Kreis Unna mit fünftniedrigster Inzidenz in NRW – „Modellstadt“ Hamm an Tag 2 über 100 – MK weiter in den Top 3

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Screenshot des Corona-Dashboards des RKI, 10. 4. 2021

Prompt an dem Tag, an dem Hamm zu einer von 14 „Modellkommunen“ in NRW für gezielte Öffnungsstrategien ernannt wurde, ist die 7-Tages-Inzidenz dort gestern wieder über den Schwellenwert 100 geklettert; er verharrt dort auch heute (Samstag, 10. April), bei 101, 7.

Hingegen ist der für Lockerungen und Verschärfungen maßgebliche Wert im Kreis Unna nicht nur am vierten Tag in Folge deutlich unter 100 geblieben: Zum heutigen Samstag ist er auf Rekordtiefe gesunken.

Nur noch mit 65,6 gibt das Robert-Koch-Institut (RKI) die Wocheninzidenz fürs Kreisgebiet Unna an, das ist der fünftniedrigste Wert in ganz Nordrhein-Westfalen.

Mit geringem Abstand folgen lediglich noch Münster (64,4), Bottrop (63,6), der Kreis Soest – ebenfalls Modellkommune – mit 59,6 und als (ruhmvolles) Schlusslicht der Kreis Höxter, der es heute sogar unter Inzidenz 50 schafft.

Als ungerecht mutet es vielen Einwohnern des Kreises an, dass dennoch für „ihren“ Kreis die verschärften Regeln der „Corona-Notbremse“ weiter gelten und direkt nebenan in Hamm mit Ü100er-Inzidenz ohne Coronaschnelltest eingekauft werden darf. Das liegt an der geänderten Vorgabe des Landes NRW für die Lockerung der „Notbremsen“-Verordnung:

Während es für ein Inkrafttreten der „Notbremse“ bereits ausreicht, dass die Wocheninzidenz an 3 Tagen in Folge über 100 liegt, muss für das Lockern der Bremse die Inzidenz mindestens 7 Tage deutlich und stetig unter 100 bleiben.

Für den Kreis Unna wäre das der kommende Dienstag, 13. April.

Ab diesem Tag könnte sich die Kreisverwaltung mit dem NRW-Gesundheitsministerium wieder über Lockerungen abstimmen, hieße, die Testpflicht für den Einzelhandel würde zurückgenommen und in der Öffentlichkeit dürfte man sich wieder zu 5 Personen aus zwei Haushalten treffen (derzeit unter der Notbremse: 1 plus 1).

Wie viel der aktuelle Wert aussagt, darüber herrscht Zweifel.

Das RKI selbst weist auf seinem Dashboard auch heute (eine Woche nach Karsamstag) weiter darauf hin, dass über Ostern weniger getestet wurde und weniger Daten von den Gesundheitsämtern übermittelt wurden.

Hinweis auf dem RKI-Coronadashboard, 10. April 2021

Das erklärt allerdings nicht den gleichzeitigen Anstieg z. B. in Hamm, und der Verweis auf Ostern erklärt erst recht nicht, wieso im direkt an den Kreis Unna angrenzenden Märkischen Kreis die Inzidenz dauerhaft auf Rekordniveau verharrt – heute z. B. bei über 188, das ist der dritthöchste Wert in NRW. Der Landrat hat für den Kreis seit Freitag eine nächtliche Ausgangsbeschränkung verfügt.

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