Anzeigen nach Tuningtreffen an früherer Eishalle: Alle Verfahren eingestellt – „Falschbehauptungen zu Drohnen“

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In einem YouTube-Video stellt der junge Drohnenpilot seine Sicht der Dinge klar. (Screenshot Video)

Am 16. und 18. September 2023 berichteten wir über ein unangemeldetes Tuningtreffen an der ehemaligen Eissporthalle in Unna. In den Berichten teilte die Kreispolizei Unna unter anderem eine Anzeige wegen einer Drohne mit.

Jetzt meldet sich der damalige Drohnenpilot. Er unterstreicht:

„Insgesamt gab es drei Straf- und fünf Ordnungswidrigkeitsverfahren (Vorwürfe), die mittlerweile alle eingestellt worden sind.

In diesen Artikeln ist von einem generellen Verbot des Filmens aus der Luft sowie der Behauptung, es wären Privatgrundstücke gefilmt worden, die Rede. Beides ist allerdings nicht richtig.

Da dieser Fall ein ziemlich extremes Beispiel für das fehlende Verständnis und Fachwissen der zugehörigen Behörden ist, würde ich mich über eine Richtigstellung dieser Falschaussagen und Behauptungen freuen.“ 

Der junge Mann hat dazu ein YouTube Video erstellt, in dem er den gesamten Ablauf seiner Interaktionen mit der Polizei Unna, Staatsanwaltschaft Dortmund und Bezirksregierung Münster erläutert.

Das Video ist unter https://youtu.be/6FYHKx_X-Qs abrufbar.

Rückblick: „Über 100 Autofans sammeln sich auf Parkplatz der Eishalle – Polizei lobt gute Kooperation – Anzeige wegen Drohne“

In einer schier endlosen Schlange steuerten am späten Freitagabend, 15. September 2023, Autos von der Hammer Straße aus Richtung Norden den Parkplatz an der früheren Unnaer Eishalle an. Dort sammelten sie sich.

Anhand der Kennzeichen war zu erkennen, dass die Fahrer und Fahrerinnen auch aus umliegenden Ruhrgebietsstädten angereist waren.

 Anwohner der Hammer- und Ligusterstraße und des Bergenkamp riefen ab 23.30 Uhr die Polizei.

„Wir mussten 6 oder 7 Mal anrufen, bis endlich jemand kam“, kritisierte eine Anwohnerin.

Ein Sprecher der Kreispolizeibehörde Unna bestätigte unserer Redaktion auf Nachfrage am Samstagmorgen (16. 9.) die beschriebene Versammlung der sogenannten „Tuner- und Poserszene“. Die Teilnehmer hätten die Anweisung der Polizeibeamten, den Parkplatz am Ligusterweg zu verlassen, „sehr kooperativ“ befolgt.

„Es kam zu keinerlei Zwischenfällen oder Straftaten“, berichtet der Polizeisprecher. Mit einer Ausnahme:

„Wir haben eine Anzeige geschrieben, weil eine Drohne aufgelassen wurde und das Geschehen filmte. Ohne Genehmigung ist das Filmen aus der Luft natürlich nicht erlaubt.“

Die Autofans seien anschließend in Richtung Kamen weitergefahren, wo sie sich auf dem Ikea-Parkplatz sammelten. Auch dort, berichtet der Unnaer Polizeisprecher, habe man sie weggeschickt.

„Denn bei so vielen Teilnehmern kommt es fast zwangsläufig zu Störungen, zum Beispiel durch laute Musik oder wenn auf dem Platz Fahrmanöver wie ,Donuts´ vollführt werden.“

Der Polizesprecher weiß: „Diese Treffen sind ja nirgends gern gesehen.“

Besonders die Dortmunder Polizei geht bekanntlich sehr rigide gegen die sogenannte „Tuner- und Poserszene“ im Stadtgebiet vor, da es durch Musik, laute Gespräche, Hin- und Herfahren oder auch Vermüllung immer wieder zu massiven Beschwerden von Anwohnern kommt.

Die Gruppe aus der gestrigen Nacht habe dann auch den Ikea-Parkplatz anstandslos verlassen.

Dass sich der Parkplatz an der abgerissenen Eishalle als neuer Szenetreffpunkt etabliert habe, sei, so die Polizei, nicht bekannt.

UPDATE am Sonntagvormittag: Ein Teilnehmer des Treffens schildert die Situation anders – so sollen Anwohner mit Gewalt gedroht haben.

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