Das Ziel ist weiterhin die „autoarme Innenstadt“. 3,50 Euro Parkgebühr pro Stunde sind aus dem Vorschlagspapier der Verwaltung verschwunden – jetzt schlägt sie, etwas moderater, 2,50 Euro vor. Sowie eine Vervierfachung der Kosten für einen Bewohnerparkausweis.
Nach dem Sturm der Empörung über den ersten Entwurf eines Parkraumkonzepts für die Innenstadt (wir berichteten umfassend) hat die Stadtverwaltung eine abgeänderte Vorlage erstellt. Dieses neue Eckpunktepapier wird am heutigen Nachmittag, 31. Mai, der Politik zunächst im Stadtentwicklungsausschuss als Mitteilung zur Kenntnis gegeben.
Stellschrauben des Konzepts mit dem Ziel, die Unnaer Innenstadt „autoarm“ zu machen, sind laut dem neuen Entwurf weiterhin höhere Parkgebühren innerhalb des Rings und eine Reduzierung der Außenparkflächen – sowie ein modernes digitales Parkleitsystem, sofern Geld dafür vorhanden ist.
Das Eckpunktepapier listet folgende Vorschläge auf:
Parkgebühren innerhalb des Ringes:
2,50 €/h
• Taktung: je angefangene Stunde
• zeitliche Begrenzung: 3 Stunden
Parkgebühren außerhalb des Ringes:
1,50 €/h
• Taktung: je angefangene Stunde
• Kurzzeitparktarif: 1,00 € für (die ersten) 40 Minuten (alternativ für die erste Stunde 1,00 €, danach für jede weitere angefangene Stunde 1,50 €; entsprechender Tarif in Parkbauten )
• keine zeitliche Begrenzung
Parkgebühren in den Tiefgaragen und Parkhäusern der WBU:
Anhebung auf 1,50 €/h
•Taktung: je angefangene Stunde
•Kurzzeitparktarif: 1,00 € für (die ersten) 40 min. (WBU prüft folgende Alternativen.: für die erste Stunde 1,00 €, danach für jede weitere angefangene Stunde 1,50 €)
•einheitliche Tarifstruktur für alle Parkbauten der WBU
•Öffnungszeiten wie bisher
Reduzierung des Parkplatzangebotes:
• Bereits verplante Parkplätze: Parkplatz Schulstraße, Parkplatz Morgentor, Stellplätze Ullrichswall
• Die Verwaltung wird beauftragt, den möglichen Wegfall weiterer Parkflächen innerhalb des Innenstadtringes in einem angemessenen Umfang und aus erforderlichen/ vertretbaren Gründen (Sicherheit, sinnvolle Nachfolgenutzung etc.) zu prüfen, z. B. Gerhart-Hauptmann-Straße, Hertinger Straße, Obere Husemann-Straße, Massener Straße (Busparkplatz), Niesenstraße, Nordring/Nähe ZIB
Parkraumkonzept Bewohner:
• Ausweitung der Parkflächen für Bewohner mit Parkausweis auf bis zu ca. 50 % reservierte Parkfläche
• Anreiz für Nutzung der Parkbauten Tiefgarage Neumarkt und Parkhaus Massener Straße, ggf. auch Tiefgarage am Bahnhof (zuständig WBU): 40,00 €/Monat.
Voraussetzung u. a.: Verzicht auf Bewohnerparkausweis, nur für Bewohner der Innenstadt, Angebot gilt für 1 Person und ein (angemeldetes) Auto (Nutzer), Zuweisung einer TG/eines PH)
• Gebühr für Bewohnerparkausweis: 120,00 €/Jahr (derzeit: 30 Euro im Jahr)
Parkleitsystem:
Prüfung der Einrichtung eines digitalen Parkleitsystems mit Restparkplatzanzeige, mindestens an den Tafeln am Innenstadtring
• Prüfung der Einrichtung von digitalen Anzeigetafeln an den Zufahrtsstraßen Morgenstraße, Kantstraße, Massener Straße,
Hertinger Straße und Wasserstraße.
• Einbindung der privaten Parkbauten, sofern von den Eigentümern gewünscht.
• Prüfung der Einführung einer Handy-App.
„Die Umsetzung steht unter dem Vorbehalt der wirtschaftlichen Machbarkeit“
Schutz der Außenbezirke:
Erweiterung der Bewohnerparkzonen oder der Parkraumbewirtschaftung (Parkscheibe oder Parkscheinautomat); Bewohnerparkzonen einrichten, wenn im Einzelfall die Voraussetzungen vorliegen (die Bewohner sind ggf. zu beteiligen)
E-Fahrzeuge:
Wegfall der Privilegierung für E-Fahrzeuge (KannVorschrift im EmoG), bisher 3 Stunden frei;
- Einführung einer Höchstparkdauer von (ca.) 3 Std. während des Ladevorgangs (Parkscheibe erforderlich)
Weitere Maßnahmen:
• Einrichtung von Haltezonen oder eingeschränkten Halteverboten in der Nähe von ärztlichen oder ambulanten (Pflege-)Einrichtungen, soweit möglich
• Prüfung der Einrichtung von City-Hubs
• Prüfung der Einrichtung von (weiteren) Motorradstellplätzen
• Optimierung der barrierefreien Parkplätze, soweit möglich
• Vereinheitlichung der Höchstparkdauer bei Verwendung einer Parkscheibe
Weiteres Vorgehen:
Eckpunktepapier
Öffentlichkeitsbeteiligung durch Pressemitteilungen/Homepage
Quelle: Stadt Unna / Ratsinformationssystem
Wenn Anreize zum Parken in den Garagen geschaffen werden sollen dann verstehe ich nicht diesen Heckmeck zu den Parkzeiten und Gebühren.
Es ist bereits heute ein Ärgernis wenn für 3 Minuten nach Ablauf der vollen Stunde am Automaten weitere 1,50€ berappt werden müssen.
Führt nur dazu das statt stressfreiem Einkauf der Blick permanent zur Uhr führt. Und nun wieder Zeit- und Tarifchaos in der Planung nach dem Motto: warum einfach wenn auch „typisch deutsch“ kompliziert machbar.
Kann ja verstehen wenn bei minutengenauer Abrechnung die Automaten mit Kleingeld gefüllt werden müssen.
Aber eine Regelung 20 Minuten parken für 50 Cent würde einen echten Anreiz schaffen mal eben doch noch die Eistüte zu erwerben oder die Kundin vor einem, die gerade 2,70€ in 10 Cent Stücken zusammensucht, gelassener zuzusehen.
Kommt unter dem Strich auch auf die gewünschten 1,50€ /Stunde und ist für jeden einfach, nachvollziehbar und verständlich.
Zu den Außenstellflächen ist bereits ausreichend kommentiert worden, die Überlegungen bezgl Anwohnergebühren sind bürgerfremd und gebührenfreies Parken für Elektrofahrzeuge während des Ladevorgangs ist eine nicht gerechtfertigte Ungleichbehandlung der Bürger und somit eine Frechheit.
Danke Gremling, uns enttäuscht dieser „Kompromiss“ auch. Der Berg kreiste und gebar die berühmte Maus…
[…] Im Eckpunktepapier der Stadtverwaltung (Bericht HIER), dem die Zustimmung der schwarz-grünen Projektgemeinschaft sicher ist und das damit per se schon die Mehrheit hätte, ist innerhalb des Rings eine Anhebung der Parkgebühr für Außenstellflächen von 2,50 Euro je angefangene Stunde vorgesehen bei maximal 3 Stunden Parkdauer. […]
[…] die SPD kann sich mit dem überarbeiteten Entwurf wie berichtet nicht anfreunden. Dem Eckpunktepapier der Stadtverwaltung (HIER) ist die Zustimmung der schwarz-grünen Projektgemeinschaft allerdings sicher ist, und es hätte […]
[…] am Hertinger Tor (neue Grundschule und neue Kita) steht auch das von der Stadtverwaltung modifizierte Parkraumkonzept auf der […]