an den Bürgermeister, der vor der Anreihung von Bänken am Straßenrand steht, also der kleine Teil der wirklich öffentlich ist, und sich dafür feiern läßt :-).
Rest in Peace Parkplätze am Morgentor.
Jetzt fällt auf einmal immer mehr Leuten auf, dass hier Parkplätze fehlen, Ärzten, Geschäftsinhabern und Anwohnern sowieso.
Dafür parken die Besucher auf Behindertenparkplätzen und vor Garagen, die Gastronomen auf Gehwegen und in Kreuzungsbereichen, in welchen man dann die Radfahrer nicht sehen kann.
Dieses ist besonders gefährlich, da viele Radfahrer die Verkehrsregeln nicht kennen.
A pro po: laut STVO ist parken im Kreuzungsbereich innerhalb der Schnittlinien von 5 Metern nicht erlaubt, die Stadt erlaubt aber einigen Leuten das parken dort, genehmigt also wissentlich einen Verstoß gegen die STVO, gleiches gilt für das Schild: Parken nur auf markierten Flächen. (Bürger erster und zweiter Klasse)
Ich zweifele stark daran, ob man einen angefahrenen Radfahrer mit dem Argument „Steigerung der Lebensqualität durch den Bürgergarten“ damit milde stimmen kann.
Wenn städtische, auch durch Planungsbüros, Ideen auf mangelnde Umsetzungsfähigkeit stößt, dann ist man wohl in Unna
Ein Millionengrab….
Leider hat das Morgentor, in der Nacht von Samstag auf Sonntag lautstark bewiesen, dass die Beschwerden der Anwohner egal sind, durch das wieder mal sehr arrogante Auftreten des Betreibers ,lässt sich schließen, dass dieser vom Ordnungsamt nichts zu befürchten hat.
Wenn um 01:00 Uhr alle Fenster geöffnet sind und sich draußen vor der Tür die Gäste lautstark unterhalten, dann ist ein Punkt erreicht, der die Anwohner auf die Palme bringt.
Meldungen unsererseits werden ganz offensichtlich vom Ordnungsamt ignoriert die Polizei ist auch schon leicht genervt von den eigentlich nicht notwendigen Einsätzen.
Sollten noch weitere Anwohner willens sein, uns zu unterstützen, sind sie herzlich willkommen.
Hallo Oliver, wenn die Anwohner eine Initiative planen, melden Sie sich für Berichterstattung gern unter redaktion@rundblick-unna.de
[…] https://rundblick-unna.de/2024/05/17/eroeffnung-des-buergergartens-und-dritter-gastro-aussenflaeche-… […]
[…] aus CDU und Grünen schon die Beseitigung des ehemaligen Parkplatzes am Morgentor und die 1,5 Mio. Euro teure Neugestaltung des Areals zum „Bürgergarten“ […]
[…] Jahre die „Bürgergarten“-Langzeitbaustelle vor der Tür und ständig jähe Wetterwechsel von schwülen Hitzespitzen zu Wolkenbrüchen: Diese […]