WfU: Probleme in Erstaufnahme Massen werden totgeschwiegen, Kritiker als rechts diffamiert

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Die Erstaufnahmestelle EAE Massen. (Foto RB)

Sexuelle Übergriffe, eine Massenschlägerei, zuletzt eine schwere Messerattacke. Das alles in 24 Stunden.

Die gravierenden Vorfälle am Mittwoch- und Donnerstagabend, 16. und 17. August 23, in der Erstaufnahmeeinrichtung für Asylsuchende in Unna-Massen haben auch Stadt und Politik aufgeschreckt.

Während die Ratsfraktionen im nichtöffentlichen Teil des Hauptausschusses hinter verschlossenen Türen über die eskalierte Situation diskutierte (zeitgleich lief gerade der zweite große Polizeieinsatz wegen einer Messerattacke an der EAE), suchte Bürgermeister Dirk Wigant am heutigen Freitag das Gespräch mit den Anwohnern vor Ort.

Wigants Pressebüro berichtete darüber nur mit einem Facebookpost und verwies bezüglich der Gesprächsinhalte auf den kommenden Montag.

Mit umso deutlicheren Worten meldete sich die Ratsfraktion „Wir für Unna“ (WfU).

„Die Vorfälle in der EAE sind letztlich nichts Neues. Die Dimension in diesem Fall schon.

Von den Anwohnern des direkten, aber auch weiteren Umfelds wird schon lange von Belästigungen und Aggressionen berichtet.

Beim runden Tisch in Unna Massen kam das kurz zur Sprache, wurde aber schnell von weniger schwierigen Themen wie fehlenden Mülltonnen und Weihnachtsgeschenken für die Bewohner der EAE abgelöst, weil die Diskussion von anwesenden Akteuren bewusst in diese Richtung gelenkt wurde.

Für uns ist erschreckend, dass eine ehrliche Auseinandersetzung mit den Problemen in, um und durch Bewohner der EAE im Grunde immer wieder mit Hinweis auf vermeintliche Gefahren durch aufkommende Ausländerfeindlichkeit oder ominöse rechtsradikale Umtriebe bereits im Keim erstickt wird.


Wenn Bürgerinnen und Bürger sich offensichtlich nicht mehr trauen offen über ihre Probleme und Ängste zu sprechen, dann ist es weit gekommen und das verhindert eine sachliche Auseinandersetzung. Im Übrigen fördert so eine Atmosphäre erst recht Radikalisierung, vor der immer gewarnt wird.

Das Problem, vor dem wir und viele andere Städte stehen, ist direkte Folge einer vollkommen aus dem Ruder gelaufenen Migrationspolitik, die keine Grenzen mehr kennt.

Die Kommunen und auch die Gesellschaft können das nicht mehr stemmen.

Es ist Aufgabe der Kommunen, das ganz klar in Richtung Bezirksregierung und Land zu kommunizieren.
Und es ist Aufgabe der Parteien, auch in unserer Kommune, die ja Vertreter nicht nur im Landtag, sondern auch im Bundestag haben, das ebenso zu tun.“


Die Stadtverwaltung unter Bürgermeister Wigant selbst hatte erst am 9. Juni eine harmlos klingende Mitteilung verschickt mit folgendem Wortlaut:

„Lob gab es für die zusätzlichen Mülleimer.“

Inhaltlich spärlich fasst die Stadtpressestelle das Ergebnis eines jüngsten Besuchs zusammen, den eine Abordnung der Stadt der Massener Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) abstattete.

Im Novemver war eine „Arbeitsgruppe zur Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) und Buderussiedlung in Unna-Massen“ gegründet worden. Unter Federführung des städtischen Integrationsbeauftragten Cengiz Tekin zählen zu dieser AG weitere Vertreter des Integrationsrats, der Kirchen, der Hochschule und des Integrationszentrums des Kreises Unna.

Jetzt setzte sich die Gruppe vor Ort ins Bild über die aktuelle Situation rund um die EAE und ihre Umgebung, teilt die Stadt mit.

Die Inhalte bleiben wie erwähnt karg. „Till Knoche, Leiter des städtischen Sozialbereiches, führte die Besucher über das Gelände und erläuterte, was aktuell wo passiert“, heißt es in der Zusammenfassung.

„Anwohner der Buderussiedlung nahmen die Gelegenheit wahr, ihre Anregungen einzubringen und die aktuelle Situation aus ihrer Sicht zu schildern.“ Wie diese Anwohnersicht sich darstellt, bleibt unerwähnt.

Schließlich wird noch mitgeteilt, dass „auch die Vertreter der Hochschule … ihren Wunsch zu verstärkter Zusammenarbeit (geäußert hätten).

Schließlich habe es Lob gegeben „für die durch die Stadt zügig aufgestellten Mülleimer, die mittlerweile dafür sorgen, dass die Vermüllung des Bereiches rund um die EAE, die AnwohnerEnde 2022 noch beklagten, deutlich abgenommen hat.“ Verbesserungspotenzial sähen die Anwohner bei der Beleuchtungssituation und der Busanbindung. Hierzu will die Stadtverwaltung „den Kontakt zu den relevanten Beteiligten suchen, um zeitnah Lösungsansätze zu finden.“

Unsere Redaktion ergänzte damals:

In der früheren Landesstelle im Massener Norden finden regelmäßig Polizeieinsätze statt, über die die Kreispolizei Unna in der Regel keine Pressemitteilungen anfertigt. Wenn solche Einsätze, die oftmals wegen Streitigkeiten und Krawallen unter Bewohnern notwendig werden, öffentlich werden, so geschieht das in der Regel durch Hinweise von Anwohnern an die Presse.

7 KOMMENTARE

  1. Begriffe wie „Nazi“, „rechtsradikal“ und „Hate Speech“ haben für mich mittlerweile jede Bedeutung verloren, weil sie in den vergangenen Jahren inflationär eingesetzt wurden. Du teilst meine Ansichten nicht? Nazi! Du widersprichst meiner persönlichen Meinung? Hate Speech! Die ehemaligen Schockbegriffe wurden durch diese reflexartige Dauerverwendung derart rundgelutscht, dass ich mir mittlerweile denke: Gut, dann bin ich halt ein Nazi. Es interessiert mich einfach nicht mehr, was irgendein Berufsempörter von sich gibt, wenn ich auch nur einen Millimeter von seiner Gedankenwelt abweiche. Die Radikalisierung der Gesellschaft haben diese „Anständigen“ selbst geschaffen und treiben sie Tag für Tag aktiv voran, ohne es zu merken.
    Konservative Politik ist weder rechtsradikal noch Nazi. Wenn die sogenannten demokratischen Parteien das begreifen, allen voran die CDU, dann haben sie vielleicht noch eine Chance, dem Wählerzustrom der AfD etwas entgegenzusetzen. Aktuell sehe ich da komplett schwarz.

  2. Deutzelan gute Lan.

    Ohne Worte.

    Sollen sie alle jetzt unter schwerem Würgen die Suppe auslöffeln, die die bestellt haben, die lieben Gutmenschen.

    Gruss an den Inlandsgeheimdienst!

  3. Danke an WfU und Respekt für die klaren Worte.

    Allerdings auch ein Trauerspiel dass aktuell nun allein wieder Verantwortlichkeiten geschoben und Schuldzuweisungen der Parteien und Politiker untereinander stattfinden.
    Selbstverständlich auch wieder die Suche nach Entschuldigungen, was wir alles falsch gemacht haben: Zu viele auf engen Raum, keine Belustigung, keine Betreuung, keine Sprachkurse, keine Psychologen, e.t.c.,
    Das soll zu Vorfällen führen die in der EAE letztlich nichts Neues sind. Das mag sein.

    Aber das „Durchgangslager“ Massen hat ab 1952 fast 3 Mio Menschen aus der ganzen Welt aufgenommen. Nicht nur Spätaussiedler, Osteuropäer, Chinesen, Vietnamesen u.a.m.
    Kann mich da nicht erinnern an Messerstechereien, Vergewaltigungen und das Bürger angegangen wurden da es sich überwiegend Familien aus Kriegsgebieten handelte. Familien die wir heute dort selten finden, aber Beispiel für gelungene Integration sein können wir in dieser Woche erfahren haben.
    Und auch dieses Problem muss thematisiert werden.
    Wir haben heute dort überwiegend junge Männer aus islamischen Ländern. Syrien, Afghanistan und Irak.

    Einzig und allein hier um die Sozialleistungen dieses Staates, die höchsten in ganz Europa, in Anspruch zu nehmen.
    Und auch das ist kein Rassismus wie die Fakten der BA belegen. 580000 gelten als erwerbsfähig, davon werden 470000 als arbeitslos geführt. Dieser „Spaß“ kostet uns Monat für Monat 500Mio, als Bürgergeld ausgezahlt. (In Worten fünfhundertmillionen).

    Das sind Fakten die nicht unbedingt unserer Kommunalpolitiker an das Land bzw. den Bund herantragen müssen.
    Das sollten Chaos Queen Faeser und Grinse Olaf Scholz sich auch ohne die Hinweise der Kommunalpolitiker bewusst sein, werden aber ignoriert da der Ampelpartner „die Grünen“ deren Einstellung zu diesem Land, dessen Einwohner, Lebensweise und Kultur hinläufig bekannt ist und die lieber ein neues Deutschland, bunter und vielfältiger bevorzugen.

    Die Wenigen, bisherigen Bemühungen einen geordneten Zustrom zu ermöglichen werden von ihnen konsequent abgelehnt.
    Insofern ist außer Gelaber nichts zu erwarten.
    Es sei denn, immer mehr Bürger und Politiker haben endlich den Mut die Situation offen zu benennen.

  4. @Nicht Relevant

    Keine Sorge, sie sind weder ein Nazi noch sonst etwas, was Linksradikale ihnen und allen anderen, durch kontinuierliche Verschiebung des sog. Overton Fenster suggerieren möchten.

    Es ist ohnehin ein Witz Nazis als „Rechte“ zu bezeichnen, nationalSOZIALISTEN sind Linke, Adolph Hitler hat in mehreren Reden selbst den NS als linke Bewegung bezeichnet. Einzig die Herauslösung nationalistischer (Ausen-)Politik und die völlige Ausblendung nationaler Politik (z.B.KdF) kann einen Glauben machen, Nazis wären Rechte.

    Die Einteilung in „Linke“ und „Rechte“ entstand nach der französischen Revolution in der Nationalversammlung. „Linke“ (Sansculotten—>Arbeiter/Kleinbürger) auf der einen und die Bourgeoisie (wohlhabendes Bürgertum/Adlige) auf der anderen Seite.

    „Rechte“ Politik hat also allein von der Interessenlage nichts mit Sozialismus und damit auch GAR NICHTS mit Nationalsozialisten zu tun.

    De facto haben wir es mit der Auferstehung nationalsozialistischer Politik zu tun, nur diesmal in Bunt statt Braun.

    Als kleines Beispiel seien hier z.B. Windräder=Reichskrafttürme genannt, aber im Grunde erstreckt es sich auf jedes einzelne Feld der Politik.

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