Nur noch im 15-Kilometer-Radius im Umfeld der eigenen Wohnung bewegen:
Dieser Vorschlag zur Eindämmung der Corona-Pandemie wurde in der heutigen Diskussion der Ministerpräsidenten diskutiert. Die Einschränkung soll in Regionen greifen, deren Inzidenzwert (Neuinfektionen in 7 Tagen je 100.000 Einwohner) über 200 liegt.
Im Kreis Unna ist das seit mehreren Wochen nicht mehr der Fall gewesen, die Inzidenz bewegt sich hier aktuell um 110 bis 140.
Die Länderchefs verständigen sich heute (5. Januar) zusammen mit dem Kanzleramt auf weitere Maßnahmen nach dem 10. Januar – an diesem Tag endet der Shutdown, der am 16. 12. über zahlreiche Branchen verhängt wurde.
Bei einer entsprechenden Beschränkung des Aktionsradius könnten z. B. Tagesausflügler aus dem Ruhrgebiet – sofern dort die Inzidenz von 200 überschritten wird – nicht mehr am Wochenende in die nahen Wintersportregionen des Sauerlandes reisen. 15 km rund um Unna herum bedeutete: Schon in Werl wäre Ende des Ausflugs.
Laut „Business Insider“ kam der Vorschlag aus dem Kanzleramt. Epidemiologen und Mediziner befürworten eine solche Einschränkung der Bewegungsfreiheit.
Im stark von Neuinfektionen und Todesfällen betroffenen Sachsen gilt bereits ein 15-Kilometer-Radius, auch Thüringen, so die heutigen Informationen, wolle eine solche Maßnahme ergreifen. Das Kanzleramt hat offenbar eine Orientierung an einer Inzidenz von 100 vorgeschlagen – meint: 100 Neuinfektionen binnen 7 Tagen je 100.000 Einwohner.
Der Kreis Unna liegt mit Stand zum heutigen Dienstag (Mitternacht) bei einer Inzidenz von 121. (Quelle RKI und Landeszentrum Gesundheit). „Die 100er-Indizenz würde bedeuten, dass fast die ganze Republik mit neuen Einschränkungen rechnen muss. Die innerdeutsche Reisetätigkeit käme damit völlig zum Erliegen“, schreibt die WELT (Onlineausgabe).
Update – Stand 15 Uhr war laut „Tagesschau“:
Die Einschränkung des Aktionsradius auf die 15 km im Umkreis des Wohnortes soll nach der jetzt aktuellen Beschlussvorlage nicht ab einer Inzidenz von 100, sondern erst ab 200 gelten. Von dieser ist der Kreis und sind seine Nachbarregionen momentan mehr oder weniger weit entfernt.
Verschärfungen sind nochmal bei den Kontakten zu erwarten – ein Haushalt plus eine weitere Person aus einem anderen Haushalt sollen sich (in der Öffentlichkeit) noch treffen dürfen.
Die Beratungen dauern an.
2 Dinge, die ich komisch finde. Nummer Eins: Warum gibt es keine Grippeerkrankungen mehr? Oder ist Corona jetzt die neue Grippe? Nummer Zwei: Warum veröffentlicht ein Krankenhaus im Kreis keine Zahlen über Coronakranke, die aktuell behandelt werden? Könnte die geringe Zahl an Coronapatienten dem Horrorszenario widersprechen, das Politik und Presse jeden Tag aufs Neue unter das Volk bringen?