Schüler „trieben rudelweise und alkoholisiert ihr Unwesen“ – Angriffe auf MK-Polizei – Dutzende Coronaeinsätze wegen feiernder Gruppen

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Party, Feier - Symbolbild, Quelle RB Unna

„Polizeibeamt/innen sind auch Menschen und würden das Leben lieber normal genießen. Die Einschränkungen treffen sie ebenso. Wenn Verstöße festgestellt werden, müssen die Einsatzkräfte tätig werden. Die Polizei toleriert keine Angriffe auf Einsatzkräfte oder Mitarbeiter von Ordnungsbehörden und wird konsequent dagegen vorgehen!“

Deutliche Worte findet die Märkische Kreispolizei nach einem für sie sehr unerfreulichen und unruhigen Wochenende mit Coronaverstößen und tätlichen Angriffen.

In einer umfangreichen Pressemitteilung fasst die Polizeipressestelle das immense Einsatzaufkommen wie folgt zusammen:

„Sonntagabend meldeten Anwohner ein Dutzend Personen in einer Wohnung am Kurt-Schumacher-Ring in Iserlohn. Polizeibeamte trafen fünf Personen an und legten Anzeigen vor.

Am Freitag musste die Polizei mehrfach gegen Schülerinnen und Schüler vorgehen, die rudelweise und alkoholisiert im ganzen Stadtgebiet Halver ihr Unwesen trieben.

Ein 18-Jähriger landete am Abend nach einer Widerstandshandlung im Gewahrsam. Die Polizei holte Verstärkung aus umliegenden Wachen.

Ab Mittag und zuvor bereits am Donnerstag riefen die „Mottowoche“ feiernde Jugendliche immer wieder Polizei und Ordnungsamt auf den Plan und trieben ein Katz-Maus-Spiel. Kurz vor 13 Uhr unterstützte die Polizei Maßnahmen des Ordnungsamte.

Gegen 15 Uhr traf die Polizei auf 50 bis 60 Jugendliche, die auseinander stoben, als der Streifenwagen anrückte. Sie hinterließen ein Müllfeld und ihre Rucksäcke.

Die Polizei stellte die Taschen sicher und stellte die Personalien von rund 20 Jugendlichen fest, um sie für weitere Maßnahmen ans Ordnungsamt weiterzugeben.

Gegen 17.10 Uhr bremsten Jugendliche ein Einsatzfahrzeug der Feuerwehr aus, um in aller Ruhe über die Straße zu gehen. Ein Jugendlicher zeigte dem Fahrer den Mittelfinger.

Zeitnah dazu erhielt die Polizei Beschwerden über eine andere Gruppe Jugendlicher, die nach Flucht gestellt wurde. Alle bekamen Anzeigen wegen Verstößen gegen die Corona-Schutzverordnung.

Ein 18-Jähriger … beleidigte die Polizeibeamten als „Wichser“ und „verfickte Untermenschen“. Der stark alkoholisierte Jugendliche versuchte, sich dem Griff der Polizisten zu entwinden und stieß mit den Ellenbogen zu.

Da auch er bereits mehrfach an verschiedenen Tagen wegen Verstößen gegen die Corona-Schutzverordnung aufgefallen war, wurde er zur Verhinderung weiterer Straftaten und zur Ausnüchterung ins Polizeigewahrsamgebracht. Zu den diversen Anzeigen wegen Verstößen gegen die Corona-Schutzverordnung kommt ihn ein Verfahren wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte.

Kurz vor 20 Uhr rückte das Ordnungsamt zu einem Tunnel aus, wo eine größere Party lief. Kurz vor 21 Uhr wurden hinter dem Märkischen Werk im Tunnel weitere feiernde Schüler aufgetrieben. Es gab 6 Anzeigen. Auf einem Bolzplatz in Lüdenscheid rief der Ordnungsdienst die Polizei zur Unterstützung. Dort hatten sich 15 Personen versammelt. Das Ordnungsamt fertigte mehrere Anzeigen.

Zeugen meldeten Freitag kurz vor Mitternacht 15-20 Personen an einem Waldstück in Lüdenscheid; als der Streifenwagen vorfuhr, rannten alle in den Wald. Polizisten fanden am Treffpunkt eine Geldbörse sowie Cannabis.

Ein 19-jähriger Lüdenscheider hatte es zunächst nicht eilig wegzulaufen. Er entfernte sich nur zögerlich, beleidigte die Beamten u.a. als Hurensöhne und drohte ihnen Schläge an.

Als sich die Polizisten näherten, entschloss er sich dann doch zur Flucht ins Dickicht, wurde kurz darauf gefasst, schlug seinen Ergreifer mit der Faust. Die Beamten überwältigten den mit über 1 Promille alkoholisierten Mann und nahmen ihn in Gewahrsam. Gegen ihn wird wegen Beleidigung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte ermittelt. Ein Polizist wurde leicht verletzt.

Auf dem Mc Donalds-Parkplatz in Menden hielten sich ebenfalls 15 Jugendliche auf. Zeugen meldeten ihre Feststellungen der Polizei. Bei Eintreffen der Streife rannten alle davon.

Nach Verstößen auf dem Gehweg vor einem Haus in Iserlohn war das Ordnungsamt am Sonntag kurz nach Mitternacht mit mehreren Kräften vor Ort. Ein eigentlich unbeteiligter 23-jähriger Iserlohner mischte sich in die Maßnahme der Stadt ein und schubste einen Mitarbeiter des Ordnungsdienstes weg. Als der Aggressor zum Schlag ausholte, konnten ihn Kollegen überwältigen. Die Polizei kam hinzu und erteilte dem stark alkoholisierten Mann einen Platzverweis. Statt diesem nachzukommen, filmte er die Beamten und musste schließlich in Gewahrsam genommen werden. Die Polizei ermittelt wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes. Sein Handy wurde sichergestellt.

In Menden meldeten mehrere Zeugen Samstagabend unabhängig voneinander etwa 50 Fahrzeuge mit 50-100 Personen, die sich auf dem Parkplatz eines Baumarktes an der Hönnenwerth aufhielten. Teilweise hätten die Personen keine Masken getragen. Fahrzeuge seien mit quietschenden Reifen über den Platz gefahren.

Als die Polizei vorfuhr, entfernten sich alle in verschiedene Richtungen. Weitere Zeugen meldeten etwa 40 Fahrzeuge im Bereich Voßwinkel / Wimbern an der Grenze zum Hochsauerlandkreis, die teils mit überhöhter Geschwindigkeit über die B7 fahren würden. Die Polizei zeigte massiv Präsenz im Raum Menden, Iserlohn und auch Hemer, wo immer wieder vereinzelte Fahrzeuggruppen, bestehend aus 5-10 Fahrzeugen auffielen. Straftaten oder Verstöße gegen die Coronaschutzverordnung konnten nicht festgestellt werden.

Freitagabend meldeten Zeugen mindestens 10 Feiernde auf einem Schulhof in Lüdenscheid. Sie rannten bei Erblicken des Streifenwagens davon. Gleiches meldeten Anwohner in Menden. Hier verschwanden die Jugendlichen bereits vor Eintreffen der ersten Streife.

Weitere der Polizei gemeldete Einsätze, u.a. 20-30 Jugendliche auf einem Schulhof in Iserlohn und größern Feierlichkeiten am dortige Karnacksweg, wurden vom Ordnungsdienst ohne Einsatz von Polizeikräften übernommen.

Seit dem 1. Oktober 2020 gingen 476 Hinweise auf Corona-Verstöße bei der Polizei MK ein, die teilweise auch von den Ordnungsämtern abgearbeitet wurden. Während im Oktober noch 26 Einsätze anstanden, lag der Höchststand im Februar bei 134. Im Monat März waren es bislang 72 (Stand: 29.03., 10.30 Uhr).

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