Neues Jobcenter auf Viktoria für 21,5 Mio. € ein „Meilenstein der Unnaer Stadtentwicklung“ – 2 Jahre Bauzeit

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Januar 2023: Bürgermeister Dirk Wigant, Claudia Senge (Bauordnung), Karin Rose (Geschäftsführerin der Viktoria-Grundstücks GmbH & Co. KG), Marianne Oldenburg (stellvertretende Geschäftsführerin des Jobcenter Kreis Unna) und Jens Toschläger (Erster Beigeordneter) bei der Überreichung der Baugenehmigung für den Neubau des Jobcenter Kreis Unna auf der Viktoria-Fläche. - Foto Stadt Unna

Jetzt geht es los. Nach vielen, vielen Jahren, in denen die Natur auf der riesigen Fläche zwischen Viktoria- und Hammer Straße sich selbst überlassen blieb.

Mit der Erteilung der Baugenehmigung für den Neubau des Jobcenters Kreis Unna (wir berichteten) nimmt die Reaktivierung der seit Jahrzehnten brach liegenden Viktoria-Fläche Fahrt auf.

Karin Rose, Geschäftsführerin der Viktoria-Grundstücks GmbH & Co. KG als Eigentümerin der Fläche, nahm die Baugenehmigung am heutigen Dienstag (24. Januar 2023) entgegen.

„Wir freuen uns, dass wir nach jahrzehntelangem Stillstand jetzt ein Aufbruchssignal setzen“, erklärte Karin Rose, „wir freuen uns auch, dass wir dem Jobcenter Kreis Unna ein modernes Bürogebäude errichten. Und wir danken allen Beteiligten, voran auch der Kreisstadt Unna, dass sie engagiert für das Projekt mitgearbeitet haben.“

„Die Viktoria-Grundstücks GmbH & Co. KG hat hier sehr gut mit uns zusammengearbeitet und alle notwendigen Unterlagen bereitgestellt, so dass wir den Bauantrag zügig bearbeiten konnten“, gibt der Erste Beigeordnete Jens Toschläger das Kompliment zurück.

Gereits seit November 2022 laufen auf dem Gelände umfangreiche Bodensanierungsmaßnahmen.

Bauzeit von knapp zwei Jahren

In voraussichtlich 22 Monaten kann nun das 5-geschossige Bürogebäude gebaut werden, das dem Jobcenter Kreis Unna ein neues Zuhause bieten wird und das gleichzeitig „Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit“ setzen wird, unterstreicht die Kreisstadt in ihrer Vollzugsmeldung vom Dienstagabend.

So sind nicht nur Dachbegrünung und Photovoltaik-Anlagen eingeplant; auch entspricht der Neubau den neuesten Effizienzstandards.

„Mit diesem Meilenstein in der Unnaer Stadtentwicklung fällt zugleich der Startschuss für nachhaltiges Bauen an einem zentralen Ort in unserer Stadt“,

so Bürgermeister Dirk Wigant.

Auf dem ehemaligen Fabrik-Areal soll ein lebendiges Stadtquartier wachsen, das Innenstadtnähe, ökologische Bauweise und barrierefreies Wohnen miteinander vereint.

Die stellvertretende Geschäftsführerin des Jobcenters Kreis Unna, Marianne Oldenburg, freut sich über den Start der konkreten Projektphase:

„Künftig wird das neue Bürogebäude mit seinen rund 5.700 Quadratmetern Platz für ausreichende Büro- und Besprechungsräume bieten. Insbesondere freue ich mich, dass wir zwei zusätzliche Schulungsräume einrichten werden, die uns ermöglichen, an einem zentralen Standort kontinuierlich interne Qualifizierungsbedarfe durchzuführen.

Unsere Kunden werden in optimierten Wartezonen empfangen und für die Klärung ihrer Anliegen kürzere Wege haben, da alle relevanten Ansprechpartner nah beieinander sitzen werden.“

Für 21,5 Millionen Euro plant die Viktoria Grundstücks GmbH auf dem seit 23 Jahren brach liegenden „Viktoria-Areal“ in Unna einen Neubau für das Jobcenter Kreis Unna – als Startschuss für ein später folgendes im Kern autofreies Stadtquartier mit 260 Wohnungen, in die Höhe gebaut statt in die Fläche.

Die ambitionierten Pläne, die der privatwirtschaftliche Investor Ende voriger Woche bekannt gab, sorgten und sorgen in Unna für lebhafte Diskussionen – zumal sich aus dem derzeitigen Jobcenter-Gebäude am Unnaer Bahnhof auch der Erdgeschossmieter McDonald´s voriges Jahr verabschiedet hat.

HIER berichteten wir umfassend über die Pläne auf dem Viktoria-Areal.

Was macht den Umzug an die Viktoriastraße notwendig? Welche Kosten entstehen dem Steuerzahler? Wieso überhaupt ein Neubau?

Über diese Fragen sprach unsere Redaktion Anfang Oktober vorigen Jahres mit Katja Mintel, Pressesprecherin des Jobcenters Kreis Unna.

Notwendig wird der Umzug der Jobcenter-Mitarbeiter laut Katja Mintel vor allem aus Raumgründen.

Busbahnhof Unna mit dem gläsernen Jobcenter-Büroturm im Hintergrund. (Foto Archiv)

„Wir platzen aus den Nähten. Und das schon seit geraumer Zeit. Zudem wollen wir uns von Liegenschaften trennen.“

Schon seit mehr als 5 Jahren, sagt die Jobcenter-Sprecherin, sei man deshalb in enger Abstimmung mit der Stadt Unna auf der Suche nach einer großzügigeren Immobilie in verkehrsgünstiger, für die Kunden gut erreichbaren Lage. „Uns war es wichtig, keine vorübergehende Lösung zu finden, sondern eine endgültige.“

Mit der sich nun eröffneten Möglichkeit, sich auf 5700 qm in einen modernen, energieeffizienten Neubau an der Viktoriastraße einzumieten, könne man erstens die beengte Situation im Büroturm am Bahnhof beenden und zweitens die verschiedenen Außenstellen zentral unter einem Dach bündeln.

So unterhält das Jobcenter derzeit neben dem Standort am Busbahnhof noch Liegenschaften am Ostring in Unna sowie in Kamen. „Beide Außenstellen wollen wir im Zuge des Umzugs in das neue Gebäude aufgeben“, verdeutlicht Katja Mintel.

Neben mehr Platz für das eigene Personal – allein im Büroturm am Bahnhof sind derzeit 157 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter untergebracht – war dem Jobcenter laut Katja Mintel auch mit Blick auf die Kunden „viel großflächige Präsenz im Erdgeschoss wichtig“, woran es im Gebäude am Busbahnhof seit je her hapere.

Innenperspektive des geplanten Neubaus auf dem Viktoria-Areal. (Quelle: Viktoria Grundstücks GmbH)

Vor rund 15 Jahren war das Jobcenter, damals noch „ARGE Kreis Unna“, als Mieter der Wirtschaftsbetriebe Unna (WBU) in den gläsernen Turm eingezogen.

Wenn nun in der avisierten Bauzeit von etwa 2 Jahren der 5-stöckige Neubau zwischen Viktoria- und Hammer Straße fertig ist, werden die gesamte Jobcenter-Belegschaft dorthin umziehen und ebenfalls die Mitarbeiter aus den Nebenstellen, sagt Mintel.

Außenperspektive des geplanten Jobcenterneubaus. (Foto Viktoria-GmbH)

Das Jobcenter wird am neuen Standort erneut Mieter sein, nur dass der Mietzins nicht mehr an die Stadt Unna-Tochter WBU fließt, sondern an die Viktoria Grundstücks GmbH.

„Pro Quadratmeter werden wir eine ähnliche Kostenstruktur haben“, erläutert Katja Mintel: Zwar liege die Grundmiete in einem Neubauetwas höher, zugleich verringerten sich dort jedoch aufgrund modernster Energiestandards signifikant die Energiekosten: Der von der Viktoria-Gesellschaft geplante Baukörper entspricht mit dem KfW-Standard 40 NH (Nachhaltigkeit) den neuesten Effizienzstandards, Dachbegrünung und Photovoltaik-Anlagen sind eingeplant.

Für die Kunden des Jobcenters, schließt die Sprecherin, ändert sich zunächst erst einmal gar nichts: „Wenn in etwa zwei Jahren der Umzug ansteht, werden wir alle Kundinnen und Kunden selbstverständlich frühzeitig und umfassend informieren.“

Das dann leergezogene Altgebäude am Bahnhof wird laut Mitteilung der Stadt Unna zunächst umfassend renoviert und anschließend einer neuen Nutzung zugeführt. Wie diese aussehen könnte, sei derzeit noch offen.

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