Inzidenz in Bund und Land über 100 – MK an NRW-Spitze – Hamm und DO erneut Hotspots – In DO weiter sinkende klinische Fälle

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Die RKI-Landkarte des Robert-Koch-Instituts am Sonntag, 21. 3. 21. Screenshot_2021-03-21 RKI COVID-19 Germany

Die Wocheninzidenz an Neuinfektionen mit Covid-19 kratzte zwei Tage vor der nächsten Bund-Länder-Konferenz am kommenden Montag (22. 3.) deutschlandweit sowie in NRW an der Dreistelligkeit und erreichte sie am Tag zuvor.

Die als kritisch definierte Grenze von 100 Neuinfektionen in 7 Tagen pro 100.000 Einwohner war am Samstag (20. 3.) sowohl im Bundes- (mit 99,9) als auch im Landesschnitt (96,9) fast erreicht und am Sonntag, 21. 3., bundes- wie landesweit überschritten. Das Robert-Koch-Institut (RKI) wies den für Lockerungen und Verschärfungen immer noch als maßgeblich gesetzten Wert im Bundesschnitt wie NRW-weit am Sonntag mit über 103 aus.

Und ein direkter Nachbar des Kreises Unna hat sich an die Spitze der Inzidenzwerte in NRW gesetzt:

Im Märkischen Kreis, wo seit Freitag (19. 3.) eine Allgemeinverfügung mit verschärfenden Regeln gilt (so eine Kontaktbeschränkung auch im privaten Bereich), betrug der für Lockerungen und Verschärfungen nach wie vor maßgebliche Wert am Samstag 206. Am Sonntag war er geringfügig abgesunken auf 199,2.

Bundes- wie landesweit jetzt dreistellige Werte: Blick auf die Corona-Landkarte des RKI am Sonntag, dem Tag vor der nächsten Bund-Länder-Konferenz zu weiteren Coronmaßnamen.
(Quelle RKI/Screenshot)

Währenddessen war die Inzidenz im Kreis Unna am Samstag wieder knapp unter 70 gesunken, am Sonntag dann erneut gestiegen auf jetzt 77. Zu beachten ist, dass die letzte Fallzahlenmeldung der Kreisgesundheitsbehörde Unna vor dem Wochenende immer schon am Freitag um 13 Uhr erfolgt.

Mit rund 410.000 Einwohnern ist der MK um eine Kleinstadtgröße bevölkerungsstärker als der Kreis Unna (390.000 Einwohner). Interessant ist neben den unterschiedlichen Neuinfektions-Entwicklungen in den beiden Kreisen auch die unterschiedliche Zahl der bisherigen Verstorbenen:

Während im Märkischen Kreis bisher 290 Frauen und Männer „im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion“ verstarben (seit 3 Tagen gibt es im MK keine einzige neue Todesmeldung mehr), muss der Kreis Unna – mit gut 30.000 Einwohnern weniger – bereits 426 Verstorbene beklagen.

Auch hier kommen indes erleichternderweise schon seit ca. drei Wochen nur noch wenige Todesfälle täglich neu hinzu, und es gab auch hier schon Tage mit keiner neuen Verstorbenenmeldung.

Knapp doppelt so hoch wie im Kreis Unna ist wiederum im Moment im MK die Zahl der schweren Corona-Verläufe, gemessen an der Zahl der Betroffenen in Krankenhäusern. Zum gestrigen Freitag meldete die Märkische Kreisverwaltung 120 Covid-19-Patienten, die in Krankenhäusern behandelt werden. 24 von ihnen liegen auf der Intensivstation, 17 müssen beatmet werden.

Die Kreisverwaltung Unna listet zum 19. März 57 klinische Patienten auf, nennt in ihrer – generell sehr knapp gehaltenen – täglichen Statistik jedoch weiterhin weder die Zahl der Intensiv- noch die Beatmungspatienten.

Die äußerst knappen Zusatzinformationen durch die Kreisbehörde Unna – über die nüchternen täglichen Fallzahlenmeldungen hinaus – fällt ohnehin im Vergleich mit praktisch jedem anderen Kreis und jeder kreisfreien Stadt negativ auf: Woher die Neuinfektionen kommen, wie viele Menschen sich in Quarantäne befinden o. ä., all dies bleibt für den Kreis Unna unerwähnt und kann auch auf Pressenachfragen stets nur unzureichend bis gar nicht recherchiert werden.

  • Hier im Vergleich die Informationen des Märkischen Kreises zum gestrigen Freitag: „Binnen 24 Stunden sind beim Gesundheitsamt des Märkischen Kreises 112 labor-technisch bestätigte Neuinfektionen eingegangen. Damit steigt die Zahl der Infizierten auf 1.336. Sie befinden sich in häuslicher Quarantäne. Auch 2.136 Kontaktpersonen dürfen ihre Wohnung beziehungsweise ihr Haus für 14 Tage nicht verlassen. Die 112 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden verteilen sich wie folgt auf die Städte und Gemeinden: Altena (+ 1), Halver (+ 4), Hemer (+ 9), Herscheid (+ 3), Iserlohn (+ 25), Kierspe (+9), Lüdenscheid (+ 26), Meinerzhagen (+ 10), Menden (+ 7), Neuenrade (+ 1), Plettenberg (+ 11), Schalksmühle (+1) und Werdohl (+ 5). Glücklicherweise wurden seit drei Tagen keine weiteren Todesfälle in Zusammenhang mit einer Covid-19 Erkrankung gemeldet.
  • Die Gesundheitsdienste planen für heute 131 PCR-Tests, davon 95 an der Teststation Lüdenscheid, 29 an der Teststation Iserlohn und sieben mobil. In den Krankenhäusern werden zurzeit 120 COVID-19 Patienten behandelt, davon 24 intensivmedizinisch. 17 müssen beatmet werden. In Pflegeeinrichtungen sind 28 Bewohner mit dem Coronavirus infiziert, 56 Beschäftigte befinden sich in häuslicher Quarantäne. In Schulen sind aktuell 36 und in Kitas 19 Coronafälle bekannt. 57 in sonstigen Einrichtungen wie beispielsweise Pflegeschulen, Feuerwehren und Firmen.
  • Seit Beginn der Pandemie im Februar 2020 sind beim Märkischen 13.511 positive Coronanachweise eingegangen. 11.885 Menschen gelten als genesen. 290 Männer und Frauen sind in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung verstorben.“

Große Nachbarn wieder Hotspots – in DO erneut weniger klinische Fälle

Die beiden großen städtischen Nachbarn des Kreises Unna, Hamm und Dortmund, liegen zwar ebenfalls über den registrierten Neuinfektionen des Kreises, aber nicht so deutlich.

  • Hamm ist seit Samstag (20. 3.) wieder dreistellig (101,7 am Samstag, 117 am Sonntag),
  • Dortmund wies zunächst wieder gesunkenen Wert auf (82), lag am Sonntag dann bei 105 (jeweils nach den RKI-Zahlen).
  • Die Stadt Dortmund selbst gab ihre Inzidenz schon am Samstag (20. 3.) mit 106,9 an,
  • zugleich ist hier die Zahl der schweren Verläufe hier weiter gesunken auf 60 klinische Patienten (am Vortag 61) und 20 Intensivpatienten (gestern 23).
  • Vor 10 Tagen hatte die Zahl der in Krankenhäusern behandelten Covid-19-Erkrankten in der Westfalenmetropole noch bei 100 gelegen.

6 KOMMENTARE

  1. Gestern war die Demo in Kassel. Heute ein Kommentar dazu von Jan Sternberg im lokalen Schmie*blättchen. Dieser Kommentar ist das Schlimmste an Hetze, was dieses Blättchen und seine sogenannten Journalisten bis jetzt veröffentlicht haben. Wer auf der Demo war, der weiß wie es wirklich war. Und wie hier von diesem „Journalisten“ die Wahrheit verbogen wird, um gegen Menschen zu hetzen ist unerträglich. Auf dieser Demo gab es einen wirklichen, körperlichen Angriff auf einen Journalisten. Von der Antifa. Wird verschwiegen. Sonst werden schon verbale Attacken auf Journalisten zu Angriffen auf die Meinungsfreiheit hochgepusht. Hier wird geschwiegen. Gewalt gab es auch, von Polizisten gegen Demonstranten. Auch dazu wird geschwiegen. Gewalt soll es ja nur von den Thüringer Polizisten gegen die Gegendemonstranten gegeben haben. Welche eine Verzerrung der Wirklichkeit und gezielte Manipulation des Lesers. Corona-Demonstranten werden in einem späteren Artikel natürlich wieder als Corona-Leugner diffamiert und verhetzt. Diese unerträgliche Hetze und Manipulation ist unerträglich. Dieses Blättchen und seine „Journalisten“ hetzen und spalten die Gesellschaft.

    • Und Sie, Peter, fördern diese von Ihnen angeprangerte Art des Journalismus weiterhin beständig als zahlender Zeitungskunde. Dann beschweren Sie sich doch bitte nicht! Mit freundlichen Grüßen!

      • Tut mir leid, dass ich mich immer hier auslasse. Ich finde es schön, dass ihr es stehen lasst. Ich weiß, ist schwer zu verstehen. Aber irgendwo muss man doch mal Luft ablassen. Werde versuchen mich zurückzuhalten. Aber diese Situation im Moment finde ich unerträglich. Diese Spaltung und diese Hetze sind sehr schlimm. Andere Meinungen werden einfach nicht zugelassen. Dabei wäre eine Diskussion sehr wichtig. So wichtig. Bin froh, dass es euch gibt und viele Grüße zurück

        • Dankeschön, Peter – eine schlüssige Erklärung für Ihre aktive Unterstützung Ihres doch so geschmähten Tagesmediums bleiben Sie schuldig. Beschweren Sie sich einfach nicht, wenn Sie doch selbst dafür zahlen. VG!

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