SPD und Unnas LINKE: Kostenlose Tampons und Binden in Schulen und öffentlichen Einrichtungen

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Foto:Symbolfoto RBU (A. Reichert)

SPD und Linkspartei möchten in Schulen und öffentlichen Einrichtungen kostenlose Damenhygieneartikel zur Verfügung stellen. Sowohl die Fraktion DIE LINKE.plus der Kreisstadt Unna als auch die SPD-Kreisfraktion haben entsprechende Anträge eingereicht. Der der LINKEN wurde im Haupt- und Finanzausschuss am 27. Mai an den Schulausschuss weitergeleitet und soll dort beraten werden.

LINKE.plus Unna: Erleichterung für sozial Schwächere

Am 30. April reichte die LINKE.plus-Fraktion Unna einen Antrag ein, in dem sie die Stadt auffordert, in Schulen und öffentlichen Bildungseinrichtungen kostenlose Menstruationsartikel zur Verfügung zu stellen.

Ein Antrag gleichen Inhalts wurde von der LINKEn Fraktion in Werne bereits am 13.04. gestellt.

„Wir begrüßen es ausdrücklich, dass nun auch die Kreis-SPD ein solches Projekt beantragt und unterstützt, und wir teilen die Begründung dieses Antrags“, sagt Unnas Fraktionsvorsitzende Petra Ondrejka-Weber.

„Obwohl die Menstruation nichts anderes ist als ein normaler biologischer Prozess, verhindern oft unnötige Scham und/oder Wissens- und Informationsdefizite bei Mädchen und Frauen den selbstverständlichen Umgang mit ihr. In wirtschaftlich schwach gestellen Haushalten stellt der Kauf dieser notwendigen Artikel zudem oft eine nicht unerhebliche zusätzliche finanzielle Belastung dar.

„DIE LINKE. plus in Unna geht in ihrem Antrag jedoch noch einen wichtigen Schritt weiter“, erklärt die Fraktionsvorsitzende. „Wir meinen, dass hier unbedingt auch ökologische Aspekte Berücksichtigung finden müssen. Daher beantragen wir, dass diese Menstruationsartikel ökologisch unbedenklich bzw. nachhaltig sein müssen.“

Antrag:
Kostenfreie und nachhaltige Menstruationsartikel für Schulen und kommunale Bildungseinrichtungen

Die Fraktion DIE LINKE. plus im Rat der Kreisstadt Unna beantragt, der Rat möge beschließen:
Die Schulen und kommunalen Bildungseinrichtungen der Stadt werden mit nachhaltigen Menstruationsartikeln (z.B. Menstruationstassen, Stoffbinden, plastikfreie Tampons) ausgestattet. Die Artikel werden den Schülerinnen und Nutzerinnen kostenfrei zur Verfügung gestellt.

SPD im Kreistag: Keine Furcht mehr vor unerwarteten Blutungen

„Geht es nach der SPD-Fraktion im Kreistag Unna, müssen Mädchen und Frauen sich in Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen des Kreises Unna demnächst nicht mehr vor unerwartet eintretenden Menstruationsblutungen fürchten“, teilen die Sozialdemokraten des Kreistages mit.

„Ein solches Ereignis trägt maßgeblich dazu bei, dass das gesamte Thema der Menstruation schambehaftet und tabuisiert ist.“

Um dem entgegenzuwirken, Mädchen und Frauen mehr Selbstsicherheit zu verschaffen und damit auch zur Geschlechtergerechtigkeit beizutragen, möchte die SPD-Kreistagsfraktion in den weiterführenden Schulen und anderen öffentlichen Gebäuden des Kreises im Rahmen eines Pilotprojektes Automaten installieren, die eine kostenlose Versorgung mit Tampons und Binden ermöglichen.

Einen entsprechenden Antrag hat sie in den Kreistag eingebracht.

„Andere Nachbarkommunen sind hier schon tätig geworden. Wir halten das auch für den Kreis Unna für eine ausgezeichnete Idee.“, erklärt Renate Schmeltzer-Urban, stellvertretende Fraktionsvorsitzende. „Wir wollen damit auch im Kreis Unna ein Zeichen für mehr
Gleichberechtigung setzen, die im Alltag spürbar ist und zu einer Enttabuisierung beiträgt.“

Das Projekt soll für den Anfang auf zwei Jahre angesetzt und anschließend erste Ergebnisse ausgewertet werden.

Antrag

  1. Die Verwaltung wird beauftragt, in einem Pilotprojekt an den Schulen sowie in weiteren öffentlichen Gebäuden des Kreises Unna die kostenlose Ausgabe von Menstruationsartikel einzurichten. Dafür werden hygienische und vandalismussichere Spender für Damenbinden und Tampons, die eine kontrollierte Ausgabe ermöglichen, angeschafft und installiert.
  2. In einer zweijährigen Pilotphase sollen Erfahrungen, Reaktionen und Kosten des Angebots mit einer Evaluation ermittelt werden.
  3. Für das Pilotprojekt sind 20.000 Euro im Haushalt einzustellen

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