Magnet oder uninspirierter Betonklotz: Wird das „Mühlencenter“ Unna bereichern?

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Dem Unnaer Busbahnhof nachempfunden ist der ovale Baukörper des künftigen Einkaufscenters, dessen bisher feststehende Mieter zum Teil aus der Fußgängerzone herüberziehen. (Foto: S. Rinke / RB)

Wird es ein Einkaufsmagnet für die gesamte City oder ein uninspirierter Betonklotz?

Das im Bau befindliche Einkaufszentrum auf dem früheren Mühle Bremme-Gelände hinter der Unnaer Post ruft unterschiedliche Reaktionen hervor

Die einen begrüßen den angekündigte Besatz mit Edeka, der Drogerie Rossmann, Deichmann Schuhmode und der Fitnesskette FitX als Attraktivitätssteigerung für die Einkaufsstadt;

die anderen blicken sorgenvoll auf die gleichzeitig drohenden Leerstände in der Fußgängerzone, zumal Rossmann und Deichmann lediglich ihre Standorte wechseln.

Auch die geplanten über 300 Parkplätze sorgen im Zusammenhang mit der bereits heiklen Verkehrssituation an der Kantstraße / Kreishauskreisel für Diskussionen:

Kann das dort klappen?, wird oft zweifelnd von Bürgern und immer wieder auch von Rundblicklesern gefragt. Denn der Bereich ist bekanntlich jetzt von ständigen Staus geprägt.

Die Großbaustelle Mitte Mai 2021. (Foto RB)

Schließlich ist auch die optische Gestaltung des künftigen Einkaufscenters zunehmend Gegenstand von Diskussionen, je klarer sichtbar sich der Baukörper aus den Erdmassen herausschält: Insbesondere aus der Sicht vom Königsborner Tor (Pizzeria Taormina) wirkt der Betonbau, dessen ovale Gestalt dem Busbahnhof nachempfunden ist, durchaus imposant bis „komplett erschlagend“.

Blick vom Königsborner Tor (Fußgänger-/Radlerunterführung) an der Pizzaeria. (Foto RB)

Die Stadt und die Wirtschaftsbetriebe Unna (WBU), die die 300 Parkplätze bewirtschaften (zu denselben Parkgebühren wie in den anderen Unnaer Parkhäusern bzw. Tiefgaragen), versprechen sich viel von dem neuen Einkaufszentrum am nördlichen City-Entree:


„Der Synergieeffekt zwischen Innenstadt, Dienstleistung rund um das neue Einkaufszentrum Mühle Bremme, wie beispielsweise ein Besuch im Rathaus, einer der Banken oder der Deutschen Post nach einem Einkaufserlebnis im Einzelhandel wird durch das unkomplizierte und barrierefreie Kurzzeitparken auf den Parkdecks gefördert.“

Ein privater Investor, die Ten Brinke Group, hatte das Mühle Bremme-Grundstück von dem früheren Privatbesitzer gekauft und von Stadt und Rat die Genehmigung für ein Einkaufszentrum bekommen. Gegen den Bebauungsplan stimmte seinerzeit keine Fraktion, die Grünen enthielten sich als einzige.

Die imposanten Industriegebäude mit dem weithin sichtbaren Turm der Mühle Bremme wurden abgerissen; im Frühjahr 2022 soll das „Mühlencenter“ eröffnen. Ten Brinke investiert dafür 25 Millionen Euro.

Visualisierung des neuen Einkaufscenters. (Foto RB)

Ein zunächst vom Projektentwickler in Aussicht gestellter Unterhaltungselektronikmarkt (z. B. Saturn) wurde nach dem erfolgreich durchgebrachten Bebauungsplan wieder dementiert: Die Unnaer City, so erklärte der Projektentwickler, sei für potenzielle Ansiedler aus dieser Branche aktuell nicht interessant genug.

3 KOMMENTARE

  1. […] Unsere Redaktion hat den verkehrsarmen Sonntag (19. September) zu einem kleinen Fotospaziergang um das Gelände gemacht, auf dem bis vor anderthalb Jahren noch der Industrieturm der Mühle Bremme wuchtig emporragte und wo im ersten Quartal 2022 das neue Einkaufscenter „Mühlencenter“ neu eröffnen soll. […]

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