Lockdown-Effekt „in 1 bis 2 Wochen“ – Massenschnelltests in Pflegeheimen starten

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Coronavirus / Symboldbild, Quelle Pixabay

Etwa „7 bis 14 Tage“ nach dem Beginn des zweiten (Teil-)-Lockdowns am 2. November werde man merken, ob und wie die Maßnahmen wirken.

Das sagte am Mittwoch Prof. Dr. André Karch, Leiter Klinische Epidemiologie am Universitätsklinikum Münster. Er berät das NRW-Gesundheitsministerium in der Pandemie.

Karch trat gemeinsam mit Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) vor die Presse, um über den aktuellen Stand zu berichten. In diesem Zusammenhang sagte er, dass man die Auswirkungen der umfangreichen Kontaktbeschränkungen seit dem 2. 11. (mit Schließung nahezu des gesamten Freizeit-, Sport- und Gastrobereiches) auf das Infektionsgeschehen noch abwarten müsse. Ein Effekt solcher Maßnahmen zeige sich erfahrungsgemäß erst zeitverzögert „nach 7 bis 14 Tagen“.

Hier in Stichpunkten der Inhalt der Pressekonferenz.

  • Zum 4. 11. 2020 sind NRW-weit rund 51.000 Coronafälle registriert. Die 7-Tages-Inzidenz liegt bei 167.
  • 3000 der 51.000 Registrierten sind in stationärer Behandlung.
  • 685 von ihnen liegen auf der Intensivstation, 428 werden beatmet.
  • Laut Laumann ist daraus abzuleiten, dass ca. 8 Prozent der Infizierten einen Krankenhausaufenthalt benötigen und 4,4 Prozent auf der Intensivstaton versorgt werden müssen.
  • Von den 100.000 Klinikbetten in NRW werden aktuell 7 Prozent für Covid-Patienten benötigt.
  • Die Zahl der Positivbefunde bei getesteten Personen steigt weiter. Im Frühjahr waren 2 Prozent der Getesteten positiv, inzwischen sind es bereits 7 Prozent.
  • Am 8. November beginnt die Pflicht für Schnelltestungen in Pflegeheimen. Die Schnelltests soll das Personal in den Heimen vor Ort selbst nach vorheriger Schulung durchführen.

  • Jede Einrichtung kann pro Bewohner/in 20 Schnelltests jeden Monat abrechnen. Für ein Heim mit 100 Bewohnern stehen also 2000 Schnelltests zur Verfügung, über die die Heime nach eigenem Ermessen verfügen können.
  • Minister Laumann verteidigt diese Schnelltests als wirkungsvolles Mittel, gerade bei Personen mit Symptomen auf rasche und einfache Weise zu klären, ob Covid-19 oder eine Grippe/sonstiger Infekt vorliege.
  • Massentests für die Pflegeheime haben Vorrang – ca. 1000 Bewohner/innen und ebenso viele Mitarbeiter/innen in Heimen seien momentan infiziert. Es sei besonders wichtig, die Entwicklung gerade bei der vulnerablen Gruppe bestmöglich unter Kontrolle zu halten.
  • Keine Massentestungen sind derzeit an Schulen geplant, welche, so unterstützt der Gesundheitsminister die Linie von Schulministerin Gebauer und Ministerpräsident Laschet, trotz der weiter steigenden Zahlen weiter im vollen Umfang Präsenzunterricht anbieten sollen.
  • Schulen sind KEINE Hotspots, ebensowenig Kitas“, wiederholt Karl-Josef Laumann die Maxime der NRW-Regierung. Einen Alleingang der Stadt Solingen, die an ihren weiterführenden Schulen ab Mittwoch (4. 11.) die Klassenstärken halbieren und jeweils zur Hälfte im Wochenwechsel Distanzunterricht einführen wollte, habe er deshalb gestoppt, bestätigte Laumann vor der Presse.
  • Auf seine Meinung zu einem Urteil des Dortmunder Amtsgerichtes befragt, welches drei Männer, die die die Corona-Kontaktbeschränkungen verletzt hatten, freigesprochen hatte, sagte der Gesundheitsminister: dies sei ein Einzelfall. – Das Urteil ist wie berichtet noch nicht rechtskräftig.

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