Holzkohlegrill im Haus entzündet – 7 teils schwer Verletzte in Kamen – Polizei ermittelt

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UPDATE am Sonntagmittag – Die Polizei ermittelt wegen Körperverletzung gegen Unbekannt

Was zunächst als normaler Rettungsdiensteinsatz begann, entwickelte sich am Samstagabend (13. 2.) zu einem größeren Einsatz von Rettungsdienst und Feuerwehr in Kamen – ein „Massenanfall von Verletzten“ wurde ausgerufen. Der Grund: Hausbewohner meinten, in der Wohnung den Holzkohlegrill anwerfen zu müssen…

Gegen 19.20 Uhr wurde zunächst der Rettungsdienst der Feuerwehr wegen einer bewusstlosen Person zu einem Wohnhaus am „Bollwerk“ in der Stadtmitte gerufen.

Beim Betreten der Wohnung schlugen die stets mitgeführten CO-Warnmelder des Rettungsdienstes sofort Alarm. Geistesgegenwärtig sorgten die Einsatzkräfte dafür, dass sofort alle Anwesenden das Gebäude verließen, und alarmierten die Feuerwehr nach.

Mit dem Stichwort „TH_Gas“ rückten nach der Alarmierung um 19.30 Uhr die hauptamtliche Wache und die Löschgruppe Mitte aus. Nach Ankunft an der Einsatzstelle ging ein Trupp unter Atemschutz in das Gebäude vor und fand hier rasch die Ursache für den Austritt des gefährlichen Gases: Die Bewohner hatten in der Wohnung einen Holzkohlegrill entzündet.

Der Grill wurde sofort ins Freie verbracht und dort gelöscht. Anschließend wurde das Gebäude so lange mit einem Hochleistungslüfter belüftet, bis kein Kohlenmonoxid mehr messtechnisch nachweisbar war.

Insgesamt 7 Bewohner Personen erlitten zum Teil schwere Kohlenmonoxidvergiftungen, so dass für den Rettungsdienst ein sogenannter „MANV“-Alarm (Massenanfall von Verletzten) ausgelöst wurde.

Alle Verletzten wurden nach erfolgter Erstversorgung in geeignete Krankenhäuser eingeliefert.

(Foto und Textquelle: Feuerwehr Kamen)

  • Update: Wie die Polizei am Sonntagmittag ergänzend mitteilte, hatte ein bislang noch nicht ermittelter Bewohner des Mehrfamilienhauses gegen 19.30 Uhr im Hausflur den Holzkohlegrill entzündet, um Speisen zuzubereiten. Die sieben im Mehrfamilienhaus lebenden Personen – vier Erwachsene zwischen 20 und 44 Jahre alt sowie drei Kinder zwischen 3 und 6 Jahre alt – wurden allesamt mit Kohlenmonoxidvergiftungen mittels mehrerer Rettungswagen in unterschiedliche Kliniken verbracht. Das Mehrfamilienhaus wurde durch die Feuerwehr durchlüftet. Die Polizei hat ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung eingeleitet.

Wichtiger Hinweis der Feuerwehr!

Kohlenmonoxid ist ein farb-, geruch- und geschmackloses Gas welches bei Verbrennungsvorgängen entsteht und bereits in geringer Konzentration schwere gesundheitliche Schäden bis zum Tod verursacht.
Benutzen Sie daher niemals Holzkohlegrills, Katalytöfen oder Ähnliches in geschlossenen Räumen!

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