SPD möchte autoarmes Unnaer Altstadtquartier

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Die Gerhart-Hauptmann-Straße in Unna. (Foto RB)

Mehr Aufenthaltsqualität in der Unnaer City. Die SPD-Fraktion begrüßt das Vorhaben der Stadtverwaltung, ein umfassendes Mobilitätskonzept zu erstellen (wir berichteten) – und macht einen Vorstoß für Unnas erstes autoarmes Altstadt-Quartier.

Sie beantragt, im Rat flankierende Maßnahmen zu beschließen, um den Autoverkehrs in der Altstadt zu reduzieren: Konkret wünschen die Sozialdemokraten ein Konzept für die Neuordnung des Verkehrs im Quartier Gerhart-Hauptmann-Straße / Klosterstraße / Schulstraße / Nordring.

Ziel sei „eine deutliche Erhöhung der Aufenthaltsqualität und der Nutzbarkkeit des öffentlichen Raums zur sozialen Interaktion“.

Die Klosterstraße soll in das neue autoarme Konzept mit eingebunden werdne. (Foto RB)

Das Konzept soll folgende Bausteine beinhalten:

  •  Ziel ist ein autoarmes Altstadtquartier, das vorrangig von unnötigem Park-Such-Verkehr entlastet wird.
  • Eine Regelung der Zufahrtserlaubnis ist erforderlich für Menschen, die zwingend mit Kraftfahrzeugen einfahren müssen wie Anlieger, Stellplatzinhaber, Pflegedienste, Handwerker, Lade- und Lieferverkehr etc.
  • Fuß- und Radverkehr soll sich möglichst ohne Umwege innerhalb des Quartiers bewegen.
  • Ausreichende und sichere Abstellanlagen für Fahrräder sind erforderlich.
  • Der Parkplatz Schulstraße soll zur grünen Mitte umgestaltet werden, mit weitestmöglicher Bepflanzung, Sitzbänken, Spielzone etc. 
  • Nicht zuletzt möchte die SPD „einen begleitenden Denk- und Planungsprozess“ anstoßen, der die Bürger intensiv einbindet.

Zur Begründung schreiben die Genossen:

Wir brauchen eine einfühlsame und verantwortungsvolle Mobilitätspolitik, um die Aufenthaltsqualität in der Altstadt als Unnas „gute Stube“ für alle Menschen nachhaltig zu erhöhen und damit zur Attraktivitätssteigerung der Innenstadt beizutragen. Fußgänger, Radfahrer, spielende Kinder, Grünflächen und Verweilzonen sollen zukünftig einen größeren Anteil der begrenzt vorhandenen Fläche erhalten. K

luge Abwägungen und Entscheidungen sind erforderlich.

Das historische Quartier rund um den Parkplatz Schulstraße bietet sich aus mehreren Gründen dabei als „Reallabor“ innerhalb eines komplexen Planungsprozesses an:

Der Zustand des Parkplatzes Schulstraße ist miserabel und zieht mit rund 40 Stellplätzen unnötigen sowie meist vergeblichen Park-Such-Verkehr in die Altstadt. Dabei bieten umliegende Parkhäuser für Innenstadt-Besucher ausreichend Kapazitäten. Die kleine Gartenanlage „Mille Fiori“ des Künstlerpaars Frauke und Dietmar Nowodworski an der Schulstraße ist gleichzeitig von vielen Bürger*innen als Inititialzündung für eine grünere Altstadt begriffen worden und erfährt breite Unterstützung.

Das Christliche Klinikum Unna will seinen Krankenhauskomplex in der Innenstadt weiter ausbauen und plant in diesem Zuge eine Verlegung des Haupteingangs an die Mozartstraße sowie den Bau eines Parkhauses, das vom Verkehrsring aus direkt angesteuert werden kann. Diese Planung bedeutet auf Sicht eine erhebliche Reduzierung des Verkehrs im Altstadtkern und kann somit ebenfalls als eine Initialzündung für die autoarme Altstadt verstanden werden.

Die Klinik-Planung könnte zudem mittelfristig ergänzt werden durch einen Umzug der Werkstatt im Kreis Unna, deren Verwaltung, Schulungsräume und Berufskolleg sowohl auf dem Brauerei-Gelände am Nordring nahe des Krankenhauses als auch im ehemaligen Katharinen-Schulgebäude an der Oberen Husemannstraße untergebracht sind. Bündelt und verlegt man die insgesamt rund 6.500 Quadratmeter der Werkstatt an den Stadtrand wie in der Vergangenheit bereits angedacht, würde das das Verkehrsaufkommen im Quartier weiter reduzieren. Ein möglicher Standort für die Werkstatt im Kreis Unna könnte das Viktoria-Gelände sein, dessen Entwicklung aktuell an Fahrt aufnimmt.

Der SPD ist es wichtig, dass die Entwicklung einer autoarmen und grünen Altstadt von Beginn an alltagstauglich entwickelt und für die Bürgerinnen und Bürger verständlich kommuniziert wird. Die Beteiligung der Stadtöffentlichkeit ist aus diesem Grund ein wichtiges Element.

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