10 Jahre Unna ohne Rassismus und mit Courage, 15 Jahre Runder Tisch – Schüler als „Vorbilder für die Stadtgesellschaft“

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Das aktuelle Sprecherteam des Runden Tisches gegen Gewalt und Rassismus, Klausdieter Herb (l.) und Birgit Rottmayer (3.v.l.), mit ihrem Vorgänger Klaus Koppenberg (2.v.r) und Justin Gentzer, der Mitinitiator der Antidiskriminierungsagenda war, die der Stadtrat 2014 erstmals einstimmig unterzeichnet hat. Ebenfalls mitgewirkt an der Agenda hat damals der Sohn von Rita Weißenberg (r.), Levin Weißenberg. - Foto Stadt Unna

Unna ist seit zehn Jahren „Stadt ohne Rassismus – Stadt mit Courage“.

Am 15. Mai 2014 unterzeichnete der Rat einstimmig die Antidiskrimininierungsagenda „Unna gegen Rassismus – Unna mit Courage“. Mit der Unterzeichnung der Agenda unterstützten die Ratsmitglieder damals die Zertifizierung Unnas als „Stadt ohne Rassismus – Stadt mit Courage“.

In Anlehnung an das Schulnetzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ sollten mit diesem Zertifikat die Prinzipien und das Selbstverständnis auf die gesamte Kommune übertragen werden.

„Das Engagement für Demokratie und Freiheit und gegen Gewalt und Rassismus ist seither in Unna weiter gestärkt worden – auch dank vieler engagierter Schüler, von denen einige auch an der Feierstunde im Ratssaal teilnahmen“, resümiert die Stadt Unna. Wie berichtet, fand dieser Festakt vormittags statt, war für Vollzeitberufstätige daher nur schwer zu besuchen.

Bürgermeister Dirk Wigant erinnerte in der Feierstunde daran, dass die Antidiskriminierungsagenda als Grundlage für die Zertifizierung ab 2012 von Schülern ausgearbeitet wurde. Der Prozess wurde vom Runden Tisch gegen Gewalt und Rassismus begleitet, der seit 15 Jahren besteht.

„Er wurde im Jahr 2009 gegründet, um damaligen Aktivitäten von Neonazis in Unna bürgerschaftliches Engagement entgegenzusetzen“, erinnert die Stadt.

„Die Steuerungsgruppe vereint rund 30 Menschen und eine große Bandbreite von Institutionen.

In ihr sind alle Schulen und Weiterbildungseinrichtungen, Parteien, Gewerkschaften, das Kommunale Integrationszentrum, die Polizei, Kirchengemeinden, das städtische Kinder- und Jugendbüro, die VHS und das Kulturzentrum Lindenbrauerei vertreten. Um die Geschäftsführung kümmert sich das Büro des Bürgermeisters.“

Als „Vorbild für die Aktivitäten der Stadtverwaltung und Stadtgesellschaft“ lobt die Stadt die zahlreichen Schulen in Unna, die das Siegel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ tragen – die Peter-Weiss-Gesamtschule seit 20 Jahren.

Schüler der PWG und der Werner-von-Siemens-Gesamtschule Königsborn bereicherten die Feierstunde mit musikalischen und tänzerischen Darbietungen und berichteten auch über ihr Engagement.

Der heute 27-jährige Justin Gentzer war eigens aus Berlin angereist, um zu berichten, wie es damals zur Siegelverleihung für die Stadt kam. Gentzer, damals am Geschwister-Scholl-Gymnasium, zählt neben Levin Weißenberg, Amina Achour und Joshua Cabezza (alle Peter-Weiss-Gesamtschule) zu den Initiatoren, die die Agenda gegen Rassismus und für Toleranz und Vielfalt ausarbeiteten.

Die 2014 beschlossene und in diesem Jahr aktualisierte und bekräftigte Agenda sieht vor, dass sich die Ratsmitglieder mit ihrer Unterzeichnung entschieden gegen jegliche Art von Diskriminierung wenden, für eine Unterstützung von Aktionen und Projekten für ein tolerantes und demokratisches Miteinander einsetzen und jährlich einer „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ die Möglichkeit geben, einen Tagesordnungspunkt zu diesem Thema in einer Ratssitzung zu gestalten.

„Auch wir als Verwaltung haben diese Vorgaben und Prinzipien fest verinnerlicht. Neben regelmäßig stattfindenden Gedenkveranstaltungen liegt mir persönlich auch die Zusammenarbeit mit dem Runden Tisch gegen Rassismus und Gewalt sehr am Herzen. Mein Dank gilt allen, die sich in den letzten 15 Jahren für die Werte unserer Demokratie, gegen Rassismus und für Courage in Unna eingesetzt haben“, lässt sich Bürgermeister Dirk Wigant in der Pressemitteilung aus dem Rathaus zitieren.

An der Feierstunde am Mittwochvormittag nahmen laut Stadt „auch Ratsmitglieder, Mitarbeiter der Stadtverwaltung um den Integrationsbeauftragten Cengiz Tekin sowie interessierte Bürger“ teil.

Im Rahmen der Interkulturellen Wochen werde es im September beim „Familienfest bUNt international“ eine weitere Gelegenheit geben, Unnas zehn Jahre als „Stadt ohne Rassismus – Stadt mit Courage“ zu feiern.

Pressemitteilung Stadt Unna

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