Vier Sommermonate „mit dem Rad zur Arbeit“: Auch Freizeitradeln zählte – AOK und ADFC feiern trotzdem Erfolg

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Die Mitmachaktion ‚Mit dem Rad zur Arbeit‘ verzeichnete im Kreis Unna im Aktionszeitraum vom 1. Mai bis 31. August 844 Teilnehmer. Quelle AOK NordWest

„Mit dem Rad zur Arbeit“: Rund 850 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Kreis Unna „nutzten im vergangenen Jahr das Fahrrad auf dem Weg zur Arbeit oder im Homeoffice“.

So heißt es in der heute veröffentlichten Pressemitteilung zur Aktion 2023.

Der Aktionszeitraum beschränkte sich auf vier Sommermonate inklusive der gesamten Sommerferien und schloss laut der Bilanzpresseerklärung auch Feierabendradeln mit ein.

Dennoch wird die Aktion „mit dem Rad zur Arbeit“ (hier der Link zu den Teilnahmebedingungen) von der mitveranstaltenden AOK NordWest als „großer Erfolg“ gefeiert.

„Insgesamt beteiligten sich 844 Menschen an der Gemeinschaftsaktion mit dem ADFC“, betont die Krankenkasse.

„Sehr viele Menschen im Kreis Unna nutzen regelmäßig das Fahrrad und legen beeindruckend viele Fahrradkilometer auf dem Weg zur Arbeit und im Alltag zurück. Jeder Einzelne kann damit Sprit sparen, das Klima schützen und die persönliche Fitness steigern“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock.

Auch für viele im Homeoffice Tätige sei das Fahrradfahren zum festen Bestandteil im Alltag geworden.

Das Motto für alle Teilnehmer bei der Aktion ‚Mit dem Rad zur Arbeit‘:

Vor Arbeitsbeginn, zwischendurch oder nach Feierabend etwas für die Gesundheit tun.

Auch alle, die im Kreis Unna im Home Office arbeiten, konnten „das Radfahren in den Alltag integrieren und an der Aktion teilnehmen“. Insofern war bei der Aktion Freizeitradeln letztlich mit eingeschlossen.

Nicht differenziert wird in der Pressemitteilung zwischen echten „Umsteigern“ und denen, die (etwa im Home-Office) wie zuvor schon in ihrer Freizeit aufs Rad gestiegen sind.

Die ADFC-Landesvorsitzenden Axel Fell und Rebecca Heinz behaupten gleichwohl:

„Immer mehr Unternehmen in Westfalen-Lippe und somit auch im Kreis Musterstadt lassen sich als „Fahrradfreundliche Arbeitgeber“ zertifizieren, schaffen so die passenden Rahmenbedingungen, erhöhen ihre Attraktivität und fördern, dass ihre Mitarbeiter mit dem Rad zur Arbeit kommen.“ Ein entscheidender Faktor beim Umsteigen vom Pkw aufs Rad bleibt dabei vom ADFC ausgespart: die Entfernung des Arbeitnehmers zu seinem Arbeitsplatz. Diese wurde offenbar auch bei den 844 Teilnehmern an der letztjährigen Aktion im Kreis Unna nicht erfasst.

Im Aktionszeitraum 2023 vom 1. Mai bis 31. August haben sich in ganz Westfalen-Lippe 20.733 Einzelteilnehmer beteiligt und sind über 2.682.707 Kilometer gefahren, so die AOK abschließend.

Foto: AOK NordWest

Pressemitteilung: AOK NordWest

3 KOMMENTARE

    • Letztendlich hat man einfach nur die km von irgendwelchen Leuten, die mit dem Fahrrad irgendwo herfahren, zusammengezählt. Ob man „klimafeindlich“ mit E-Bike oder „klimafreundlich“ und „gesünder“ mit dem normalen Fahrrad unterwegs ist, wurde auch nicht unterschieden. Nicht einmal, ob durch die Aktion mehr Menschen ein Fahrrad benutzt haben.

      Letztendlich benutzt fast jeder ein Fahrrad, welches schon seit über Hundert Jahren ein wesentliches Fortbewegungsmittel in der Bevölkerung ist. Durch die neuen billigen und umweltschädlichen Akkus verdrängen nun motorisierte Fahrräder die klassischen.

      Diese technische Entwicklung in der Gesellschaft hat nichts mit der aktuellen Politik oder irgendwelchem Klimawandel zu tun!

      Sie sei den Leuten gegönnt.
      Das Fahrrad und ihre Benutzer allerdings generell zu kapern und politisch als PR Aktion für die „Grüne Transformation“ zur Veränderung der Gesellschaft und damit des „Weltklimas“ zu mißbrauchen, ist bei genauerer Betrachtung dreist.
      Noch dreister ist es vom ADFC, sich bei so einer niedrigen Mitgliederzahl als Vertreter aller Radfahrer in Deutschland aufzuführen. Trotzdem hat er besonders in politisch grün gefärbten Kommunen ein Mitspracherecht wie eine Behörde. Auch wenn er fast 99 % der Radfahrer nicht vertritt.

      Wenn mal wirklich eine etwas größere überparteiliche Interessensvertretung der Radfahrer entsteht, ähnlich strukturiert wie der ADAC für Autofahrer, bekommt der ADFC ein Problem.

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