Der Kreisagrarausschuss der CDU im Kreis Unna bekennt sich klar zur ernährungssichernden Landwirtschaft. Heißt: „Es ist nicht sinnvoll, 4 Prozent der Flächen ab kommendem Jahr stillzulegen.“
In einer Pressemitteilung dazu heißt es:
„Wir alle sind tief erschüttert, betroffen und schauen mit Entsetzen auf die aktuellen Ereignisse in der Ukraine. Es herrscht Krieg auf dem europäischen Kontinent. Die militärische Invasion des russischen Machtinhabers Putins war in letzter Konsequenz sonicht absehbar und ist durch nichts zu rechtfertigen.
Dieses Handeln, die damit verbundenen Sanktionen und die mit dem Krieg zusammenhängenden Randerscheinungen haben heute schon massive Auswirkungen auf den Agrarsektor.
Getreidepreise steigen rasant und es wird zu weltweiten Marktverwerfungen kommen, da alleine 30 % des weltweit gehandelten Getreides aus der Ukraine und Russland kommt. Dieses wird nicht nur uns, sondern auch insbesondere Regionen in Afrika und Asien treffen.
Diese Länder sind auf intensive Agrarimporte angewiesen.
Vor diesem Hintergrund stellt der Vorsitzende des Landesagrarausschusses der CDU NRW, Markus Höner, fest, welchen großen Wert das Gremium auf eine ernährungssichernde Landwirtschaft in NRW lege:
„Unter den aktuellen Rahmenbedingungen müssen wir dringend über eine Aussetzung der geplanten Flächenstilllegung … und eine gesicherte Anwendung einer verursacherbezogenen Modellierung bei der Düngeverordnung sprechen.“
Es sei „sehr unwahrscheinlich, dass aktuell in der Ukraine Arbeiten der Bestellung und der Pflege der Getreidebestände durchgeführt werden können. Dieses wird zu einer enormen Verknappung führen.
Unter diesen Umständen ist es nicht sinnvoll, 4 % der Getreideanbaufläche in Europa ab 2023 stillzulegen. Für NRW sind das alleine ca. 50.000 ha oder ca. 400.000 t Getreide, die auf diesen Flächen angebaut werden könnten.
„Ernährungssicherheit muss jetzt ernst genommen werden und das erreichen wir nicht, indem Flächen in Gunststandorten stillgelegt werden“, verdeutlicht Carl Schulz-Gamen, Vorsitzender des Kreisagrarausschusses der CDU im Kreis Unna.
Im Kreis Unna stehen ziemlich genau 20.000 ha Ackerfläche zur Verfügung. Alleine die 4% Flächenstilllegung machen rund 400 ha aus. Das entspricht einer Getreideerzeugung von ca. 3.600 t.
„Die Landwirtschaft im Kreis Unna ist gerne bereit, ihren Anteil zur Versorgungssicherheit in Deutschland beizutragen. Wir sind in der Lage,neben Futtergetreide auch hochwertiges Brotgetreide anzubauen“,
stellt Schulz-Gahmen fest.
Die Landesregierung in NRW war Vorreiter bei der Umsetzung der Düngeverordnung. Eine modellierte Umsetzung wird ausdrücklich unterstützt. Die Bundesregierung plant nun ein Zurück zur pauschalen Ausweisung belasteter Gebiete. Dazu Schulz-Gahmen:
„Unbelastete Felder, die in NRW und ganz Deutschland vorhanden sind, dürfen nicht durch eine pauschale und fachlich nicht nachvollziehbare Eingruppierung als belastete Gebiete eingestuft und damit in ihrer Ertragsleistung massiv eingeschränkt werden. Hierbei handelt es sich in NRW um ca. 250.000 ha. Unsere landwirtschaftlichen Betriebsleiter in NRW sind gut ausgebildete Landwirte und bereit, auf diesen Flächen aktiv zu produzieren und somit Entlastungen für die Bevölkerung herbeizuführen.
Der Kreisagrarausschuss fordert die NRW Landesregierung auf, sich intensiv dafür einzusetzen, dass die 4 % Flächenstilllegung nicht umgesetzt und bei der Düngeverordnung endlich eine wissenschaftlich und fachlich nachvollziehbare Regelung verbindlich eingeführt wird.“
Hintergrundinformation: Eine Person braucht rund 2500 m2 landwirtschaftlich genutzte Fläche (also nicht nur Ackerfläche), um ernährt zu werden. Im Kreis Unna oder auch der Stadt Hamm haben wir nur gut 600 m2 pro Person zur Ernährung zur Verfügung.Der Kreis Soest erreicht gerade 2.500 m2, in der Stadt Herne sind es beispielsweise als am dichtesten besiedelte Stadt in NRW nur 47 m2 pro Einwohner.
Quelle CDU Kreis Unna