Ein weiteres Ostern ohne Präsenzgottesdienste? Kirchen: „Ohne jede Vorwarnung“

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Ostern 2020 in der Katharinenkirche Unna. Gottesdienste durften nur virtuell stattfinden. Die Kirche war für stilles Gebet unter Wahrung des Abstands geöffnet. (Archivbild RB)

Bund und Länder wollen die dritte Corona-Welle mit verschärften Einschränkungen zu Ostern brechen – mit einem fünftägigen Oster-Lockdown von Gründonnerstag bis Ostermontag. Gründonnerstag und Karsamstag sollen einmalig als Ruhetage festgelegt werden.

Rundblick berichtet HIER.

Zugleich wollen Bund und Länder die Kirchen bitten, Gottesdienste möglichst nur virtuell zu feiern. Diese Ankündigung hat die katholische Kirche „ohne jede Vorwarnung“ überrascht.

„Bund und Länder werden auf die Religionsgemeinschaften zugehen mit der Bitte, religiöse Versammlungen in dieser Zeit nur virtuell durchzuführen“,

heißt es wörtlich in dem Papier zu den weiteren Corona-Maßnahmen, auf das sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Länderchefs nach stundenlangen Verhandlungen einigten.

Bischofskonferenz: Ohne jede Vorwarnung

Der Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, schrieb in einer ersten Reaktion auf Twitter, das Ergebnis habe die Bischöfe „ohne jede Vorwarnung“ überrascht.  Währenddessen twitterte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, bereits:

„Zu Weihnachten haben wir gezeigt, wie wir mit Vorsicht Messe feiern können. Darauf wollen wir Ostern nicht verzichten. Wir werden es in die Gespräche einbringen.“

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ließ ihren Umgang mit der Bitte auf einen Präsenzgottesdienst-Verzicht zunächst noch offen und kündigte eine Erklärung nach den Beratungen mit der Politik an.

Die Kirchenzeitung „Kirche und Leben“ betont:

„Verhandlungen der Landesregierungen von NRW und Niedersachsen mit der katholischen Kirche dürften sich schwierig gestalten. Münsters Generalvikar Klaus Winterkamp hatte in seinem „Corona-Update“ Ende Februar betont, dass die Bistümer in NRW nicht generell auf die Feier von Gottesdiensten in Präsenz verzichten.“

Denn:

An Ostern feiern Christen ihr ältestes und wichtigstes Fest: die Auferstehung Jesu am dritten Tag nach dem Tod am Kreuz. Nach Möglichkeit wird in der Osternacht von Karsamstag auf Ostersonntag eigentlich das Sakrament der Taufe gespendet.

Vor Weihnachten 2020 hatte Winterkamp erklärt, ihm sei kein einziger Fall bekannt, bei dem sich jemand durch die Teilnahme am Gottesdienst ausgelöst infiziert hätte. Die Evangelische Kirche von Westfalen hingegen hatte ihre Gemeinde aufgerufen, zu Weihnachten auf Gottesdienste zu verzichten. Im Erzbistum Paderborn fanden sie statt.

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