Priorisierung für AstraZeneca entfällt – Laumann schlägt Anreiz für Ältere vor

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Impfstoff - Symbolbild, Quelle Pixabay

AstraZeneca für jeden und jede, der/die das möchte:

Bund und Länder heben die Priorisierung für den Corona-Impfstoff von AstraZeneca auf. Die Bevorzugung von Risikogruppen entfällt.

Bund und Länder beschlossen das am Donnerstag (6. 5.). Die Entscheidung darüber, wer wann mit dem Impfstoff des Herstellers geimpft wird, falle ab sofort nur noch „nach ärztlichem Ermessen“, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Abend in Berlin vor der Presse.

Bis Ende August soll laut Spahn außerdem allen Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren eine Erstimpfung mit dem speziellen Impfstoff von BionTech angeboten werden, der im Juni zugelassen werden soll.

Intensiv warb NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann gestern noch bei den über 60-Jährigen darum, sich bei ihren Hausärzten mit AstraZeneca impfen zu lassen. Denn viele Praxen verfügten über ein Überangebot dieses Impfstoffs, den sie Patienten unter 60 Jahren aber nur nach Abschätzung der jeweiligen Risikofaktoren verabreichen dürfen.

Laumann erläuterte die Problematik bei einer Pressekonferenz am Mittwoch, 5.5., wie folgt:

 Impfwillige unter 60 Jahren können sich bisher schon zwar in eigener Verantwortung für die Gabe von AstraZeneca entscheiden, doch es obliegt dem Hausarzt, ob er einen dieser jüngeren Patienten denn auch mit diesem Vakzin impft.

Und die bisherige Zurückhaltung der meisten Hausärzte ist begründet. Denn die Frage der Haftung war bis dato nicht geklärt, warnten die Kassenärztlichen Vereinigungen.

„Der Impfstoff von Astrazeneca löst aufgrund vereinzelter Fälle von Impfkomplikationen mit besonders schweren Sinusvenen-Thrombosen in den Praxen einen hohen Beratungsbedarf aus“, teilt etwa die KVNO mit. „Gleichzeitig zeigen sich bei impfenden Ärztinnen und Ärzten Unsicherheiten in Bezug auf Haftungsfragen, wenn der Impfstoff auf Wunsch des Impfwilligen auch an Personen unter 60 Jahren verimpft wird.“  

Die KBV hatte darauf gedrängt, die Priorisierungsvorgaben zu lockern, damit auch jüngere Altersgruppen, die bereit sind, Astrazeneca als Impfstoff zu akzeptieren, bereits geimpft werden können.

Um den Anreiz für die Älteren zu erhöhen, sich mit AstraZeneca impfen zu lassen, schlug Gesundheitsminister Laumann gesternfolgendes Vorgehen vor:

Die Impfwilligen über 60 Jahren sollten mit ihrem Hausarzt besprechen, ob die Zeitspanne zwischen Erst- und Zweitimpfung verkürzt werden könnte von derzeit 12 auf 9 Wochen. Dann seien schon erfolgte Urlaubsplanungen noch möglich zu realisieren.

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